Die Generalsekretäre von Union, SPD, Grünen und FPD haben sich gegenseitig einen fairen Wahlkampf versichert. Sicher ist aber nur, dass es trotzdem Tritte unter die Gürtellinie geben wird, zum Beispiel gegen das Schienbein von Peer Steinbrück.
Stephan-Andreas Casdorff

Philipp Röslers Autorität scheint noch nicht einmal mehr in seinem eigenen Landesverband zu gelten: Der Landesvorsitzende Stefan Birkner kritisiert die thematische Verengung der Partei - eine weitere Runde im öffentlichen Rösler-Bashing, die Stimmen kostet.

Was sagte der Bundespräsident in seiner Weihnachtsansprache? Schon vergessen? Gott bewahre, besser nicht, denn manche seiner Sätze haben Schwerkraft oder, im übertragenen Sinn, Anziehungskraft.

Da sage noch einer, Peer Steinbrück sei kein echter Sozialdemokrat: Unter ihm möchte die SPD die Vermögenssteuer wieder einführen, die Abgeltungssteuer erhöhen und den Spitzensteuersatz anheben. Doch für den Kanzlerkandidaten birgt dieser Kurs auch ein Risiko.
Das Wattige, das in der CDU unter Angela Merkel Konjunktur hat, wird kontrastiert durch Macher-Härte: Das könnte funktionieren

Angela Merkels selbstbewusster Auftritt zum Auftakt des Bundesparteitags untermauert ihren Führungsanspruch, den sie auf Fakten stützt. Für die SPD muss das ein furchtbares Erlebnis gewesen sein.
Merkel muss sich wegen ihrer CDU keine Sorgen machen. Sie hat bald einen Nimbus wie Helmut Kohl; angreifen wird sie auf dem Parteitag niemand. Aber Sorgen um ihre CDU sollte Merkel sich schon machen.

Die Enthaltung bei der Uno-Abstimmung über den Status der Palästinenser zeigt wieder, wie Schwarz-Gelb das Außenamt abwertet. Außenpolitik erfordert die Vertretung der Landesinteressen mit klarer Haltung. Geht das so weiter, wird sich an Deutschland niemand mehr orientieren.

Die SPD-Fraktion ist nur bei sich selbst. Sie hat Steinbrück, aber kein Programm: Wenn sie ihre inhaltlichen Punkte für ein Wahlkampfkonzept verhandeln muss, wird es heikel. Daran ist auch der Fraktionschef schuld.
Die Fraktionen sind nur bei sich selbst. Das führt zur Generalverweigerung der Wähler
Warum die SPD das Steuerabkommen mit der Schweiz nicht scheitern lassen sollte

Die SPD hat sich im Bundesrat einem Steuerabkommen mit der Schweiz verweigert. Dabei würden so Milliarden in die Kassen gespült. Das auszuschlagen, wäre was? Clever? Oder unverantwortlich? Die Antwort darauf ist eindeutig.
Der Verteidigungsminister mahnt die Koalition zu weniger Geschwätzigkeit. Das richtet sich besonders gegen einen, der ohnehin schon ein (Vier-Prozent-)Problem hat.
Ohne die USA wird es im Nahen Osten keinen dauerhaften Frieden geben, findet Stephan-Andreas Casdorff. Obama sollte endlich eingreifen.
Katrin Göring-Eckardt muss sich entscheiden: Ihre Ämter nur ruhen zu lassen, wäre halbherzig
Aussitzen ist nicht: Peer Steinbrück muss seine Honorare spenden - wenn er glaubwürdig bleiben und beweisen will, dass er weiß, worauf es der Sozialdemokratie ankommt.
Finanzminister Wolfgang Schäuble steht vor der Quadratur des Kreises: Er soll einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen und zusätzliche sechs Milliarden Euro für die jüngsten Koalitionsbeschlüsse locker machen.

Es ist so einfach, die schwarz-gelbe Regierung zu kritisieren, so leicht, Interessenausgleich als Kuhhandel zu diffamieren. Das Gesamtpaket aber, das beim Koalitionsgipfel beschlossen wurde, ist kein Kuhhandel, der Vorwurf ist zu kurz gedacht. Denn was beschlossen wurde, wird Bedeutung haben, Wirkung.
Angela Merkel mahnt, die Kirchen dürften nicht „hochmütig“ werden, sondern müssten auf die Menschen zugehen – das klingt selber hochmütig.
Erleben wir durch Filme wie "Rommel" eine Renaissance des militärisch gefärbten Patriotismus? Stephan-Andreas Casdorff warnt: Nationalismus hat im deutschen Fernsehen nichts zu suchen.
FDP paradox: Die Partei will jetzt konsolidieren. Erklärt hat sie diesen Kurswechsel noch nicht.

Die Griechen sagen, die Verlängerung der Frist für Reformen sei bereits zugesagt, Berlin dementiert. Doch Griechenland nun allein zu lassen, wäre nicht nur politisch kontraproduktiv sondern auch wirtschaftlich.

In Stuttgart haben die Grünen erneut gezeigt, dass sie die Partei der neuen Bürgerlichen sind. Die Union verliert in dieser Gruppe den Anschluss. Denn Bürgerlich-Sein ist auch nicht mehr, was es einmal war.
Der Sieg von Fritz Kuhn in Stuttgart wird Folgen haben, in der Stadt, im Spitzenland Baden-Württemberg und darüber hinaus: als grünes Fanal für die kommenden Wahlen.