Mit der Gründung des Vereins "Bauakademie Berlin" durch die Träger der bedeutendsten Berliner Architektursammlungen rückt der Wiederaufbau der Schinkelschen Bauakademie in greifbare Nähe. Gestern stellte sich die Initiative am Sitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz der Öffentlichkeit vor.
Bernhard Schulz
Schnörkelloser ist selten ein Buch daher gekommen. Es gibt nicht einmal eine Einleitung.
Wenn die Meister des Kulturmarketings in New York zu Hause sind, so leben in Wien ihre gelehrigsten Schüler. Seit Jahren wird die Errichtung des Museumsquartiers, jenes neuen Komplexes für Kunst und Kultur in unmittelbarer Nachbarschaft der beiden berühmten Großmuseen für Kunst- und für Naturgeschichte, intensiv beworben.
Mit dem Einzug von Regierungschef Gerhard Schröder in sein neu errichtetes Kanzleramt am 2. Mai ging mehr zu Ende als die zehnjährige Übergangszeit seit dem Hauptstadtbeschluss des Bundestages vom Juni 1991.
Der Sommer zieht sich spürbar zurück, und auch die Tage der Potsdamer Bundesgartenschau (Buga) sind gezählt. Noch lässt sich nicht ermessen, was die Buga für die Weiterentwicklung der eigentümlichen Potsdamer Verbindung von Stadt und Parklandschaft erbracht hat.
Eben noch musste für die Sanierung der Museumsinsel Baustopp wegen ausbleibender Berliner Zahlungen befürchtet werden. Nun soll es sogar schneller gehen.
Wo Botschafter aller Herren Länder Neubauten in Berlin beziehen, darf der Doyen des Diplomatischen Corps nicht fehlen. Der Apostolische Nuntius, Vertreter des Vatikan, hat nun auch sein neues Domizil erhalten - freilich weitab von der politischen Mitte der Stadt.
Die kalkulierte Spendierlaune des Kanzlers hat schlagartig ein Problem in den Blick gerückt, dessen Auswirkungen noch kaum zu ermessen sind: den gravierenden Wohnungsleerstand im Osten Deutschlands. Die bei Schröders Sommerreise zugesagte Verlängerung des Investitionsprogramms "Stadtumbau Ost" über 2005 hinaus ist für die betroffenen Kommunen ein hübsches Versprechen, aber doch weit entfernt von der Linderung ihrer akuten Sorgen.
Der Umbau des Olympiastadions für die anstehende Fußballweltmeisterschaft rückt ins Bewusstsein, dass das Bauwerk kein Solitär, sondern Teil einer sehr viel größeren Anlage ist: des Reichssportfeldes. Die propagandistische Wirkung, die sich das NS-Regime von den machtvollen Bauten anlässlich der Olympischen Spiele von 1936 erhoffte (und erzielte), fußte nicht allein auf dem imposanten Oval mit seinen bis zu 107 000 Zuschauern.
Wie eine Stadt als Schauplatz totalen Amüsements aussieht, hat vor wenigen Tagen einmal mehr die Berliner Love Parade gezeigt. Oder auch nicht: Denn der Aufzug der Hunderttausenden von Ravern bedarf jedenfalls für die Parade der Stadt nicht mehr.
Die Finanzkrise Berlins wird das "Planwerk Innenstadt" wohl endgültig zur Makulatur machen. Bislang schon ist dieser ambitionierte Plan seit seiner Verabschiedung 1996 nicht recht umgesetzt worden, weil es am Wichtigsten fehlt: an Investoren, die bereit sind, nach den Planwerk-Vorgaben zu bauen.
In unseren Zeiten des weltumspannenden Tourismus ist die Faszination, die ferne Länder einst ausstrahlten, zum Alltagsgut verblasst. In den Fotografien der zweiten Hälfte des 19.
"Ruinen schaffen ohne Waffen", war die bitterböse Losung, die Dissidenten für die katastrophale Städtebaupolitik der DDR fanden. Was durch den Krieg gekommen war, wurde - von Vorzeigestücken und -straßen abgesehen - dem Verfall preisgegeben.
Mit dem italienischen Futurismus verbindet sich die Vorstellung von rauschhafter Technikbegeisterung, von der Ästhetik der Maschine, für die der große Propagandist der Bewegung, F.T.
Nach den düsteren Wolken des drohenden Baustopps auf der Museumsinsel strahlt seit gestern die Sonne reinen Glücks: Die Übergabe der renovierten Alten Nationalgalerie an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz markiert die erste Etappe der Insel-Sanierung auf einem Weg, der wohl doch länger als bis zum anvisierten Ende des Jahrzehnts reichen wird. Von den Kosten, die nach neuester Sprachregelung der Preußen-Stiftung ganz vom Bund getragen werden sollen, sei lieber gar nicht die Rede: Die rund zwei Milliarden Mark werden, neuesten Schätzungen zufolge, bei weitem nicht ausreichen.
Was könnte beschaulicher sein als eine Villa auf der terraferma, dem Festland, dem Venedig seit dem 16. Jahrhundert mehr und mehr seinen Reichtum verdankte!
Zwei Gemälde von Johannes Vermeer nennt die Berliner Gemäldegalerie ihr eigen. Eines davon kann in ungestörter Ruhe im Haus am Kulturforum betrachtet werden, das andere sieht sich seit wenigen Tagen dem steten Zustrom von Besuchern ausgesetzt - in London.
Man hat Frank Gehry Unrecht getan. Die Urteile über sein Gebäude am Pariser Platz, die Berliner Repräsentanz der Frankfurter DG-Bank, fielen eher verhalten aus.
Der Erfolg steht schon beim Auftakt fest. 69 Länder beteiligen sich diesmal an der als Nationenwettstreit entstandenen KunstBiennale von Venedig, der 49.
In Siegfried Giedions berühmten Buch "Befreites Wohnen" von 1929 sind drei Seiten der Wohnsiedlung in Hoek van Holland gewidmet, die J. J.
Auf dem Klebeschild neben der Fahrstuhltür steht: "Aufzug im Brandfall nicht benutzen". Nicht ungewöhnlich - ungewöhnlich nur die klobigen Buchstaben, wie sie im Alltagsgebrauch nicht vorkommen.
Unter den Botschaftsneubauten in Berlin gibt es eine ganze Reihe von Kandidaten für zukünftige Architekturlexika. Auf jeden Fall wird das Ensemble der Botschaften der nordischen Länder dazugehören: Die Idee, die fünf Botschaften plus einem Gemeinschaftsgebäude mit einer geschwungenen kupfernen Wand zu umgeben und dergestalt als geheimnisvollen Körper in den Stadtraum zu stellen, machte von Anfang an Furore, einerlei, was sich dahinter befinden mochte.
Der kulturelle Austausch zwischen Polen und Deutschland normalisiert sich nach den traumatischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts erst allmählich.
Allmählich nimmt die geplante Bundeskulturstiftung Konturen an. 75 Millionen Mark sollen alljährlich aus dem Bundeshaushalt bereitgestellt werden, um Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelins Lieblingsprojekt der Förderung der zeitgenössischen Künste auf den Weg zu bringen.