Dies war ein kleines Lehrstück im Umgang mit dem konservativen Lager in Iran. Am Sonntag und Montag wurde in Teheran gegen den Mitarbeiter der deutschen Botschaft, den Übersetzer Said Sadr, wegen versuchten Umsturzes im Zusammenhang mit der Iran-Konferenz im April in Berlin verhandelt.
Andrea Nüsse
Die iranischen Intellektuellen sind für den ehemaligen iranischen Ministerpräsidenten Abol-Hassan Banisadr eines der Haupthindernisse auf dem Weg zur Demokratie in Iran. Für sie sei ihre jeweilige Ideologie noch immer wichtiger als der Demokratiegedanke.
Schröders Reise nach Nahost war lange geplant. Lange vor Ausbruch der Gewalt und der Unterbrechung des Friedensprozesses.
Barak will nicht. Wieder einmal setzt Israel aus innenpolitischen Gründen den Friedensprozess aufs Spiel.
Hut ab vor den arabischen Führern. Beim vorletzten Gipfel, nach dem Einmarsch Iraks in Kuwait, haben sich arabische Delegationen noch mit Torten beworfen.
Einer hatte seinen großen Auftritt schon: Der libysche Präsident Muammar el Gaddafi hat das Gipfeltreffen der arabischen Staaten an diesem Wochenende in Kairo bereits als sinnlos verurteilt. Der immer zu ungewöhnlichen Aktionen bereite Revolutionsführer stellte sich vor wenigen Tagen im Fernsehsender al-Gazirah aus Qatar unzensierten Zuschauerfragen - ein in der arabischen Welt einmaliger Vorgang.
Unmittelbar nach Ablauf der von Israel gesetzten Frist zur Beruhigung der Lage in den Palästinensergebieten ist es am Freitag erneut zu blutigen Zusammenstößen im Westjordanland und im Gazastreifen gekommen. Dabei wurden mindestens sechs Palästinenser erschossen.
Die Stunde des Hosni Mubarak hat wieder einmal geschlagen. Wenn nichts mehr geht, ist der erfahrene ägyptische Vermittler gefragt.
Ist der Friedensprozess noch zu retten? Das ist die Frage von gestern.
Die EU-Haushaltskommissarin Michaele Schreyer hat sich bei einem Treffen der europäischen Finanzkontrolleure in Berlin mit Nachdruck für die Einsetzung eines europäischen Staatsanwalts und weiterer Stellen zur Betrugsbekämpfung auf nationaler Ebene ausgesprochen. Dies müsse die Antwort sein auf die "Besorgnis erregende Macht" organisierter Gruppen, die Gemeinschaft finanziell zu schädigen.
Wie konnte es zu dieser Spirale der Gewalt kommen, die in einen allgemeinen Krieg zwischen Israelis und Palästinensern zu münden droht? Die Provokation, die der Besuch des israelischen Hardliners Ariel Sharon auf dem Vorplatz der Al-Aqsa-Moschee für Palästinenser darstellte, war lediglich der Auslöser für den Aufstand in den Palästinensergebieten.
Ja, wäre es nach den Chancen gegangen, dann hätte der EHC Eisbären bei den Kassel Huskies schon frühzeitig einen Gang zurückschalten können. Beim 6:5 (1:0, 3:3, 1:2) nach Penaltyschießen stellten sich die Berliner zwar wesentlich kampfstärker vor, als noch zuletzt bei 1:4 in eigener Halle gegen Augsburg, aber dennoch wäre ihre Leistung beinahe ein Muster ohne Wert geblieben.
Kurzfristig hat Ariel Scharon sein Ziel erreicht. Es fließt wieder Blut in Nahost.
"Es war richtig, auf Chatami zu setzen." Die Grünen-Politikerin Antje Vollmer fühlt sich nach einer Iran-Reise "zusätzlich bestätigt" darin, dass der umstrittene Empfang des iranischen Präsidenten in Deutschland im Juli gerechtfertigt war.
Etwa 800 bis 1000 Eltern melden sich jedes Jahr beim Evangelischen Verein für Adoptions- und Pflegekindervermittlung in Düsseldorf, um ein Kind aus dem Ausland zu adoptieren. Nur etwa 30 bis 35 Paar reichen dann schließlich auch einen Antrag ein, erklärt Geschäftsführerin Inge Elsässer, die seit 1995 für den Auslandsdienst zuständig ist, der ausschließlich Kinder aus Äthiopien vermittelt.
Niemand spricht mehr darüber: Seit zehn Jahren leidet die irakische Bevölkerung unter den wohl härtesten und umfassendsten Wirtschaftssanktionen, die je von der Weltgemeinschaft gegen ein Land verhängt wurden. Sie sind eine Folge der Aggression des irakischen Diktators Saddam Hussein, der das Nachbarland Kuwait überfiel und annektieren wollte.
Für die USA steht fest, wer den Schwarzen Peter hat: Palästinenserpräsident Arafat. Denn der habe sich, im Gegensatz zu den Israelis, nicht weit genug bewegt, so US-Präsident Bill Clinton nach dem Scheitern des Nahost-Gipfels in Camp David.
Für viele Menschen ist Israel das Einwanderungsziel. Für die libanesischen SLA-Milizionäre und ihre Familien, die in Südlibanon 20 Jahre lang an der Seite Israels gekämpft haben, ist der jüdische Staat nur ein Zwischenstopp.
Die arabische Welt jubelt. Arafat heißt der Held des Tages.
Die arabische Welt feiert einen Helden: Er heißt Jassir Arafat. Begeisterte Menschen erwarten ihn am Flughafen in Kairo, Tausende jubeln ihm während der Fahrt nach Alexandria zu, wo er den ägyptischen Präsidenten Mubarak über die Verhandlungen in Camp David informiert.
Scharfe Kritik übt der Verein iranischer Flüchtlinge in Berlin am Umgang der rot-grünen Bundesregierung mit dem iranischen Staatspräsidenten Mohammed Chatami. Der Sprecher des Vereins, Hamid Nowzari, kritisiert "das Schweigen der Bundesregierung zu heiklen Themen wie Menschenrechten, Mykonos-Prozess und Staatsterrorismus".
Beim Eintrag in das Goldene Buch zögert der iranische Präsident Mohammed Chatami kurz und wendet sich fragend an seine Delegation. Ein kurzer Wortwechsel folgt, dann Gelächter.
Der iranische Präsident Mohammed Chatami hat angesichts der massiven Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen in seinem Land um "Geduld" gebeten. Sein Land mache gerade eine neue Erfahrung mit Demokratie, sagte er während seines Deutschlandbesuchs am Dienstag im ZDF.
Deutschland und Iran wollen nach den frostigen Beziehungen der vergangenen Jahre einen "substanziellen Neuanfang" machen. Dies erklärte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) nach seinem Gespräch mit dem iranischen Präsidenten Mohammed Chatami am Montag in Berlin.