"Der Countdown läuft - Der Euro kommt". Bis zum Jahreswechsel beleuchtet der Tagesspiegel jeweils am Sonnabend mit Berichten, Reportagen, Interviews und Standpunkten die verschiedenen Aspekte der Euro-Bargeldeinführung.
Rolf Obertreis
Überraschend sind die Meldungen aus den Bankentürmen in Frankfurt am Main nicht. Angesichts der Börsenflaute, der schwachen Konjunktur, aber vor allem wegen der Kostenlawine war es nur eine Frage der Zeit, wann die Banken zu harten Schnitten ansetzen würden.
Irgendjemand auf der Galerie stellt um kurz nach halb vier den Lautsprecher auf. Auch in Frankfurt erklingt God bless America, live eingespielt von der Wall Street.
Nur vordergründig gingen die Finanzgeschäfte an der Frankfurter Börse und in den Bankentürmen am Main am Mittwoch ihren normalen Gang. Börsianer, Banker und Volkswirte standen weiter unter dem Schock der Terroranschläge in den USA.
Es schien endlich wieder ein Börsentag zu werden, an dem die Kurse nach oben zeigten. Auch die Vorzeichen für die Wall Street waren am Dienstagmittag nicht schlecht.
Über die Kosten schweigen sich die Autofirmen aus. Aber es sind zweistellige Millionenbeträge, die sich die großen Hersteller wie Daimler-Chrysler, VW, BMW, Ford oder auch General Motors ihren Auftritt auf der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt kosten lassen dürften.
Emotional werde die Debatte über den Neuen Markt geführt, klagen die Börse, die Banken, die Anwälte und Roland Berger. Wo leben die Experten eigentlich?
Die Überraschung ist perfekt: Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Klaudia Martini (SPD) wird zum 1. Oktober aus dem SPD/FDP-Kabinett von Ministerpräsident Kurt Beck ausscheiden.
Am Donnerstag läutet Wim Duisenberg, der Präsident der Europäische Zentralbank (EZB), endgültig die heiße Phase der Euro-Bargeld-Einführung ein: Ab 1. September können sich Banken und Sparkassen bei den Landeszentralbanken die ersten Euro-Münzen und -Scheine abholen und in ihre Tresore legen.
Von Ruhe kann in Leverkusen beim Bayer-Konzern keine Rede sein. Und dennoch herrscht Stille.
Die Zeitung mit den großen Buchstaben und einige Politiker in Berlin haben sich den Frust der Telekom- Aktionäre zu eigen gemacht und die Wut auf die Deutsche Bank abgelassen. Auch Aktionärsschützer reagieren sauer.
Ben van Schaik ist Optimist von Berufs wegen. Muss er auch sein, wenn er in diesen Zeiten für die A-Klasse von Mercedes in Brasilien und in Südamerika verantwortlich ist.
Brasilien steht vor einer schwierigen Zeit. Nicht nur Hans Reich, Vorstandssprecher der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) lässt in diesen Tagen bei seinem Besuch in Brasilien Vorsicht erkennen: "Wir werden unsere Risiken künftig auf mehr Schultern verteilen", sagt er.
Für Opel ist es die wichtigste und mit Abstand größte Investition der vergangenen Jahre und nach Ansicht von Wolfgang Strinz, dem stellvertretenden Vorstandschef, ein ganz entscheidender Faktor, um das Automobilunternehmen endlich aus der Krise zu führen. 1,5 Milliarden Mark hat Opel in den Bau des neuen Werkes am Stammsitz Rüsselsheim gesteckt und ein für die deutsche Automobilindustrie einzigartiges Projekt in 17monatiger Bauzeit verwirklicht: Denn das neue Werk wurde parallel zur in den bestehenden Hallen laufenden Automobilproduktion errichtet.
So recht wahrgenommen haben die Öffentlichkeit und damit auch die vor allem betroffenen Mittelständler und kleinen Handwerksbetriebe die Nachricht am Anfang der Woche nicht. Dabei hat sie gerade für diese Firmen, aber auch für Banken und Sparkassen erhebliche Bedeutung: Die neuen, internationalen Eigenkapitalrichtlinien für das Kreditgewerbe treten nicht schon im Jahr 2004, sondern erst 2005 in Kraft.
Selbst Ernst Welteke lässt sich das Ereignis nicht entgehen. Mit rund 2000 anderen Neugierigen pilgert der heutige Präsident der Bundesbank und damalige Vorsitzende der SPD-Fraktion im hessischen Landtag am 2.
"Der Countdown läuft - der Euro kommt." Bis zum Jahreswechsel werden wir in einer Serie jeweils am Sonnabend mit Berichten Reportagen, Interviews und Standpunkten verschiedene Aspekte der Euro-Bargeldeinführung beleuchten.
Nach 13 Jahren ist das Aus der Ökobank praktisch besiegelt. Am 30.
Erstaunlich ist die Gewinnwarnung der Lufthansa nicht. Überraschend dafür umso mehr, dass sie so spät kommt.
Es gebe keine Sieger und Besiegte, sagt Hans-Dietrich Genscher. Natürlich muss das der Schlichter sagen, wenn sein Spruch angenommen wird.
Nach dem Bilanzskandal bei der Bankgesellschaft Berlin wird der Ruf nach einer stärkeren Kontrolle der Wirtschaftsprüfer in Deutschland lauter. Auch die 21-köpfige Regierungskommission, die sich seit rund einem Jahr mit Fragen der Unternehmensführung und -kontrolle befasst, setzte das Thema aus aktuellem Anlass am Donnerstag auf ihre Tagesordnung.
Weil Qualitätsstandards und Kontrollen fehlen erzielt Kaffee aus Peru auf dem Weltmarkt nur mäßige Preise. Damit fehlen dem Land und vor allem vielen Kleinbauern wichtige Einnahmen.
Für die streikenden Lufthansa-Piloten wird es auch im eigenen Unternehmen enger. Am Flughafen in Frankfurt sahen sich streikende Piloten am Donnerstag vormittag demonstrierenden Mitarbeitern des Bodenpersonals gegenüber.
Allmählich verspielen die Piloten ihren Kredit. 24 Prozent mehr Gehalt für ein Jahr sind nicht schlecht.