Als "Moralisten" bezeichnete er sich ironisierend selbst, und so konnte sein Vortrag denn auch füglich als Moralpredigt verstanden werden: James Cuno, Direktor der (drei) Kunstmuseen der Harvard-Universität in Cambridge. "Trends bei den amerikanischen Kunstmuseen" war die "Diskussion" zwischen Cuno und Peter-Klaus Schuster, dem Generaldirektor der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, überschrieben, die die American Academy am Dienstagabend veranstaltete.
Bernhard Schulz
Die Kulturstiftung der Länder wirkt eher im Stillen - oder sollte man ein "bisher" hinzufügen? Die Jubiläumsausstellung zum zehnjährigen Bestehen dieser in Berlin ansässigen Einrichtung, ausgerichtet 1998 in Stuttgart, hat offenbar Mut gemacht.
Die Frage nach der Reaktion auf den wachsenden Rechtsradikalismus konnte nicht ausbleiben. Was will das Deutsche Historische Museum (DHM) mit seinen Mitteln dagegen unternehmen?
Seit vergangenen Freitag ist er im Amt, gestern lud Hans Ottomeyer zu seiner ersten Pressekonferenz als Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums (DHM). Neu-Berliner ist er also der Stellung, wenn auch nicht der Wohnung nach, die er zunächst im Gästezimmer des Zeughauses genommen hat - eine Reminiszenz an Zeiten, da Amtsvorsteher Dienstwohnungen zu beziehen pflegten.
Wie viele Besucher auch immer in der kürzer werdenden Restzeit kommen und, wichtiger noch, zufrieden wieder fortgehen mögen - die Expo wird ihr Negativbild als Pleiteveranstaltung kaum mehr verlieren. Alle relevanten Zahlen mussten dramatisch korrigiert werden.
Frühere Weltausstellungen - so ein derzeit oft gehörter Seufzer - brachten Symbolbauten hervor, Bauten, in denen sich die jeweilige Epoche vergegenständlichte. Ob der Londoner "Kristallpalast" zur allerersten Weltausstellung von 1851, ob der nach seinem genialen Ingenieur benannte Eiffelturm im Paris des Jahres 1900 oder aber, nochmals ein halbes Jahrhundert später, das "Atomium" von Brüssel 1958 - es blieben Bauwerke, die die Sehnsüchte ihrer Zeit in einem einzigen Bild verdichteten.
Von Hannover hatte der größte Künstler, den die Stadt im 20. Jahrhundert aufzuweisen hat, keine ganz hohe Meinung; aber auch keine niedrige.
Heute vor 300 Jahren wurde er geboren, zu Beginn eines neuen Jahrhunderts, doch nicht einer neuen Epoche. Im Gegenteil, Clemens August aus dem Hause Wittelsbach setzte die Politik fort, die im Europa des barocken 17.
Spärlich sind die Beispiele eines guten Endes in der unendlichen Geschichte der Beutekunst. Die Kunsthalle Bremen kann damit aufwarten: 101 grafische Blätter sind aus Moskau an die Weser zurückgekehrt und werden zurzeit im Hauptsaal der Kunsthalle präsentiert.
Zum "letzten Renaissancemenschen" hat er sich stilisiert, und die Machtmittel des Reichsmarschalls, Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsluftfahrtministers und Inhabers von zahllosen weiteren höchsten Ämtern erlaubten es Hermann Göring, dem hochgemuten Wort entsprechende Taten folgen zu lassen. Als Kunstsammler jedenfalls wollte er es mit seinen Vorbildern aufnehmen.
Es steht nicht gut um die Architektur der fünfziger, sechziger und zunehmend auch der siebziger Jahre. Vertraute Stadtbilder lösen sich auf, "Kranzler-Eck" hier, "Ahornblatt" auf der Fischerinsel dort; in absehbarer Zeit werden wohl auch "Zentrum am Zoo" und schließlich Alexanderplatz den Weg alles Irdischen gehen.
