Die Antwort kam prompt: Der Chef der Arabischen Liga, Amr Mussa, kritisierte die jüngste Videoerklärung des mutmaßlichen Terroristen Osama bin Laden in aller Deutlichkeit: Bin Laden spreche nicht im Namen der Muslime. Die oberste Autorität im sunnitischen Islam, die Al-Azhar Universität in Kairo wies den Aufruf bin Ladens indirekt zurück: Sie lehnt das Konzept des Religionskriegs ab, von einem Konflikt zwischen Kulturen könne keine Rede sein.
Andrea Nüsse
Am Sonntag hat es zum ersten Mal seit dem Frühjahr geregnet. Zwanzig Minuten lang prasselte das ersehnte Nass vom Himmel und verwandelte den allgegenwärtigen Staub zu Schlamm.
Schanghai/Amman. Die Erklärung von Schanghai war die erste politische Stellungnahme in der Geschichte des Asien-Pazifik-Gipfel (Apec).
Dubai. Tapfer bringt die schöne Dania Khatib das Wortungetüm über die Lippen: "Das war das Schruns-Tschagguns-Ensemble".
Amman. Seit Sonntag wird in den USA offen über die schwierige Beziehung zwischen den USA und seinem engsten Allierten im Golf, Saudi-Arabien, diskutiert.
Die Reise-Diplomatie in Sachen Anti-Terror-Koalition läuft auf Hochtouren. Während der britische Premierminister Tony Blair am Donnerstag zu Gesprächen mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak in Kairo eintraf, begann der jordanische König Abdallah II.
Während die Bombenangriffe auf Afghanistan weitergehen, versucht der britische Premierminister Tony Blair die arabische Welt davon zu überzeugen, dass sich der Feldzug nicht gegen den Islam richtet. Dazu ist Blair zunächst nach Oman gereist, hat sich mit dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate getroffen und wird am Donnerstag nach Ägypten weiterreisen.
Bis zu den Anschlägen in den USA am 11. September hatten viele Menschen in der arabischen Welt noch nie von Osama bin Laden gehört.
Der saudiarabische Innenminister Prinz Najew schließt eine Verbindung zwischen dem Sprengstoffanschlag in der Stadt Chobar und den Terroranschlägen in den USA nicht aus. Er sagte der Tageszeitung "Okas", zahlreiche Augenzeugen würden noch über den Anschlag vom Samstagabend befragt.
Bin Laden und die Angriffe in Afghanistan haben die Palästinenser gespalten: Die Islamisten und große Teile der Bevölkerung treten offen für den mutmaßlichen Top-Terroristen ein, doch Arafats Autonomiebehörde geht hart gegen die Sympathisanten vor. Bei einer Kundgebung islamistischer Studenten in Gaza wurden am Montag drei Demonstranten erschossen - ob von der palästinensischen Polizei oder von bewaffneten Vermummten unter den Demonstranten blieb jedoch zunächst unklar.
Der kleine Junge Basim hat eine Sprechblase im Mund: "Ich bin in Jerusalem geboren". Das nächste Bild zeigt das Mädchen Asma mit den Rattenschwänzen.
Ende August hat die Zeit nicht mehr gereicht, Syrien und Libanon zu besuchen: Die Abstimmung im Bundestag über den Mazedonien-Einsatz rief Außenminister Joschka Fischer von seiner Nahost-Reise früher zurück. Jetzt, am Dienstag, hatte die Reise des deutschen Außenministers nach Damaskus und Beirut einen neuen Akzent: Es ging nicht im engeren Sinne um die Lösung des Nahostkonflikts, sondern um Völkerverständigung und Dialog der Kulturen.
Während jedes Schulkind mittlerweile weiß, wie Osama bin Laden aussieht, gibt es kaum Fotos von Ayman al-Zawahiri. Dabei wird der Ägypter von Interpol als die rechte Hand und vom FBI als möglicher Nachfolger bin Ladens gehandelt.
Trotz der hohen Zahl an Menschenleben, die der Aufstand nach einem Jahr bereits gekostet hat, wächst unter den Palästinensern die Zustimmung zur Intifada. 85 Prozent der Befragten sind laut einer aktuellen Umfrage für die Fortsetzung des Aufstands, im Juni waren es noch 80 Prozent.
Pünktlich zu ihrem ersten Geburtstag steht die palästinensische Intifada an einem Scheideweg: Palästinenserpräsident Arafat versucht, den Aufstand gegen die israelische Besatzung schrittweise zu beenden - im Gegenzug für das Ende der Wirtschaftblockade, der Militäroffensiven und der Abriegelungen. Dagegen hatte der Führer der Fatah im Westjordanland, Marwan Barghouti, vor dem immer wieder verschobenen Treffen zwischen Arafat und dem israelischen Außenminister Schimon Peres angekündigt, das zweite Intifada-Jahr werde das Ende der israelischen Besatzung und den Abzug der Siedler einläuten.
Eine offizielle Reaktion auf den geplatzten Versöhnungsbesuch von Palästinenserpräsident Jassir Arafat in Damaskus blieb am Mittwoch in Syrien aus. "Palästinenser und Syrer müssen ihre Beziehungen neu ordnen", hat Verteidigungsminister Mustafa Tlass angeblich im Gespräch mit dem Chef der Demokratischen Front zur Befreiung Palästinas gesagt.
Auch die arabischen Staaten haben George W. Bushs geplanter Allianz gegen den Terrorismus zugestimmt.
"Wir stehen an Deiner Seite, Amerika", hieß es in ganzseitigen Anzeigen in US-Tageszeitungen vergangene Woche. Auftraggeber war die saudi-arabische Botschaft in Washington.
Die Hoffnungen auf eine Durchsetzung der von Palästinenserpräsident Jassir Arafat ausgerufenen Waffenruhe in den Palästinensergebieten haben sich am Mittwoch verstärkt. Im Westjordanland und im Gaza-Streifen schwiegen die Waffen.
Den USA ist ein Coup gelungen. Während alle Welt darauf wartet, ob die Weltmacht Afghanistan angreifen wird, hat sie Palästinenser und Israelis zu der lange ersehnten Waffenruhe gebracht.
Während sich Irak auf einen möglichen US-Angriff vorbereitet, gehen die Golf-Monarchien auf Distanz zum Taliban-Regime in Afghanistan. "Wir können nicht ausschließen, dass wir auf der Liste der Länder, welche die USA angreifen wollen, ganz oben stehen", hieß es am Montag in der irakischen Zeitung "Babel", die dem ältesten Sohn Saddam Hussein, Uday, gehört.
Es ist immer noch nicht geklärt, wer hinter den Anschlägen in den USA steht. Vieles weist auf fundamentalistische Islamisten hin.
Vor zehn Jahren hatten die USA das Unmögliche möglich gemacht: Sie haben eine Allianz gegen Irak geschaffen, in der sich so unterschiedliche Länder wie Syrien und Saudi-Arabien Seite an Seite mit Großbritannien und den USA wiederfanden. Zehntausende US-Soldaten wurden ausgerechnet in Saudi-Arabien stationiert, dem Land, wo mit Mekka und Medina die beiden heiligsten Stätten des Islam liegen und deren nähere Umgebung von Nicht-Muslimen nicht betreten werden darf.
Die US-Regierung unter Geoge W. Bush hat bereits so manchen Verbündeten vor den Kopf gestoßen.