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Thomas Lackmann

Wie bewegt man sich unter einem Mahnmal? Das Kuratorium der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas hat über die Gestaltung des aus vier Räumen plus Foyer bestehenden "Ortes der Information" unter Peter Eisenmans Stelenfeld südlich des Brandenburger Tores entschieden.

Von Thomas Lackmann

Die klassische CD zur Jahreswende beginnt mit Harmoniumsakkorden, die präludierend in der Endlosschleife säuseln, als sei eine Nadel hängen geblieben. Dann intonieren krachende Gitarren, Drums und Bläsergetöse die eigentliche Melodie, sich hinaufwälzend zu Jubelhöhen, schräg herabschmetternd in die Mühen der Ebenen, von Gitarren-Riffs jaulend angesägt, bis zuletzt überm Rumtata-Schluss wieder Harmoniums-Sphärensound flirrt - never ending history.

Von Thomas Lackmann

Kurz vor seiner ersten Kulturstation landet der Pilot am Nauener Platz, auf dessen Gehsteigen türkisch sprechende und farbige Passanten einander ablösen. Im Falafel-Imbiß Nr.

Von Thomas Lackmann

An diesem Abend geht es auf dem Podium am Gendarmenmarkt um eine Geheimwissenschaft, die in Berlin immer noch genügend Anhänger hat, den Französischen Dom zu füllen. Die Männer auf dem Podium reden von "CA7", vom "Leib Christi", mit der "Braut Christi" nicht zu verwechseln, und von einem Knackpunkt namens "apostolische Sukzession".

Von Thomas Lackmann

Das Allerheiligste, die Dunkelkammer der Herrschaftsinsignien, ist der letzte Schauraum eines empfindlichen Geschichichtsprojektes. Deutschland, Polen, die Slowakei, Tschechien, Ungarn: Fünf Länder blicken tausend Jahre zurück, um sich einer verbindenden Überlieferung, früher nationaler Identitätswurzeln wie auch der Definition dessen zu vergewissern, was einmal Europas Mitte war.

Von Thomas Lackmann

Das Bayerische Viertel in Berlin-Schöneberg ist ein besonderes Quartier. Von Gedenkspezialisten aus aller Welt wird sein über viele Straßen verteiltes Denkmal "Orte des Erinnerns" - 80 Tafeln am Gehsteigrand, die auf der einen Seite antijüdische Verordnungen der NS-Administration zitieren, auf der anderen den betreffenen Alltagsbereich durch ein Piktogramm darstellen - als beispielhaft gerühmt.

Von Thomas Lackmann

Es gibt wohl kein Lied im schönsten Erinnerungsspeicher der Menschheit, der Weltliteratur, das so gräßlich auseinanderbricht und durch seine Interpreten seit Generationen so skrupellos der unappetitlichen Pointe beraubt wird. Die Christen-Liturgie übernahm den 2500-jährigen orientalischen Text in ihr Repertoire.

Von Thomas Lackmann

Politik wird aus dem Bauch gemacht, doch die Erregung war vorab lanciert: Ohne die in Berlin prophezeite Kampfabstimmung hat sich das Kuratorium der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas nach kontroverser Debatte geeinigt. Da das aus den Jahren der Wettbewerbsauschreibung bekannte Budget 15 Millionen Mark (für das Denkmal ohne alles) stets genauso fiktiv war wie jener 75-Millionen-Gesamtbedarf, mit dem Kulturstaatsminister Naumann noch im Mai 1999 jonglierte, klingt die neueste Prognose unspektakulär: Das Stelenfeld, sagt der Kuratoriumsvorsitzende Thierse, wird kaum billiger zu haben sein als für jene 20 Millionen, die das unterirdische Haus der Information kosten soll - unterm Strich also 40 plus.

Von Thomas Lackmann

War die Panikmache der letzten Tage vor einer Kostenexplosion des umstrittensten Bauprojekts Deutschlands nur ein Sturm im Wasserglas? Wolfgang Thierse jedenfalls spricht hochzufrieden von einem "großen Fortschritt": Der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas verkündete am Freitag im Reichstag den jüngsten Konsens seines Gremiums.

Von Thomas Lackmann

Spätestens seit heute ist es in Berlin nicht mehr komisch, ein Kampfhund zu sein. Den zwölf beißlustigsten Köter-Rassen des Stadtstaates, deren Gefährlichkeit täglich in der Presse (Rubrik: "Jüngste Kampfhund-Attacken") nachzulesen ist, hat der Senat gestern Maulkörbe verordnet.

Von Thomas Lackmann

Man kann ja nicht immer Tucholsky zitieren, diesen Unkenrufer, der in den 20er, 30er Jahren so schonungslos aufgespießt hat, wie Bürger und Beamte die eigene deutsche Republik Nr. 1 verachteten.

Von Thomas Lackmann

Die politische Demonstration, zu der heute im West-Zentrum Berlins 400 000 Menschen erwartet werden, verkleidet sich als Fete der Spaßgesellschaft. Ihre hervorstechenden Teilnehmer sind, zur Ausstellung von Party-Flair und Balz-Attitüde, anzüglich geschürzt und erotisierend aufgebrezelt.

Von Thomas Lackmann
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