An ostdeutschen Lagerfeuern soll man sich zu Zeitvertreib und Erbauung gelegentlich eine Legende erzählen. Ihr Titel: „Wenn es andersherum gekommen wäre“.
Steffen Richter
Vor zwei Jahren wurde Spanien von einem Literaturkritik-Skandal erschüttert. Ignacio Echevarría hatte in „El País“ einen Roman des bekannten baskischen Autors Bernardo Atxaga nach allen Regeln der Kritikerkunst demontiert.
Es gibt kaum ein Terrain in Berlin, das literarisch dichter überschrieben wäre als die Gegend zwischen Savignyplatz und Steinplatz in Charlottenburg. Dazu gehören Marga Schoellers „Bücherstube“ in der Knesebeckstraße, der Salon „Im Westen was Neues“ in der „Galerie 1er Étage“ am Savignyplatz und natürlich die Carmerstraße.
Bitte zurücklehnen und anschnallen! Es tritt auf: die Pataphysik!
Was haben Emine Sevgi Özdamar, Ilja Trojanow, Terezía Mora, Feridun Zaimoglu und Saša Stanišic gemeinsam? Sie gehören zur deutschsprachigen Schriftsteller- Elite – das bezeugen der Klagenfurter Bachmann-Wettbewerb oder Nominierungen für den Deutschen Buchpreis.
Es gab mal Zeiten, in denen Pop-Literatur keine Dandy-Pose war, mehr bedeutete als Lifestyle, Markenfetischismus und snobistisches Distinktionsgebaren. Das war allerdings lange, bevor einige seiner Protagonisten in einem Berliner Nobelhotel saßen und sich in königlicher Traurigkeit sonnten.
Berlins Akademie der Künste gibt sich politisch
So sieht ein schizophrenes Szenario aus: In der Öffentlichkeit kleidet man sich züchtig und versucht, keinen Anstoß zu erregen. In den eigenen vier Wänden aber gibt es Techno, Alkohol und was sonst noch der Bewusstseinserweiterung dient.
Der Deutsche Buchpreis, heißt es, wird jährlich für den „besten Roman in deutscher Sprache“ verliehen. Katharina Hacker hat diesen Preis auf der Frankfurter Buchmesse für „Die Habenichtse“ bekommen.
Im Juni 1970 bestiegen Günther und Reinhold Messner gemeinsam den Nanga Parbat im Himalaya. Zurück kam aber nur Reinhold.
Felicitas Hoppe spielt mit Rittern, Pferden – und einer wundersamen Johanna von Orléans
„Warten auf die Barbaren?“ hieß im Frühjahr ein Festival am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Das Interesse am „Dritten Reich“, sagte Joachim Fest voraus, werde „so lange bestehen, bis der nächste Böse auftritt.“ Fest selbst hat dafür gesorgt, dass dieses Interesse nicht erlischt.
Einige Meldungen der letzten Wochen: In Österreich ist ein langjähriger Entführungsfall zu Ende gegangen; die spanische und französische Polizei hat geschmuggeltes Kokain im Wert von 350 Millionen Euro sichergestellt; in Berlin gab es eine Flucht aus der Haftanstalt. Kein Wunder, dass er boomt, der Kriminalroman.
Der Hauch des amerikanischen Imperiums: Thomas Hettches Roman „Woraus wir gemacht sind“
Angeblich saßen die beiden in einer Kreuzberger Kneipe, als der zukünftige Schriftsteller Thomas Hürlimann und der zukünftige Verleger Egon Ammann auf einem Bierdeckel einen Vertrag schlossen. Tatsächlich erschienen Hürlimanns Debüterzählungen „Die Tessinerin“ 1981 als erstes Buch des schweizerischen Ammann Verlages .
Nein, kaum ein Kommentator macht Günter Grass ernsthaft den Vorwurf, als verblendeter Jugendlicher bei der Waffen-SS gewesen zu sein. Wohl dem, der als Deutscher im 20.
In Miami werden schon die Boote repariert. Kaum war die Nachricht von Fidel Castros Erkrankung durchgesickert, bereiteten viele Exil-Kubaner in Miami ihre Rückkehr vor.
Manchmal gibt es richtig gute Nachrichten aus Amerika: Ein neuer Roman von Thomas Pynchon ist annonciert! Amazon vermeldet, dass er „Against the Day“ heißen soll, 992 Seiten stark ist und am 5.
Kunst und Geld (3): Wie kleine Berliner Literaturverlage den Markt erobern. Ein Besuch bei kookbooks und diaphanes
Nun hat also ein Mann die Tour de France gewonnen, der auf einem amerikanischen Inlandflug angeblich 28 Tüten Erdnüsse verdrücken kann und zwischen zwei schweren Alpenetappen ein Bierchen trinkt. Spektakulär.
Späte Wiederentdeckung: Francisco Ayalas Diktatoren-Roman „Wie Hunde sterben“
Schweizer können zwar keine Elfmeter schießen, dafür sind sie mitunter furchteinflößend polyglott. Trotzdem ist, was sie schreiben, ins Hintertreffen geraten.
Nun beginnen also die Mühen der Ebene. Das Versprechen der Tour de France, nach dem Fußball den nationalen Begeisterungspegel zu halten, muss man wegen des Dopingskandals skeptisch betrachten.