freut sich über die Rückkehr des Faktischen Es muss ein beruhigendes Gefühl sein, von seinem Vater ein paar kanadische Wälder in der Größe Bayerns zu erben. Man könnte sich zurücklehnen, den Wohlstand verwalten und einen ewigen Urlaub mit Kaviar und Champagner organisieren.
Steffen Richter
Vor dem Deutschen Buchpreis: eine Orientierungshilfe im Dickicht der Literatur-Auszeichnungen
verlangt Gerechtigkeit für ein Urvieh „Wer sich behaglich mitzuteilen weiß, den wird des Volkes Laune nicht erbittern“, verkündet die „Lustige Person“ im Vorspiel zu Goethes „Faust“. Und weiter: „Er wünscht sich einen großen Kreis, um ihn gewisser zu erschüttern.
„Elefantenrunden“: Das Literaturhaus zeigt eine Ausstellung über das Literaturbetriebsgenie Walter Höllerer
Das Literaturzentrum Neubrandenburg sieht sich mit seiner Stasi-Vergangenheit konfrontiert
Vor 350 Jahren starb Cyrano de Bergerac. Nun erscheinen seine fantastischen Romane auf Deutsch
hört in die DDR-Musikgeschichte hinein „Bebop ist da und wird bleiben.“ Ein kühnes Plädoyer für den Jazz, zumindest im Leipzig des Jahres 1966, also im Schatten des „Bitterfelder Weges“, als man Jazz noch zu den „amerikanischen Rausch- und Giftmitteln“ zählte.
entdeckt die Zeichen der Zeit Man sollte meinen, Matthias Horx sei der Mann der Stunde. Während in den Parteizentralen noch die Koalitionsoptionen durchdekliniert werden, könnte er schon Bescheid wissen.
hält Ausschau nach neuen konservativen Meisterdenkern Als Helmut Kohl den Schulterschluss zwischen Geist und Macht suchte, fuhr er nach Wilflingen. Dort lebte Ernst Jünger, der konservative Geistesheros.
Martin Walser beim Berliner Literaturfestival
wünscht sich Literaturdebatten diesseits der Rente Es ist schon bemerkenswert, dass hierzulande für große Literaturdebatten meist Schriftsteller im Pensionsalter zuständig sind: Christa Wolf, Günter Grass oder Martin Walser. Frankreich hat es besser.
über neueste Nachrichten aus der Vergangenheit Es gibt Orte, denen man ihre Literaturtauglichkeit nicht auf den ersten Blick ansieht. Das CERN in Genf (Conseil Européen de Recherche Nucléaire) ist so einer.
wundert sich über die Obsessionen der Gelehrten Hurra, die mageren Wochen sind vorbei! Die Dichter kehren aus dem Urlaub zurück, der Lesebetrieb nimmt Fahrt auf.
hört dem Singen der Dichter zu Noch herrscht die Ruhe vor dem Sturm. Die Bücher der Herbstsaison sind längst angekündigt, Rezensionsexemplare verschickt, Kritiker spitzen die Bleistifte.
Marmorbilder stehn und schaun dich an: Das Kolbe-Museum zeigt Schriftstellerköpfe
ermittelt im Literaturmilieu Es soll Zeitgenossen geben, die noch nie ein Buch von Wolf Haas gelesen haben und trotzdem behaupten, der Mann gehöre zu ihren Lieblingsschriftstellern. Man kann diese Leute verstehen.
verspricht nervenzerreißende Krimi-Nächte Zu den spannendsten Aspekten des Berliner Sommers gehört zweifellos die Wettervorhersage. Darf man sich im Biergarten verabreden oder sollte man besser unter Dächern Zuflucht suchen?
lauscht ketzerischen Gesängen „Romanexposés sind unnötig“, teilte Laura Salman dem Aufbau-Verlag Mitte der siebziger Jahre mit. Denn Schriftsteller, die sich daran hielten, erklärte die fiktive Diplom-Germanistin und Triebwagenführerin der Berliner S-Bahn, seien keine.
schippert von Treptow zum Wannsee Es ist schon auffällig: In Balzacs „Chagrinleder“ will sich Raphael de Valentin vor Verzweiflung in die Seine stürzen. Alberto Moravia widmet sich den „Mädchen vom Tiber“.
geht einer überraschenden These nach Jeder hat mal einen schlechten Tag. Sagen zumindest die Kommentatoren der Tour de France.
testet die Wagen der Schriftsteller Die Sache mit den Dichtern und den Autos ist schon auffällig. Autos bringen die Literatur in Bewegung.
sucht die Grausamkeit in Mexiko Morgen, im „kleinen Finale“, müssen sie noch einmal richtig ackern, die Herren „Schweini“, „Basti“ und „Poldi“. Während der Sportsommer ab Samstag mit der Tour de France in seine spannendste Phase eintritt, legt sich über den Lesebetrieb gewisse Erschöpfung.
über erschütternde Lektüren So beginnen literarische Karrieren: Da bekommt ein neunjähriger Junge einige Bücher von Poe und Twain geschenkt, die Initialzündung. Mit elf veröffentlicht er seine erste Literaturkritik, mit siebzehn resümiert er seine Schopenhauer-Lektüre: gut geschrieben, aber als Philosophie eher schwach.
lauscht dem Klang der Wörter Es ist schon wahr: Neue, spannende Literatur kommt in letzter Zeit oft aus Osteuropa. Und die Namen von Andrzej Stasiuk, Jáchim Topol oder Juri Andruchowytsch sind mittlerweile in aller Munde.