Die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) soll nach dem Willen ihres designierte Präsidenten, Hans-Olaf Henkel, mehr Wettbewerbselemente bekommen. Dafür wird über Strategiefonds für die einzelnen Wissenschaftsbereiche nachgedacht, sagte Henkel bei einer Pressekonferenz gestern in Berlin anlässlich seiner Wahl.
Bärbel Schubert
Montagmorgen im Jahr 2016: Die neunjähige Christine und der elfjährige Daniel gehen zum Lernen - einfach an ihre PCs zu Hause. Ihre Lernprogramme können sie dort aufrufen.
"Naturwissenschaft - nein danke!" So haben immer mehr Schüler ihre Erfahrungen mit Physik und Chemie zusammen gefasst und diese Fächer so bald sie konnten abgewählt.
Der Streit um die Schulen erhitzt die Gemüter in den Landtagswahlkämpfen in Baden-Württemberg wie in Rheinland-Pfalz. In Hessen hat die CDU vorgemacht hat, dass das Thema Unterrichtsausfall eine Wahl mit entscheiden kann.
"Wir haben dazu gelernt und sind von der isolierten Förderung der Hochbegabten abgekommen. Alles, was zur Förderung der Hochbegabten passiert, kommt allen Schulen zu Gute.
"Wenn wir das Abitur von allen nach zwölf Schuljahren verlangen, bedeutet das ganz eindeutig: weniger Abiturienten, mehr Sitzenbleiber, und erheblich mehr Stress. Es geht aber künftig noch mehr darum, möglichst alle Begabungen ausschöpfen.
Auf die Frage, wer ist eigentlich begabt, antwortete der niedersächsische Bildungsminister Walter Remmers schon vor Jahrzehntengern augenzwinkernd und lebenserfahren: "Natürlich die Begabten - und das eigene Kind". Diese Beschreibung zu übertreffen, scheint schwierig und Forschern wie Praktikern Probleme zu bereiten.
Ausländische Wissenschaftler und Studenten sollen vermehrt die Fachkräftelücke in Deutschland schließen. Zugleich sollen die deutschen Hochschulen mehr Professoren und Studenten aus dem Ausland gewinnen.
In Deutschland wird der Akademiker-Nachwuchs knapp. Die jüngste Absolventen-Prognose der Kultusministerkonferenz hat gezeigt, dass in den nächsten Jahren trotz wachsender Jahrgangsstärken immer weniger junge Leute ein Studium aufnehmen werden - jedenfalls wenn es so weiter geht wie bisher.
An den deutschen Hochschulen werden die Studenten knapp. Während heute noch pro Jahr 308 000 junge Leute ein Studium aufnehmen, sinkt diese Zahl bis zum Jahr 2015 voraussichtlich um elf Prozent auf 274 000.
Nach dem Informatikermangel und der Green-Card-Debatte herrscht jetzt auch noch Lehrermangel. Dabei war lange absehbar, dass ein Generationenwechsel an den Schulen bevorsteht.
Lehrer sind wieder gesucht. Nachdem der Lehrberuf jahrelang als Sinnbild der Arbeitslosigkeit und Reservoir der Taxisfahrer-Innung gegolten hatte, verständigen sich die Kultusminister jetzt über Regeln für die gegenseitige Abwerbung von Pädagogen.
Die Hochschulrektoren wollen rund 40 Prozent der Jura-Studienplätze streichen. Im bundesweit zweitgrößten Studienfach stünden damit nur noch gut 10 000 Anfängerplätze zur Verfügung - gegenüber etwa 17 000 heute.
Alle fünf nordrhein-westfälischen Gesamthochschulen sollen nach den Empfehlungen des Landes-Expertenrats in Universitäten umgewandelt werden. Den 27 Fachhochschulen und Universitäten des Landes wird zugleich für die Zukunft eine enge Zusammenarbeit nahelegt.
Aus dem ausgehöhlten "Sparfög" soll wieder ein echtes Bafög werden. Bei der Verabschiedung der Bafög-Reform am Freitag im Bundestag waren sich alle einig, dass Deutschland mehr Akademiker braucht und wieder mehr Kinder aus ärmeren Familien zum Studium animiert werden sollen.
Der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Ernst-Ludwig Winnacker, sieht die Forschungssituation an den Hochschulen verhalten optimistisch. Diese seien in Deutschland unverändert Triebkraft der Forschung, in die es sich lohne zu investieren.
Die Spitzenforschung in Deutschland soll einen entscheidenden Schub bekommen. Dafür sollen DFG-Forschungszentren an den Universitäten sorgen, die neu eingerichtet werden.
Es wirkte wie eine Inszenierung. Nachdem sich Bundeskanzler Gerhard Schröder und die neue Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) in den letzten Wochen für eine offenere Linie bei der Gentechnik ausgesprochen hatten, traf sich die SPD-Bundestagsfraktion am Freitag und Samstag mit führenden deutschen Genforschern, um sich über die neuen Möglichkeiten der Biomedizin zu informieren.
Gesundheit: "Europäisches Jahr der Sprachen": Edelgard Bulmahn fordert "Kultur der Mehrsprachigkeit"
Junge Menschen überall in Europa sollen mindestens zwei Fremdsprachen erlernen. Das forderte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) bei der Eröffnung des Europäischen Jahrs der Sprachen am Dienstag in Berlin.
14 000 Jugendliche sind im vergangenen Jahr für eine Lehrstelle von Osten nach West umgezogen. Das ergibt sich aus dem Berufsbildungsbericht 2001 der Bundesregierung.
Eile Ist Geboten."Tempo, Tempo", sagt SPD-Generalsekretär Franz Müntefering und möchte eine Einwanderungsregelung noch in diesem Jahr.
Über den Zugang zu Spitzenpositionen der Wirtschaft entscheidet in erster Linie die soziale Herkunft. Zeugnisnoten oder Ausbildungsdauer sind dabei kaum gefragt.
Bund und Länder wollen sich im Bildungssystem künftig stärker für die Förderung der Chancengleichheit engagieren. Dazu soll besonders die frühe Förderung in Kindergarten und Grundschule ausgebaut werden.
In letzter Minute will der Berliner Betriebsrat des "GMD-Forschungszentrums Informationstechnik" die geplante Fusion der GMD mit der Fraunhofer Gesellschaft vorläufig stoppen. Dazu hat er am Donnerstag beim Arbeitsgericht Berlin eine einstweilige Verfügung beantragt.