Eine Attraktion der derzeitigen Architekturbiennale in Venedig ist die gigantische Videoprojektion, die über 280 Meter Länge Alltagsszenen aus den Megastädten dieser Erde zeigt. "Mega" ist alles an diesen Zusammenballungen, die Zahl der Einwohner, die Verkehrsdichte, der Abfall; zunehmend auch die Anzahl und Höhe ihrer Hochhäuser.
Seit der Schließung der Staatlichen Museen mit Kriegsbeginn 1939 hat sechs Jahrzehnte lang kein Normalbürger das Neue Museum betreten dürfen. Dieser zweite - und darum "neue" - Museumsbau auf der Spreeinsel erlitt die schwersten Kriegsschäden des über ein Jahrhundert gewachsenen Ensembles.
Alle drei Jahre versammeln sich die deutschsprachigen Sektionen des Internationalen Museumsrates ICOM in Lindau am Bodensee. Im runden Jahr 2000 fiel das Tagungsthema besonders weit aus: "Das Museum als Global Village".
Ja, auch das sinnenfrohe Köln hatte bereits vor den legendären siebziger Jahren eine hellwache und kritische Szene hervorgebracht. Nur ist sie im Dämmer der langen Kölner Vergangenheit verschwunden.
Er habe noch nie "einen Planeten erleuchtet", scherzt James Turrell. Der 56-jährige Kalifornier, vom Bertelsmann-Expo-Beauftragten Bauer als "berühmtester Lichtkünstler der Welt" vorgestellt, zeigt sich im Gespräch gänzlich uneitel.
Unter die Architekten, die Berlin geprägt haben, wird künftig auch Renzo Piano gezählt werden. Der 62-jährige, hoch gewachsene Genueser gewann 1992 den Wettbewerb für das debis-Gelände zwischen Potsdamer Platz und Landwehrkanal, und was in den folgenden Jahren auf der Grundlage seines "Masterplans" von ihm und einigen weiteren Büros errichtet wurde, hat sich in den noch nicht einmal zwei Jahren des aktiven Gebrauchs zu einem lebendigen Stadtteil entwickelt.
Über die Maßen erfolgreich ist das Guggenheim-Museum im nordspanischen Bilbao. Die Kritik an der Finanzierungsvereinbarung, die zur Eröffnung des von Frank Gehry entworfenen Ausnahmebauwerks im Herbst 1997 noch die grummelnde Begleitmusik bildete, ist verstummt.
Die kopernikanische Wende in der Umzugsplanung der Bundesregierung erfolgte 1994, als die Forderung nach Neubauten für alle Ministerien fallen gelassen, stattdessen das vorhandene Gebäude-Potenzial in den Blick genommen wurde. In den Blick geriet damit auch die deutsche Geschichte.
Still ruhte der See. Nicht der Hauch eines Gerüchts kräuselte das Wasser.
Je größer die wechselseitige Verbitterung, desto dankbarer werden selbst kleine Gesten registriert. Nach dieser Regel wird die Moskau-Reise von Kulturstaatsminister Naumann und Bremens Bürgermeister Scherf wohl als Erfolg gewertet werden.
Im Abstand von nur zwei Jahren ist das Werkverzeichnis des Hamburger Architekturbüros von Gerkan, Marg und Partner (gmp) um einen weiteren, umfangreichen Band gewachsen. Es ist bereits der siebte.
Freunde und Förderer sind nötiger denn je - und wenn eine Kultureinrichtung wie die Akademie der Künste in Kürze einen ambitionierten Neubau nicht einfach im Zentrum der Stadt, sondern geradezu an ihrer innersten Mitte, nämlich dem Pariser Platz, beginnen und in solch nobler Nachbarschaft auch zum Erfolg führen will, bedarf sie der Unterstützung um so dringlicher. So hat sich denn im vergangenen Sommer die "Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste" gebildet, die am Donnerstag Abend erstmals an eine, wenn auch handverlesene Öffentlichkeit aus Kulturbegeisterten trat.
Eine beschauliche Villa in Wilmersdorf ist der neue Sitz der Geschäftsstelle des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Gestern wurde das Haus von Berthold Beitz namens des Eigentümers, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, dem Verband übergeben, ein Ereignis, dem der Bundespräsident mit einer kleinen Ansprache die offizielle Note gab.