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Christiane Peitz

Irgendwann wird der Zuschauerin mulmig. Da hält einer drei Stunden lang eine Rede, das heißt, da sitzt einer, der eine Rede vorliest, nüchtern und ungerührt, nur manchmal verspricht er sich und setzt noch einmal an, während er reichlich gewöhnliche Dinge sagt, bis er auf diese Ungeheuerlichkeit der "anständigen" Judenvernichtung zu sprechen kommt - also da hält einer eine Rede und richtet sie an uns.

Von Christiane Peitz

Noch ein Quereinsteiger, aber einer, der Übung hat auf dem Spielfeld der Politik: Julian Nida-Rümelin, einst jüngster Philosophieprofessor Deutschlands, trat schon mit 19 Jahren in die SPD ein und hat sich nicht erst als Münchner Kulturreferent im Kulturforum der Partei engagiert. Nun kommt der Bayer nach Berlin und komplettiert als Naumanns Nachfolger die Münchenriege in der Hauptstadt - neben Christoph Stölzl und Peter-Klaus Schuster demnächst auch noch Franz Xaver Ohnesorg als Philharmoniker-Intendant.

Von Christiane Peitz

Die Unterzeile sei schuld, beteuert Kulturstaatsminister Michael Naumann und kommentiert am Rande seines "Bündnisses für den Film" die Debatte über den deutschen Kulturföderalismus. Nie habe er gesagt, die Kulturhoheit der Länder sei Verfassungsfolklore.

Von Christiane Peitz

Alle reden von ihr, aber keiner kennt sie genau. Sie ziert die Kopfleiste dieser Seite, sie ist teuer und taugt zur Begriffserweiterung.

Von Christiane Peitz

Am Ende zitiert er Moses. Und steht da wie ein Prophet, mit seiner nie ganz zu bändigenden Sloterdijkschen Mähne.

Von Christiane Peitz

Es stimmt ja gar nicht, dass die Welt längst entzaubert ist. Man muss nur wissen, wo der Zauber sich verbirgt.

Von Christiane Peitz

Keine Sorge, es ist nicht politisch, sagt der Mann am Infostand des Deutschen Pavillons auf Nachfrage eines neugierigen Expo-Besuchers. Eine Uraufführung zum Tag der Deutschen Einheit, in Auftrag gegeben von niemand Geringerem als der Bundesregierung, nach Texten von Thomas Brussig, Irene Dirsche, Herta Müller, Péter Nádas und Moritz Rinke und anderen - nicht politisch?

Von Christiane Peitz

Seine Mutter hat er vergöttert. Auf einem der Familienbilder, die der Vater fotografiert hat, steht der Dreijährige am Liegestuhl von Mama und lächelt kokett in die Kamera.

Von Christiane Peitz

Der erste Realitätsschock kam mit dem Fernseher. In "Aktenzeichen XY" zeigte Eduard Zimmermann echte Tatwaffen - den Schraubenzieher zum Beispiel oder das Küchenmesser, mit dem ein Opfer traktiert wurde.

Von Christiane Peitz