Berlin ist klamm. Dass beim Weiterbau der Museumsinsel Verzögerungen drohen, weil es mit der Finanzierung hakt - wie zum wiederholten Mal behauptet und sogleich dementiert wurde -, kann folglich nicht überraschen.
Bernhard Schulz
Die Moderne des frühen 20. Jahrhunderts war ungemein reich an literarischen Texten.
Wer heutzutage die Salzburger Festspiele besucht, wird die finanzielle Unterstützung durch bekannte Unternehmen kaum übersehen können. Salzburg ist ein ideales Pflaster für die Wirtschaft.
Eines der herausragenden Zeugnisse der Industriearchitektur Berlins genießt seit einem Jahrzehnt Kultstatus; bei Jüngeren als Standort des Techno-Tempels "E-Werk", bei den Freunden klassischer Kultur als Spielort von Katharina Thalbachs Inszenierung des "Don Giovanni". Die lange Zeit ungeklärte Zukunft dieses Baukomplexes zwischen Mauer-, Wilhelm- und Zimmerstraße ist in diesen Tagen gesichert worden.
Caspar David Friedrich hat seit jeher die Meinungen gespalten. Es erforderte eine eigene Betrachtung, die Konjunkturen der Friedrich-Rezeption nachzuzeichnen.
Über Föderalismus, Zentralismus und Hauptstadtkultur ist in den zurückliegenden Jahren so viel - und ergebnislos - diskutiert worden, dass eine neuerliche Runde am Montagabend in der Akademie der Künste allein wegen der prominenten Besetzung Aufmerksamkeit erwarten durfte. Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin, Ex-Verfassungsrichter Gottfried Mahrenholz, Bayerns Kulturminister Hans Zehetmair, Berlins Kultursenator Christoph Stölzl und Ex-Festspiele-Intendant Ulrich Eckhardt saßen unter der Moderation des Fernsehjournalisten Joachim Braun auf dem Podium, um vor einem ebenso zahlreichen wie erwartungsfreudigen Publikum die trockene Materie zu beleben.
Den "Baron Haussmann Berlins" hat man ihn geschmäht und auf seine vermeintliche Machtfülle gezielt. Aber wer auch nur in Umrissen mit der Biografie des Pariser Präfekten vertraut ist, weiß um die geringe Treffsicherheit dieses Vergleichs zwischen einem autoritären Regime des 19.
Schinkel wird seit jeher aufs Höchste gepriesen. Zugleich ist sein Werk nur in Umrissen bekannt.
Der Selbstmord des Dichters Wladimir Majakowski im April 1930 hätte ein Fanal sein sollen. Aber selbst diesen unerhörten Vorgang wusste das Sowjetregime propagandistisch zu vereinnahmen.
Möchte man wissen, wie es in der Suite eines First-Class-Hotels aussieht? In der Regel: eher weniger.
Wohl kein zweiter deutscher Künstler hat sich derart häufig im Medium des Selbstbildnisses erforscht und in Frage gestellt wie Max Beckmann. Es ist ein bloßer, freilich bemerkenswerter Zufall, dass mit der Eröffnung der Braunschweiger Ausstellung "Max Beckmann.
Am Alten Museum Karl Friedrich Schinkels ließ Leo von Klenze kein gutes Haar. Es sei "unarchitectonisch", "ungriechisch", ja sogar "unsittlich", weil es nicht zeige, welchem Zweck es diene, weil es den Regeln der griechischen Architektur widerspreche, indem es eine eingeschossige Kolonnade zum Lustgarten hin zeige, während das ganze Gebäude doch zweigeschossig angelegt sei, und weil es als kantiger Kasten in seiner Mitte, von außen unsichtbar, den Kuppelbau eines Pantheons berge.
Zum Louvre gehören die Nachrichten über weitere, neueröffnete Säle. Den offenbar unersättlichen Platzbedarf wollte Pierre Rosenberg, Président-directeur des Louvre, gar nicht leugnen, auch wenn er das Haus bei seinem Berliner Vortrag zu einem "kleinen Museum" verniedlichte.
Kaum ist er aus dem Amt geschieden, da liegt schon der Sammelband mit den wichtigsten Reden und Aufsätzen seines zweijährigen Minister-Interims vor: Michael Naumann weiß seinen Zwischenstopp im Reich der Politik wirkungsvoll abzuschließen. Immerhin gelang dem Staatsminister am Ende nochmals ein Coup, als er die geheiligte Kulturhoheit der Länder kurzerhand als "Verfassungsfolklore" ironisierte.
Im Zeitalter der Mediendemokratie gibt es für eine Regierung keine wichtigere Behörde als das Presseamt. Einblick in dessen Arbeit konnten Hunderte von Journalisten am gestrigen Abend gewinnen.
Die italienischen Futuristen entstammen einem Land, das der modernen Zeit hinterher hinkte. Nicht zuletzt deshalb waren sie in ihrer Forderung nach Modernität so maßlos.
Der Name des Wiener Malers Hans Makart ist heute kaum noch geläufig. "Er macht jetzt jene gewisse Zeit nach dem Tode durch, wo der Mensch wirklich tot ist, nichts weiter als tot", schrieb im Jahr 1900 der Kritiker Ludwig Hevesi, der Herold der damals in ihrer Blüte stehenden "Secession".
Die Sorgen vergangener Zeiten scheinen wie weggeblasen, wenn Klaus-Dieter Lehmann Bilanz zieht. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hatte gestern beim Rückblick seines Hauses auf das Jahr 2000 Erfolge zu vermelden, und er kündigte große Taten an - nicht im Tonfall eines Triumphators, sondern des seine Visionen mit Sachkompetenz zügelnden Managers, als der er das schlingernde Schiff dieser größten deutschen Kultureinrichtung wieder auf Kurs gebracht hat.
Die Globalisierung schreitet voran. Weltumspannende Allianzen bilden sich auch unter den Museen.
Ein Pulk von Mikrofonen erwartete den neuen Staatsminister für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt, Julian Nida-Rümelin, als er gestern erstmals in der Villa von der Heydt vor die Presse trat. Der Hausherr, Klaus-Dieter Lehmann, hatte namens der von ihm geleiteten Stiftung Preußischer Kulturbesitz geladen, um die Rückkehr einer Luther-Bibel nach Berlin zu vollziehen.
Abriss, Neubau, Wiederaufbau? Seit einem Jahrzehnt wird über die Gestaltung des Schlossplatzes diskutiert: über einen Wiederaufbau des Hohenzollern-Stadtschlosses und, damit verbunden, das Schicksal des DDR-"Palastes der Republik".
Wenn Kultur und der von ihr beförderte Tourismus die beiden großen Wachstumsbranchen unserer Tage sind, dann hat sich Wien für das beginnende Jahrhundert hervorragend positioniert. Die bauliche und organisatorische Sanierung der staatlichen Museen ist weit vorangeschritten, und zu dieser Aktualisierung eines glorreichen Erbes tritt jetzt der sichtbare Anschluss an die Gegenwart.
Am Abgrund tanzt es sich am besten: Offenbar nach diesem Motto lebt die Stiftung Stadtmuseum. Generaldirektor Reiner Güntzer musste sein Haus bei der Jahrespressekonferenz als "eigentlich konkursreif" bezeichnen, konnte aber zugleich ein beeindruckendes Ausstellungsprogramm vorstellen.
Entspannt verlief gestern die Jahrespressekonferenz der Akademie der Künste. Das Gerücht um eine angebliche Gefährdung des Standortes Hanseatenweg hatte sich bereits zuvor erledigt.