Der erste Schwarze im Weißen Haus war einst ein Hoffnungsträger, eine Projektionsfläche für ungezählte Träume. Doch die Hoffnungen, die viele mit Barack Obama verbunden haben, sind zerschellt. Das ist kaum verwunderlich - ja, sie mussten enttäuscht werden.
Der geforderte Untersuchungssausschuss wegen der gescheiterten Drohnen-Beschaffung könnte Thomas de Maizière bis zur Bundestagswahl retten. Das hilft ihm bis dahin - wird aber nicht verbergen können, wie stark er bereits angeschlagen ist.
Es ist ein Phänomen: Angela Merkel klaut Themen wie eine diebische Elster - schaden tut es ihr nicht, im Gegenteil. Doch vor der Wahl brauchen die Wähler eine Antwort darauf, wofür sie wirklich steht.
Milliardenverschwendung und falsche Versprechen - Der SPD-Bundesvorsitzende Gabriel hat scharfe Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel geübt. Nach 2009 wolle sie die Deutschen nun "zum zweiten Mal für dumm verkaufen".
Die Auseinandersetzung nimmt Fahrt auf, Programme und Persönlichkeiten werden von jetzt an konturiert, nicht mehr bloß modelliert. Das gibt Hoffnung: auf Spannung im Wahlkampf.
Bayern ist Berlin näher als es auf den ersten Blick scheint. Die Affäre um CSU-Abgeordnete und -Minister, die Verwandte beschäftigt haben, kann schnell auf die Union durchschlagen. Deshalb wird Seehofer jetzt handeln müssen.
Der Präsident des Verfassungsgerichts ist nicht Reservekanzler und nicht Reservebundespräsident. Der Innenminister Hans-Peter Friedrich hat Recht, wenn er sagt: Wer Politik machen will, sollte in die Politik gehen.
Oskar Lafontaine wird nicht mehr für den Bundestag kandidieren. Das braucht er auch nicht – in der Politik der Linken ist er auch weiterhin allgegenwärtig.
Das Landgericht Bonn verhandelt bald den Fall Kundus – Beklagter ist die Bundesregierung. Diese muss nun weitere Dokumente vorlegen. Das Handeln des Militärs könnte auf diese Weise noch einmal ganz neu beurteilt werden.
Die SPD und ihr Steuerkonzept, das gar nicht grundlegend neu ist. Die SPD und ihr Mietenkonzept, das auch nur der Lebenswirklichkeit entspricht. Die SPD und ihre Bankenpläne, die geradezu zwangsläufig sind – das könnten selbst Konservative wählen.
Christian Wulff kann strafrechtlich auf nicht schuldig plädieren – politisch war er nicht unschuldig. Einer, der sich wie er im hohen Amt einladen und hofieren ließ, wirkte plötzlich: unseriös.
Bleibt am Ende von den Vorwürfen nichts übrig? Die Art, wie die Staatsanwaltschaft Hannover Christian Wulff verfolgte, weckt am Ende eher Befremden als Bewunderung. Das Verfahren ohne Auflagen einzustellen, wäre jetzt vermutlich noch die beste Lösung.
Der franziskanische Armutsappell kann bereichernd sein – für eine notwendige Debatte über die Kirchensteuer. Die Steuer muss ständig neu gerechtfertigt werden.
Das Spektakel hält an. Der neue Papst, Franziskus, wiewohl an Jahren nicht sehr viel jünger als der Vorgänger, als Benedikt, entwickelt in selbstbewusster Beiläufigkeit ein Tempo, das es seit Jahren, besser: seit Jahrzehnten nicht mehr gab.
Bereits nach knapp einer Woche verändert Franziskus die Wahrnehmung des Papstamtes: Er lebt das Prinzip der Kollegialität. Wo Benedikt von Veränderung nur sprach, könnte sein Nachfolger schon bald ernst damit machen.
Seit 365 Tagen ist Joachim Gauck Bundespräsident. Er hat sich das Amt angeeignet, und das Amt hat sich ihn erzogen - Gauck wirkt inzwischen amtskonformer denn je. Dennoch könnte er zum Glücksfall für die Berliner Republik werden.
Bislang hatte die SPD kein Rezept gegen Angela Merkel. Doch sie ist und bleibt das Original. Umso wichtiger ist es jetzt, dass Steinbrück stetig ist und bleibt.
Das Konklave zur Papst-Wahl beginnt, doch unter den Kardinälen soll es Meinungsverschiedenheiten geben. Es bleibt zu hoffen, dass sie die Welt hineinlassen - denn die Kirche muss Schritt halten mit einer digitalisierten Gesellschaft.
Lange war er der beliebteste Politiker Berlins, doch seine Popularität leidet unter dem BER-Debakel. Klaus Wowereit über politische Freundschaften, mächtige Bezirksstadträte und die Haltung der Berliner zu ihrer Stadt.