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Thomas Lackmann

NACHTFLUG Nachdem der Nachtpilot in Berlins dämmeriger, guter Stube neben dem Palais am Festungsgraben gelandet ist, um vorbei an dem lethargischen Pförtner die theatralische Palais- Treppe emporzueilen, verweilt er fürs Aufwärmen – eine verwinkelte Gangecke entfernt von der ersten Station seiner Route – in der Tadschikischen Teestube . Dort hocken unbeschuhte Gäste unter orientalischen Bildern auf üppig gepolsterten Holzpodesten.

Von Thomas Lackmann

über den Reformstau und das Leiden mit Niveau Eigentlich ist ein solcher Witz, wegen der historischen Hygiene, momentan nicht angesagt. „Die Berliner Regierung schickt eine Delegation nach Delphi, um das Orakel zu befragen.

Von Thomas Lackmann

Claudia Schiffer wirbt für das Holocaust-Mahnmal – und 27 Komponisten setzen ein Klangdenkmal

Von Thomas Lackmann

VARIETÉ Er rupft sich Brusthaare raus und wirft sie generös ins Fan-Publikum. Er schnippt ein Wölkchen Konfetti in die Luft und fordert Applaus.

Von Thomas Lackmann

Angst schafft ihre eigene Lust: Der Serienkiller von Washington, die deutsche Seele und neue, uralte Szenarien der Bedrohung

Von Thomas Lackmann

Als der Nachtpilot zur Dämmerungsstunde vor dem Berliner Ensemble landet, am Ufer der glänzenden Spree, ahnt er nicht, dass ihn dieser Abend der kapitalen Zerstreuungen auf die Suche nach dem Sinn des Lebens führen soll. Verspätet zwängt er sich ins goldbestuckte Seitenfoyer des Theaters: unter ein Theaterfamilienauditorium, das aktuell weniger am Sinn des Lebens interessiert scheint als an der grauen Dramaturgen-Eminenz des Hauses, Hermann Beil, welcher befrackt und im Märchenton exzentrische Miniaturen des Dichters Thomas Bernhard rezitiert.

Von Thomas Lackmann

Ist das hysterisch? Ein kleiner, vorsichtiger Berliner Verein für Hobbyhistoriker und Wissenschaftler diskutiert Konzepte zur Erinnerungspolitik.

Von Thomas Lackmann

Das Landei trägt sein Haar im Knoten und einen schwarzen Anzug auf nackter Haut. Das Landei heißt Flora und tanzt Tango mit einer aufblasbaren Puppe.

Von Thomas Lackmann

Ein Traum vom Fliegen durchweht, von Raum zu Raum, von Schau zu Schau, den Berliner Martin-Gropius-Bau. Dort eröffnet heute, im ersten Stock, eine Ausstellung, die etwas anders ist als andere.

Von Thomas Lackmann

Es war einmal im Land der bösen wunderbaren Novembermärchen eine Republik, die den Opfern des monströsen Verbrechens ihrer Vorfahren ein Denkmal errichten wollte. Zu diesem Zweck wurde unter hunderten von Wettbewerbs-Entwürfen eine monströse Platte mit Millionen von Opfernamen auserwählt, gegen die der Kanzler der Republik sein Veto einlegte, wofür ihm viele im Lande klammheimlich dankbar waren.

Von Thomas Lackmann

Schließlich führt die Treppe, aus den Tiefen des Untergrunds, beklemmend hoch hinauf. Doch wer sie wirklich emporsteigen will, ist zuvor durch das Portal eines vom preußischen Staatswappen und den allegorischen Figuren Caritas und Justitia bewachten Barockgebäudes in den Keller gestiegen.

Von Thomas Lackmann

Welch praktisches Möbel, das aufs ansehnlichste die schöne Form seiner vollendeten Rundungen mit der Eignung für den Alltagsgebrauch verbindet! Als die "Kommode", wie der Berliner Volksmund die Königliche Bibliothek an der preußischen Staatsoper bald nannte, im Jahr 1784 der Öffentlichkeit übergeben wurde, erhielten die klugen Werke aus den Regalen Ihrer Majestät endlich eine angemessene Unterbringung.

Von Thomas Lackmann

"Dies ist ein für wild lebende Pflanzen und Tiere geschütztes Gebiet". Hinter Deutschlands schönstem Amphitheater, einer 1936 von den Nationalsozialisten am Berliner Olympiastadion als Thingspielstätte angelegten Arena, führt der Weg in die Murellenschlucht: auf Steinstufen ins Tal, auf Holzstufen wieder hinauf.

Von Thomas Lackmann

Auf der Bühne des Saales, der vor Jahren noch als Lager für Sanitäramaturen diente, hängt - verfremdet, in sich selbst gespiegelt - das Portrait eines schielenden Wuschelkopfpoeten. Eine Frau und fünf Männer singen Lieder, deren Texte wie Schwyzer Mittelhochdeutsch klingen.

Von Thomas Lackmann
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