Während jedes Schulkind mittlerweile weiß, wie Osama bin Laden aussieht, gibt es kaum Fotos von Ayman al-Zawahiri. Dabei wird der Ägypter von Interpol als die rechte Hand und vom FBI als möglicher Nachfolger bin Ladens gehandelt.
Andrea Nüsse
Trotz der hohen Zahl an Menschenleben, die der Aufstand nach einem Jahr bereits gekostet hat, wächst unter den Palästinensern die Zustimmung zur Intifada. 85 Prozent der Befragten sind laut einer aktuellen Umfrage für die Fortsetzung des Aufstands, im Juni waren es noch 80 Prozent.
Pünktlich zu ihrem ersten Geburtstag steht die palästinensische Intifada an einem Scheideweg: Palästinenserpräsident Arafat versucht, den Aufstand gegen die israelische Besatzung schrittweise zu beenden - im Gegenzug für das Ende der Wirtschaftblockade, der Militäroffensiven und der Abriegelungen. Dagegen hatte der Führer der Fatah im Westjordanland, Marwan Barghouti, vor dem immer wieder verschobenen Treffen zwischen Arafat und dem israelischen Außenminister Schimon Peres angekündigt, das zweite Intifada-Jahr werde das Ende der israelischen Besatzung und den Abzug der Siedler einläuten.
Eine offizielle Reaktion auf den geplatzten Versöhnungsbesuch von Palästinenserpräsident Jassir Arafat in Damaskus blieb am Mittwoch in Syrien aus. "Palästinenser und Syrer müssen ihre Beziehungen neu ordnen", hat Verteidigungsminister Mustafa Tlass angeblich im Gespräch mit dem Chef der Demokratischen Front zur Befreiung Palästinas gesagt.
Auch die arabischen Staaten haben George W. Bushs geplanter Allianz gegen den Terrorismus zugestimmt.
"Wir stehen an Deiner Seite, Amerika", hieß es in ganzseitigen Anzeigen in US-Tageszeitungen vergangene Woche. Auftraggeber war die saudi-arabische Botschaft in Washington.
Die Hoffnungen auf eine Durchsetzung der von Palästinenserpräsident Jassir Arafat ausgerufenen Waffenruhe in den Palästinensergebieten haben sich am Mittwoch verstärkt. Im Westjordanland und im Gaza-Streifen schwiegen die Waffen.
Den USA ist ein Coup gelungen. Während alle Welt darauf wartet, ob die Weltmacht Afghanistan angreifen wird, hat sie Palästinenser und Israelis zu der lange ersehnten Waffenruhe gebracht.
Während sich Irak auf einen möglichen US-Angriff vorbereitet, gehen die Golf-Monarchien auf Distanz zum Taliban-Regime in Afghanistan. "Wir können nicht ausschließen, dass wir auf der Liste der Länder, welche die USA angreifen wollen, ganz oben stehen", hieß es am Montag in der irakischen Zeitung "Babel", die dem ältesten Sohn Saddam Hussein, Uday, gehört.
Vor zehn Jahren hatten die USA das Unmögliche möglich gemacht: Sie haben eine Allianz gegen Irak geschaffen, in der sich so unterschiedliche Länder wie Syrien und Saudi-Arabien Seite an Seite mit Großbritannien und den USA wiederfanden. Zehntausende US-Soldaten wurden ausgerechnet in Saudi-Arabien stationiert, dem Land, wo mit Mekka und Medina die beiden heiligsten Stätten des Islam liegen und deren nähere Umgebung von Nicht-Muslimen nicht betreten werden darf.
Es ist immer noch nicht geklärt, wer hinter den Anschlägen in den USA steht. Vieles weist auf fundamentalistische Islamisten hin.
Die US-Regierung unter Geoge W. Bush hat bereits so manchen Verbündeten vor den Kopf gestoßen.
Während die ganze Welt auf New York und Washington starrte, holte die israelische Armee zu einem großen Schlag gegen die autonome palästinensische Westbank-Stadt Jenin und deren Umgebung aus, die als Hochburg der islamistischen Selbstmord-Attentäter gilt. Nach heftigsten Schusswechseln meldeten die Palästinenser am Mittwochmorgen nicht weniger als elf eigene Tote und rund 50 Verletzte.
In den Straßen von Kairo mischen sich Entsetzen mit einem gewissen Fatalismus. In Cafes, Läden und Friseur-Salons in Kairo stehen Menschengruppen vor dem Fernseher.
Lamis Alami hört die Anschuldigung nicht zum ersten Mal. Die Leiterin der Schulen des UN-Flüchtlingswerks für die Palästinenser (UNRWA) in der West-Bank weist den am Wochenende in deutschen Medien erhobenen Vorwurf jedoch zurück, ihre Institution erarbeite Schulbücher, die anti-jüdische Botschaften enthalten.
Die Zeit der spektakulären Aktionen der palästinensischen "Volksfront" PFLP sind lange vorbei. Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre machte die marxistische Gruppe unter ihrem Gründer George Habasch mit spektakulären Flugzeugentführungen von sich und dem Palästinenserproblem reden.
Das Leben von Jesus gibt es als Comic, als Zeichentrick- und Spielfilm und gar als Persiflage. Das Leben des Propheten Mohammed, der im Islam verehrt wird, kann man nur im Koran und in Büchern ohne jede Abbildung nachlesen.
Jassir Arafat hat einen Coup gelandet. Mit seinem Vorschlag, das seit Tagen geplante Treffen mit dem israelischen Außenminister Schimon Peres in Berlin stattfinden zu lassen, bezieht er die Deutschen und damit die Europäische Union in die Gespräche stärker ein.
Außenminister Joschka Fischer wird heute seine Nahostreise antreten. Allerdings in verkürzter Fassung.
Die Wörter "Polizeistaat" und "Ausnahmezustand" machen in Libanon die Runde. Seit Armee und Geheimdienst in der vergangenen Woche christliche Politiker und später etwa 250 demonstrierende Anhänger festnahmen, scheint das Land in eine politische Krise zu schlittern.
Der Kampf um Palästina wird derzeit allein mit Waffen ausgetragen. Militärisch wird dieser Konflikt jedoch nie gelöst werden, die Rückkehr zu Verhandlungen ist unausweichlich.
Zum zweiten Mal in dieser Woche haben amerikanische Flugzeuge Irak bombardiert. Begründung: der irakische Präsident sei eine "regionale Bedrohung".
Mit der Schließung des Orienthauses hat die israelische Regierung in den Augen der arabischen Welt eine "rote Linie" übertreten. So wie das Heiligtum Haram al-Sharif den religiösen Anspruch der Moslems auf Ost-Jerusalem symbolisiert, steht das bis zu seinem Tode Ende Mai von Faisal Husseini geleitete Orienthaus für den politischen Anspruch der Palästinenser auf Ost-Jerusalem.
Israel spielt mal wieder mit dem Feuer. In früheren Jahren hat es die Hamas als interne palästinensische Opposition aufgebaut.