Nicht erst die Volksaufstände in der arabischen Welt haben bin Ladens Einfluss beendet
Andrea Nüsse
Nicht erst die Volksaufstände in der arabischen Welt haben bin Ladens Einfluss beendet. Auch in Irak oder in Afghanistan haben sich die Widerstandsgruppen längst von seiner weltumspannender Ideologie losgesagt.
In Syrien will die Weltgemeinschaft nicht militärisch intervenieren – die Gründe sind vielfältig und werden selten offen ausgesprochen.

Nach den Unruhen in Ägypten muss sich die frühere Führungselite juristisch verantworten. Hosni Mubarak erlitt während einer Befragung angeblich einen Herzinfarkt. Seine Gegner vermuten nun, dass er sich der Strafverfolgung entziehen will.

In Kairo zwingt der Druck der Demokratie-Aktivisten die regierenden Militärs zu Kursänderungen. Hosni Mubarak selbst soll wegen möglicher Veruntreuung befragt werden.
Zwei Tote bei Demonstrationen auf dem Tahrir-Platz in Kairo, der gerade erst zum Symbol des friedlichen und erfolgreichen Aufbegehrens der Ägypter und der Araber überhaupt gegen ihre despotischen Herrscher geworden ist. Nebenan in Libyen sprechen die Waffen, in Syrien werden Demonstranten niedergemetzelt, in Bahrein sorgen ausländische Armeen für Ruhe.
Zwei Tote bei Demonstrationen auf dem Tahrir-Platz in Kairo, der gerade erst zum Symbol des friedlichen und erfolgreichen Aufbegehrens der Ägypter und der Araber überhaupt gegen ihre despotischen Herrscher geworden ist. Nebenan in Libyen sprechen die Waffen, in Syrien werden Demonstranten niedergemetzelt, in Bahrein sorgen ausländische Armeen für Ruhe.

Grenzgänger, Friedenskämpfer: Der arabisch-israelische Theatermacher Juliano Mer Khamis ist ermordet worden. Die Berliner Schaubühne zeigt am 8. und am 10. April den Dokumentarfilm "Arnas Kinder" über Mer Khamis' Mutter, der Gründerin des Freedom Theatres.
Bisher hatte sich der syrische Präsident Bashar al Assad als Reformer präsentiert. Er holte Technokraten in sein Kabinett, liberalisierte die Wirtschaft, sagte der Korruption den Kampf an.
Der syrische Präsident Bashar al Assad wirkt eigentlich intelligent genug, zu erkennen, dass es besser wäre, die politische Initiative zu übernehmen. Doch anscheinend ist er dazu nicht in der Lage.
Ist es zu wenig zu spät? So wie in Tunesien und Ägypten, wo die Regime erst auf Demonstranten schießen ließen, bevor sie erste politische Zugeständnisse machten?
Arabische Intellektuelle blicken auf Nordafrika: Während der analytische westliche Geist alles gleich festzurren möchte, freut sich der libysche Autor und Architekt Hisham Matar über den offenen Ausgang.
Der Westen rätselt dieser Tage, ob die Arabische Liga es ernst gemeint hat mit ihrer Forderung, über Libyen eine Flugverbotszone einzurichten. Schuld ist Generalsekretär Amr Mussa, das Gesicht des Verbundes von 21 arabischen Ländern sowie Palästina.
20.000 Menschen nahmen am Donnerstag in Daraa an der Beisetzung der am Vortag getöteten Demonstranten teil. Ein Teil des Regimes in Syrien versucht, ausländische Kräfte für die Unruhen verantwortlich zu machen.

Der Westen rätselt dieser Tage, ob die Arabische Liga es ernst gemeint hat mit ihrer Forderung, über Libyen eine Flugverbotszone einzurichten. Schuld ist Generalsekretär Amr Mussa, das Gesicht des Verbundes von 21 arabischen Ländern sowie Palästina.
Der König von Marokko und der Präsident Jemens haben jeweils Verfassungsreformen angekündigt, welche der Anfang vom Umbau ihrer politischen Systeme zu einer Demokratie sein könnten.
In der Regel reißt sich die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) nicht um Tourismusminister. Doch wenn ein Mitglied der erst am Montag umgebildeten ägyptischen Übergangsregierung, welcher auch noch der bisher oppositionellen Wafd-Partei angehört, in der Stadt weilt, ist das Interesse in außenpolitischen Kreisen groß.
Religiöse Parteien bleiben ausgeschlossen, die Justiz wird wieder stärker – wie die Ägypter ihre Verfassung auf die Wahl vorbereiten

Umstrittener Premier tritt überraschend ab / Nachfolger Essam Sharaf hatte gegen Mubarak demonstriert
Frankreichs Außenministerin hat gezeigt, wie man es nicht macht. Aber wie ist der richtige Umgang mit arabischen und anderen Despoten?

Stämme und Provinzen sind wichtig in Libyen. Aber Gaddafi hat ein Nationalbewusstsein geweckt. Dennoch rebellierte der Osten schon häufiger. Diesmal mit Erfolg.

Die letzte Waffe der Diktatoren sind ihre Fernsehansprachen – ein Vergleich.
Das sich der Umsturz in Libyen extrem brutal und blutig vollzieht, ist wenig überraschend, denn das Land ist ein politisches Kuriosum: Abgeschottet, vormodern und aus der Zeit gefallen. Es ist so etwas wie das Nordkorea von Nordafrika.

Wegen der Lage in Libyen, Ägypten und Tunesien will Deutschland die EU-Politik in Nordafrika und Arabien stärker mitbestimmen. Das birgt Konfliktpotenzial. Und was geschieht in Algerien, Bahrain, Marokko?