Auch wenn eine Grundsatzdiskussion über eine mögliche Neuordnung der europäischen Asylpolitik beim EU-Gipfel vertagt worden ist, so dürfte das Problem die Staatenlenker wieder einholen - spätestens ab dem kommenden Frühjahr, wenn die Flüchtlinge wieder übers Mittelmeer kommen.
Albrecht Meier

Beim EU-Gipfel verlangt Kanzlerin Angela Merkel, dass die Länder der Euro-Zone im Sinne der gemeinsamen Wettbewerbsfähigkeit enger zusammenarbeiten. Doch der Teufel steckt im Detail: Viele Länder wollen sich von Berlin keine Reformen vorschreiben lassen.
Francois Hollande und Angela Merkel haben vor Beginn des EU-Gipfels ein ganz eigenes bilaterales Thema: die Schnüffelpraktiken des US-Geheimdienstes NSA.

Der EU-Kommission droht wegen des Haushaltsstreits zwischen dem Europaparlament und den EU-Mitgliedstaaten zum Jahresende das Geld auszugehen. Das Parlament will 2,7 Milliarden Euro lockermachen, die aus Eigenmitteln - zum Beispiel Zolleinnahmen - bei der EU eingeplant sind.

Drohnenangriffe der USA fordern immer wieder zivile Opfer. Das hat Amnesty International jetzt in einer Analyse nachgewiesen. Ist der Einsatz dieser Waffen überhaupt noch zu rechtfertigen?

Ende der Woche treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel. Nach der Katastrophe von Lampedusa steht die Flüchtlingspolitik der EU zwar auf der Tagesordnung - aber mehr als das übliche Schwarze-Peter-Spiel bei der Aufnahme der Schutzsuchenden ist nicht zu erwarten.

Union und SPD sollen nach dem Willen der Parteispitzen in der nächsten Woche Koalitionsverhandlungen beginnen. Dabei steht auch eine wichtige Brüsseler Personalie im Raum: Vertritt in der nächsten Kommission künftig ein SPD-Mann oder jemand von der CDU Deutschland?

Die Enttäuschung der Franzosen über die Regierung stärkt die rechtsextreme Front National. Ihr Kandidat Laurent Lopez geht aus der zweiten Runde der Kantonalswahl im südfranzösischen Brignoles als Sieger hervor.

Der EU-Antiterrorbeauftragte Gilles de Kerchove über die Rekrutierung europäischer Islamisten, die Terrorgefahr durch Syrien-Rückkehrer und die schwierige Aufklärung des "Prism"-Skandals.
In der Asylpolitik schieben sich die EU-Innenminister gegenseitig die Verantwortung zu. Aber am Verfahren bei der Aufnahme von Asylsuchenden soll sich nichts ändern.

In der Asylpolitik schieben sich die EU-Innenminister gegenseitig die Verantwortung zu. Aber am Verfahren bei der Aufnahme von Asylsuchenden soll sich nichts ändern.

Nach dem Bootsunglück vor der italienischen Insel Lampedusa werden immer mehr Leichen geborgen. Der Spitzenkandidat der FDP für die Europawahl 2014, Alexander Graf Lambsdorff, fordert jetzt Konsequenzen - und will Deutschland bei der Aufnahme von Schutzsuchenden stärker in die Pflicht nehmen.

Euro-kritische Parteien machen den Regierungen in der EU Druck. In Frankreich suchen die regierenden Sozialisten nach einer Strategie gegen die rechtsextreme Front National - und können am Popularitätszuwachs von Parteichefin Marine Le Pen doch nichts ändern.

5000 Syrien-Flüchtlinge sollen ab dem kommenden Monat in Deutschland eine neue Unterkunft finden. Neben Baden-Württemberg und anderen Bundesländern will auch Nordrhein-Westfalen über das Bundeskontingent hinaus weitere Schutzbedürftige aufnehmen.

In der Syrien-Krise scheinen sich die USA auf einen Militärangriff festgelegt zu haben. Aber möglicherweise hat Washington nach dem mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz bei Damaskus dieses Mal bessere Beweise als 2003 vor dem Irakkrieg, sagt der ehemalige UN-Chefwaffeninspekteur Hans Blix im Interview.

Medienberichten zufolge soll der US-Geheimdienst NSA auch die Vereinten Nationen abgehört haben. Des Weiteren unterhalte er in mehr als 80 Botschaften und Konsulaten weltweit ein spezielles Abhörprogramm - oft ohne Wissen des Gastlandes.

In Ägypten verschwinden immer mehr Angehörige der Muslimbruderschaft hinter Gittern. Im Interview erklärt der französische Islamismus-Experte Alain Chouet, warum die Muslimbrüder in den Untergrund zurückkehren und sich dort radikalisieren könnten.

Einige Monate war Ruhe, doch nun ist klar: Athen braucht ein neues Hilfspaket. Damit wird die Debatte über die Rettungspolitik neu angeheizt. Wie sind die Nachrichten einzuordnen?

Die EU setzt die Lieferung von Waffen nach Ägypten aus, die zur Unterdrückung der Bürger eingesetzt werden könnten. Gleichzeitig wollen die Europäer aber die Brücken mit Kairo auf keinen Fall abbrechen.
Unterstützung sieht anders aus: Paul Alliès, Partei-Vordenker der französischen Sozialisten, findet die Wahlkampagne des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück wegen der aufgeflammten Diskussion um mögliche Steuersenkungen "ein wenig erratisch". Und Sozialisten-Chef Harlem Désir plant in Deutschland keinen Auftritt während des SPD-Wahlkampfs.

Die Idee der Hessen-SPD, eine Unterschriftenkampagne für mehr Steuergerechtigkeit zu starten, findet Widerhall in der Bundespartei - besonders bei der Parteilinken. Der Ökonom Clemens Fuest warnt aber, dass sich das Thema nicht für einen Wahlkampf eignet.

Der Kampf in Ägypten zwischen Militär und Muslimbruderschaft verschärft sich, erneut starben etliche Menschen. Die Europäische Union ist unsicher, wie sie sich verhalten soll, am Montag kamen die 28 EU-Botschafter für Beratungen zusammen.

Die Situation in Ägypten eskaliert weiter. Die USA rufen ihre Bürger auf, das Land zu verlassen, der UN-Sicherheitsrat kommt noch am Donnerstagabend zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Das Ausmaß der Kämpfe der letzten Tage wird erst nach und nach sichtbar.

Der Westen kritisiert die Gewalt, in der muslimischen Welt gibt es Solidaritätskundgebungen mit den Muslimbrüdern. Am Nachmittag stürmten Islamisten in Kairo das Gebäude einer Provinzverwaltung.