Die Chance ist gering, doch sie muss ergriffen werden. Die Zustimmung von Israelis und Palästinensern zu George Tenets Arbeitsplan eröffnet die Möglichkeit für einen Waffenstillstand.
Andrea Nüsse
Der US-Botschafter in Jordanien, William Burns, wird in der arabischen Welt hoch geschätzt - in einer Zeit, wo die amerikanische Haltung zu Nahost in der Region eher kritisch gesehen wird. Dem 44-Jährigen wird aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in der Region und seiner hervorragenden Arabisch-Sprachkenntnisse zugetraut, als wirklicher Vermittler aufzutreten.
So hatte Palästinenserpräsident Jassir Arafat sich das wohl nicht vorgestellt. Er hatte gehofft, dass der internationale Druck auf Israel, den weiteren Ausbau der Siedlungen völlig einzustellen, wachsen würde.
Zwei sehr unterschiedliche Länder stehen diesmal auf dem Reiseprogramm des jordanischen Königs Abdallah II., die jedoch eines verbindet: Die Wiedervereinigung jahrzehntelang getrennter Landesteile.
Saad Eddin Ibrahim ist einer der angesehendsten Soziologen der arabischen Welt. Gleichzeitig setzt sich der Leiter des Ibn-Khaldun-Zentrums für Demokratie und Menschenrechte für faire Wahlen und für die Rechte der christlichen Kopten in Ägypten ein.
Schon das Gebäude in Amman macht klar: Hier sitzt nicht nur die US-Botschaft für das kleine jordanische Königreich, von hier aus wird die gesamte Region, einschließlich Irak und Palästina, mitbeobachtet. Das riesige, weitgestreckte Gebäude im Stile eines jordanischen Wüstenschlosses mit Zinnen und Türmen, auf denen riesige Antennen und Satellitenanlagen angebracht sind, nimmt einem fast den Atem, wenn man das erste Mal daran vorbeifährt.
Die Antwort kam prompt. Am Freitag flogen erstmals israelische Kampfflugzeuge Angriffe auf palästinensische Polizeistationen - am Samstag abend empfahl ein Komitee der Arabischen Liga den Abbruch aller politischen Kontakte zu Israel, solange die "Aggression" gegen die Palästinenser andauere.
Laufen Schönheitswettbewerbe und Parties von Homosexuellen den islamischen Sitten zu wider? Die ägyptische Sittenpolizei und der Großmufti des Landes sehen dies so und sind diese Woche dagegen eingeschritten.
Der israelische Premier Ariel Scharon hat seinen Wählern Frieden und Sicherheit versprochen. Das einzige Konzept, das er dafür bisher vorgelegt hat, ist: Über politische Zugeständnisse wird erst verhandelt, wenn die Gewalt gegen israelische Bürger ein Ende hat.
Der syrische Präsident Bashar al-Assad bereut seine Äußerungen zur Begrüßung von Papst Johannes Paul II. in Damaskus am Sonnabend wahrscheinlich bereits.
Vier Tage hat der Papst in Syrien verbracht. Vier Tage mediale Aufmerksamkeit für ein Land, in das Journalisten sonst eher selten einen Abstecher machen.
Der junge Mann stockt. Er steckt in der sechsten Zeile des Vaterunser.
Ob der Papst sich seinen Besuch in einer Moschee, den ersten in der Geschichte der katholischen Kirche überhaupt, so vorgestellt hatte? Zehn Minuten lang besichtigte Johannes Paul II.
Papst Johannes Paul II. hat die Katholiken in Griechenland am Samstag aufgefordert, seine Botschaft der Versöhnung mit der orthodoxen Kirche weiterzutragen.
In Damaskus kann der Papst aufatmen. Nach seinem spannungsgeladenen Besuch in Athen wird er in Syrien von allen Religionsgemeinschaften mit offenen Armen erwartet.
Bei seinem morgigen Kurzbesuch wird der ägyptische Staatspräsident Hosni Mubarak mit Bundeskanzler Gerhard Schröder zusammentreffen, mit dem auch ein gemeinsames Abendessen vorgesehen ist. Außerdem spricht er mit Außenminister Joschka Fischer und dem ehemaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher, den Mubarak, der im Herbst 20-jähriges Dienstjubiläum feiert, aus dessen langer Amtszeit gut kennt.
Es stinkt erbärmlich. Von dem Förderband hängen Fleischfetzen herunter.
Während die Auseinandersetzung zwischen Israel und den Palästinensern in den vergangenen Monaten ständig an Schärfe zugenommen hat, schienen die anderen Konfliktherde der Region vergessen. Seit dieser Woche ist das anders.
Die Konferenz gegen den Einsatz von Kindersoldaten im Nahen Osten und in Nordafrika ist mit einem Aufruf an Armeen und Milizen zu Ende gegangen, keine Jugendlichen unter 18 Jahren zu rekrutieren. Alle Staaten wurden aufgefordert, die Rechte von Kindern, die unter fremder Besatzung leben, zu schützen.
Der kleine Junge hat ein rundes, kindliches Gesicht. Er sieht aus wie ein normaler Zehnjähriger.
Wer schon beim Marathon in Boston, Berlin und New York dabei war, sieht sich nach neuen Herausforderungen um. Der Marathon zum Toten Meer könnte eine solche sein: Die Strecke geht immer nur bergab und endet am niedrigsten Punkt der Erde.
Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak hat bei seinem Besuch in Washington an diesem Montag eine schwere Aufgabe vor sich: Er will den neuen US-Präsidenten George W. Bush und seine Mannschaft davon überzeugen, dass ihre politische Zurückhaltung im Nahen Osten nicht funktionieren kann.
Israelis und Palästinenser haben sich in einer Sackgasse verrannt. Die Gewalt regiert.
Das Hauptziel wurde nicht erreicht: die Versöhnung zwischen Irak und Kuwait. Damit sollte der Gipfel der Arabischen Liga in die Geschichtsbücher eingehen, hatte sich Gastgeber König Abdallah gewünscht.