Es sollte der Tag der Wahl des rot-gelb-grünen Senats werden. Und was haben wir nun?
Brigitte Grunert
Die CDU-Opposition hält einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss für notwendig, um den Verbleib großer Teile des SED-Vermögens aufzuklären, die zur Wendezeit abhanden kamen. Sie hat sich am Dienstag auf Initiative des Abgeordneten Michael Braun ausführlich mit dem Thema befasst, aber noch nichts beschlossen.
Gregor Gysi will Senator werden. Kann er das?
Die Währungsumstellung auf Euro und Cent ist keine Währungsreform. Bloß nicht.
Da reden sie nun mindestens so viel wie die Grünen von der Gleichstellung der Frauen, und wer bestimmt über die künftige politische Marschroute der Stadt? Ein reines Männer-Sextett, drei von der SPD, drei von der PDS.
In der SPD schwankt die Stimmung zwischen Hoffen, Bangen, Verunsicherung und Verärgerung. Der zweite Versuch zur Senatsbildung nach dem Scheitern des Dreier-Bündnisses von SPD, FDP und Grünen löst keine Jubelstimmung aus.
Die Berliner SPD-Führung hat sich für Koalitionsverhandlungen mit der PDS ausgesprochen. Der Landesvorstand votierte am späten Dienstagabend mit 24 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung für rasche Verhandlungen für die Senatsbildung mit den Sozialisten.
Als SPD-Fraktionssprecher Peter Stadtmüller Dienstagfrüh vor dem Preußischen Landtag ankam, stieg gerade PDS-Fraktionschef Harald Wolf vom Fahrrad. Stadtmüller winkte ihm locker zu: "Na Harald, könnte ja doch noch was werden.
Das Schwerste war noch gar nicht angefasst, als die ersten Helden müde wurden. Beim Koalitionspoker am Sonntag plagten den stellvertretenden SPD-Chef Andreas Matthae (33) mächtige Kreuzschmerzen.
Der Countdown für die Senatsbildung läuft, aber er kann noch abgebrochen werden, wenn sich SPD, FDP und Grüne nicht doch noch rechtzeitig einigen. Schon zu Beginn der Koalitionsverhandlungen am 8.
War der Krach, der zum vorübergehenden Abbruch der Berliner Koalitionsverhandlungen führte, nur eine vorübergehende Meinungsverschiedenheit? Nein.
Nach dem unfriedlichen Sonnabend läutete Klaus Wowereit den vorweihnachtlichen Frieden ein. Zu Beginn der Koalitionsrunde am Adventssonntag überraschte er die Kampfhähne mit einem Adventskalender, auf dem zwei geflügelte Engel zu sehen sind.
Die Verhandlungen der Berliner SPD, FDP und Grünen über die Ampel-Koalition drohen zu scheitern. Sie wurden am Sonnabend überraschend auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.
Die Koalitionsverhandlungen stecken wegen schwerwiegender Gegensätze zwischen FDP und Grünen in der Krise. Dem Vernehmen nach sind sich die Grünen nicht einig, ob sie der Einladung der SPD zur Fortsetzung der Gespräche am heutigen Sonntagnachmittag folgen.
Die Berliner Ampelkoalition sollte an diesem Wochenende stehen, aber nun steht sie in den Sternen. Das Modell hat Kurzschluss.
Die härtesten Nüsse werden bei Koalitionsverhandlungen immer zuletzt geknackt, aber zuallerletzt kommt das Spannendste. Am Wochenende wollen die künftigen Ampel-Partner SPD, FDP und Grüne den Zuschnitt und die Verteilung der Senatsressorts aushandeln.
Im Foyer dreht sich die imposante Adventspyramide, die Weihnachtstanne vor dem Preußischen Landtag hat noch der alte Parlamentspräsident Reinhard Führer (CDU) illuminiert. Herzerwärmender Kerzenschein ist aber auch schon alles, was sich das neue Parlament zu seiner konstituierenden Sitzung gönnt.
Die SPD-Fraktion gab ihren 19 Parteifreunden, die dem neuen Parlament nicht mehr angehören, einen Abschiedsabend. Alle 19 wurden von Fraktionschef Michael Müller mit Jahreskarten für Museumsbesuche beschenkt.
Der CDU-Chef und frühere Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen fordert einen besonderen Finanzstatus für Berlin: "Die Haushaltsfinanzierung aus eigener Kraft ist nur möglich, wenn der Bund die Kosten der teilungsbedingten Lasten und klassischer Aufgaben der Hauptstadt übernimmt". Beispielhaft nannte er die Zinsen aus den Wohnungsbauschulden, die Gedenkstätten, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Stiftung Schlösser und Gärten, die Sicherheitskosten.
Walter Momper hat es wieder einmal geschafft. Der SPD-Vollblutpolitiker hat oft polarisierend gewirkt und mit vielen im Clinch gelegen.
Wer wird neuer Parlamentspräsident? Die Entscheidung wird in der SPD-Fraktionssitzung am heutigen Dienstag fallen.
Bei der Besetzung politischer Ämter und Funktionen zählen nicht immer nur die besten Köpfe, sondern auch Rücksichten auf innerparteiliche Interessengruppen. Der Berliner Wahlsieger SPD hat ein Ost-West-Problem.
Ach, das könnte schön sein. Ein abgeschiedenes gastliches Haus im Grünen, wo in ruhiger Atmosphäre brisante Probleme dieser Welt gelöst werden.
Auf dem Amtsschreibtisch von Klaus Wowereit liegen manchmal Illustrierte neben den Akten, griffbereit für Besucher. Es sind natürlich nur solche mit Hochglanzfotos von Herrn Wowereit.