Steffen Richter über die Erfindung des literarischen Betriebs
Steffen Richter
Giuseppe Tomasi di Lampedusas Roman „Gattopardo“ ist ein Buch, das vom Überraschungserfolg zum Klassiker aufstieg. Zwei große Verlage hatten das Manuskript abgelehnt, als sich ein Branchennewcomer für das Buch des unbekannten Sizilianers interessierte.
Zum Tod von Hans Wollschläger
In manchen Belangen war die DDR recht sympathisch. Oder wenigstens putzig.
Steffen Richter über den Umgang der DDR mit dem Holocaust
Architekten eignen sich offenbar besonders zum Gesellschaftsroman. Wenn es also ums große Ganze gehen soll: um Aufbau, Umbau oder Abriss – eben die Beschaffenheit unseres sozialen Gehäuses.
Steffen Richter staunt über Architekturmotive in neuen Romanen
Pamuk, Johnson, Swift: Literaten kartieren ihre Welten, Wissenschaftler nehmen die Spur auf
In Belgien ist das normal. Da steht in einer hochseriösen Literaturgeschichte ein Kapitel zur Prosa, dann eines zur Lyrik, eines zur Dramatik – und dann kommt eines zum Comic.
Ein Manifest will die Kulturforschung stärken
Bekanntlich ist die französische Küche längst nicht mehr das Maß aller Dinge – genauso wenig wie die französische Literatur. Ausnahmen aber bestätigen die Regel.
Er war besser als sie alle. Besser als Magdalen Nabb, als Veit Heinichen und als Donna Leon sowieso.
Es klingt seltsam, aber Kontinente haben, von Europa aus gesehen, unterschiedliche literarische Konjunkturen. Nordamerika – genauer: die USA – erlebt seit 100 Jahren Dauerhochkonjunktur.
„Alte Manier“ – so lautet offenbar die neueste Erfolgsformel. Nicht nur, dass Ingo Schulze mit seinen „Geschichten in alter Manier“ gerade den Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen hat.
Das muss ihm erst mal einer nachmachen: Im Pariser Mai 1968 stand er noch als Maoist auf den Barrikaden. Nun, da Frankreich den Chirac-Nachfolger bestimmt, ruft er zur Wahl des konservativen Gaullisten Nicolas Sarkozy auf.
Leipzig, befand Uwe Johnson seinerzeit, sei die „wahre Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik“. Zumindest in literarischer Hinsicht ist da einiges dran.
Die Kunst, man weiß es seit Hofmaler Conti aus Lessings „Emilia Galotti“, sie „geht nach Brot“. Neuerdings feiert sogar eine Art Mäzenatentum Auferstehung: Firmen vergeben Auftragsarbeiten an Schriftsteller.
Irgendwann konnte der Australier Stuart McArthur die Sprüche nicht mehr hören: Ob sie denn in seiner Heimat auf der südlichen Halbkugel tatsächlich alle „Kopffüßler“ wären, ständig damit beschäftigt, nicht von der Erde zu fallen. Um den „downunder“-Witzen ein Ende zu bereiten, zeichnete McArthur 1979 seine berühmte „Universal Corrective Map of the World“.
Manchmal macht Bücherschreiben alles nur noch schlimmer. Man nehme den Fall O.
Die Neuzeit, tönte der große Eigenbrötler und noch größere Schriftsteller Arno Schmidt einst, die Neuzeit beginnt nicht mit der Entdeckung Amerikas oder der Französischen Revolution. Nein, sie beginnt mit keinem anderen als Charles Lutwidge Dodgson – alias Lewis Carroll .
Italienische Krimis, so scheint es manchmal, werden hauptsächlich wegen der versteckten Kochrezepte ins Deutsche übersetzt. Ein klassischer Fall ist Camilleris Gourmetkommissar Montalbano.
Wahrscheinlich ist es unangebracht, beim ersten Hahnenschrei des neuen Jahres – kurz nach den Feiertagen – schon wieder an Urlaub zu denken. Allerdings fördert der Lesebetrieb die Ferienstimmung, indem er äußerst betulich in die neue Saison startet.
Mag sein, die Not ist groß in dieser letzten Woche vor Weihnachten. Wie alle Jahre kommt das Fest völlig überraschend und die verzweifelte Frage lautet: Was legt man den Lieben diesmal unter den Tannenbaum?
„Gullivers Reisen“ von Jonathan Swift in einer herausragenden neuen Übersetzung