Palästina: Unterstützung für Intifada und die Palästinensische Autonomiebehörde. Die Auszahlung der beim Sondergipfel in Kairo zugesagten eine Milliarde Dollar für die Palästinenser soll beschleunigt werden.
Andrea Nüsse
Als die arabischen Staatschefs, Präsidenten und Könige zur feierlichen Eröffnungssitzung ihres ersten ordentlichen Gipfels seit 1990 im Königlichen Kulturzentrum in Amman zusammenkamen, war der Hauptstreitpunkt noch immer ungeklärt: Das Verhältnis zwischen Irak und Kuwait. Dieses Thema wollten die Staatschefs öffentlich am Liebsten auch gar nicht mehr berühren.
Manche Dinge brauchen Zeit. In den fünfziger Jahren wurden die ersten Pläne für eine Freihandelszone in der arabischen Welt diskutiert.
"Ich hasse Israel. Ich liebe Amr Mussa.
Die Kritik am Vorgehen der israelischen Armee in den Palästinensergebieten wird immer heftiger in der arabischen Welt. Die aufgewühlte Stimmung schien zwei revisionistischen Organisationen gerade recht, um eine Konferenz über "Revisionismus und Zionismus" in Beirut abzuhalten.
In Amman wird derzeit hauptsächlich nachts gearbeitet. Straße um Straße wird im Scheinwerferlicht neu asphaltiert, auf den Mittelstreifen stehen plötzlich Blumentöpfe, und die Laternenpfähle sind mit langen Lichterketten verziert.
Schon einmal hat der israelische Premier Ariel Scharon versucht, Jassir Arafat loszuwerden. 1982 leitete er die Invasion des Libanon - unter anderem um den Palästinenserführer zu töten.
Sabreen wurde am dritten israelischen Checkpoint zwischen dem Dorf Rantis und der Provinzstadt Ramallah in der Westbank geboren. Zehn Minuten später, am nächsten israelischen Checkpoint müssen Mutter und Tochter, noch immer per Nabelschnur verbunden, bei Regen und Kälte aussteigen.
Die jüngste Pilgerin heißt Aisha. Die Ägypterin wurde am Wochenende in Saudi-Arabien geboren, wo sich ihre Eltern zur Pilgerfahrt eingefunden haben.
Das Hauptziel seiner Reise in den Nahen Osten kann der neue US-Außenminister Colin Powell getrost vergessen: Es wird ihm nicht gelingen, die arabischen Staaten auf die Fortsetzung oder gar Verschärfung der Sanktionen gegen Irak einzuschwören. Stattdessen wird er nach den amerikanischen und britischen Luftangriffen auf Ziele bei Bagdad vor genau einer Woche eher Schadensbegrenzung betreiben müssen.
Sie schießen wie Pilze aus dem Boden: Diskussionszirkel, die immer mehr syrische Intellektuelle in ihren Häusern organisieren. Dort wollen sie in kleinem Kreis kontrovers debattieren: Kultur und Wirtschaft, aber auch politische Themen stehen auf dem Programm.
Ob die neuesten Luftangriffe britischer und amerikanischer Kampfflugzeuge Saddam Hussein dazu bewegen werden, die alliierten Kontrollflüge über irakischem Territorium zu akzeptieren, ist fraglich. Eindeutig ist dagegen, dass die Bombardierung die Reihen in der arabischen Welt wieder ein Stück fester geschlossen hat.
Am jordanisch-irakischen Grenzübergang war man sich am Freitagmorgen noch einig gewesen: Etwa 400 Parlamentarier aus beiden Ländern trafen sich zu einer Solidaritätsveranstaltung, bei der sie das Ende der Sanktionen gegen Irak forderten. Dichter aus beiden Ländern sangen ein Loblied auf die arabische Nation und schmähten die Amerikaner.
In der geschlossenen, konservativen Welt der Golfstaaten schlägt Bahrain einen eigenen Weg ein: Der junge Emir Sheikh Hamid bin Issa al-Khalifa will per Referendum Reformen einführen. Am Mittwoch und Donnerstag sollen die Einwohner des winzigen Emirats für die Einführung der konstitutionellen Monarchie stimmen, die die Wiedereinsetzung des Parlaments und die Trennung von Legislative und Exekutive bedeutet.
Der künftige israelische Ministerpräsident und Likud-Chef Ariel Scharon hat der bisher regierenden Arbeitspartei nach den Worten von Schimon Peres zwei der drei Schlüsselressorts angeboten. Peres, der früher Regierungschef war, sagte im BBC-Fernsehen, es sei noch nicht über Personen gesprochen worden, doch es bestehe eine "gute Chance" für solch eine Koalition.
Welchen Frieden meint Ariel Scharon? Das fragen sich derzeit die Führer der arabischen Welt.
Die einen beruhigen, andere heizen an. Die Reaktionen in der arabischen Welt sind gespalten.
Ungläubig starrt die arabische Welt auf Israel. Ariel Scharon, der Verantwortliche für die Invasion Libanons und Mitverantwortliche für die Massaker in den Palästinenserlagern Sabra und Schatila, wirkt auf die meisten Araber wie ein rotes Tuch.
Das seit elf Jahren bestehende UN-Embargo gegen Irak gleicht einem Schweizer Käse: man sieht nur Löcher. Zahlreiche Flüge mit Hilfsgütern, aber auch westlichen und arabischen Politikern und Wirtschaftsvertretern an Bord, sind seit Herbst vergangenen Jahres medienwirksam auf dem internationalen Flughafen in Bagdad gelandet.
Libyen hat auch nach dem Urteil gegen den Libyer Abdel Basset Al Megrahi offiziell jede Verantwortung für den Lockerbie-Anschlag abgelehnt. Der Sprecher des Außenministeriums Hassuna al Shawsh bezeichnete das Urteil des schottischen Gerichts im niederländischen Camp Zeist als "reine juristische Angelegenheit", "Libyen als Staat" habe damit nichts zu tun.
Es wird wohl keine Einigung in Nahost auf der Basis des neuesten Clinton-Planes geben. Die Vorbehalte auf israelischer und palästinensischer Seite sind noch zu groß, und so haben wieder einmal die Extremisten das Sagen.
Was der israelische Premier Barak den Palästinensern heute vorschlägt, hätte Arafat im Sommer in Camp David wohl akzeptiert: Ein unabhängiger Palästinenserstaat auf etwa 90 Prozent der Westbank, die Annektion einiger Siedlungen im Tausch gegen andere Gebiete. Und vor allem: Die Jerusalem-Frage und das Rückkehrrecht der vertriebenen Palästinenser bleiben ausgeklammert.
Der Nahe Osten hat eine lange Geschichte der Gewalt. Und immer wenn Gewalt regierte, wurden politische Lösungen um Jahre hinaus verzögert und verschoben.
Der Fall Hofer ist abgeschlossen. Doch ein neues Hindernis belastet zunehmend die angestrebte Normalisierung der deutsch-iranischen Beziehungen: Die Anklagen gegen alle 17 iranischen Teilnehmer der Iran-Konferenz, die die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung im April mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes in Berlin organisierte.