Am Ende zitiert er Moses. Und steht da wie ein Prophet, mit seiner nie ganz zu bändigenden Sloterdijkschen Mähne.
Christiane Peitz
Wahre Kunst hängt nicht am Geld. Christoph Stölzl findet genügend Klassiker-Zitate, um diese Weisheit zu belegen.
Es stimmt ja gar nicht, dass die Welt längst entzaubert ist. Man muss nur wissen, wo der Zauber sich verbirgt.
Der Raum Ist Klein. Gerade mal eine Oktave.
Keine Sorge, es ist nicht politisch, sagt der Mann am Infostand des Deutschen Pavillons auf Nachfrage eines neugierigen Expo-Besuchers. Eine Uraufführung zum Tag der Deutschen Einheit, in Auftrag gegeben von niemand Geringerem als der Bundesregierung, nach Texten von Thomas Brussig, Irene Dirsche, Herta Müller, Péter Nádas und Moritz Rinke und anderen - nicht politisch?
Wer Kultur sagt, meint heutzutage den Betrieb: die Premiere, das Festival, das Event. Die Kunst hat ihre Messen, die Musik ihre Charts, der Film seine Industrie, und die Verlage müssen hart kalkulieren.
Ab jetzt ist Moll angesagt. Das Wetter trüb, die Winde rau - was nützen da bunt fallende Blätter?
Ach, Das Netz. Alles, sagen die Zukunftsfans, verschwindet darin: das Eigentum (Jeremy Rifkin), der Mensch (Bill Joy), der Sex (www.
Bertolt Brecht verbringt seinen letzten Ferientag im Sommerhaus am See - mit den Frauen seines Lebens.
Es stimmt ja gar nicht, dass die Wüste lebt. Da fährt man stundenlang durch die gleiche Landschaft, mit strohtrockenen Bäumen, Buschgras und verdorrtem Gesträuch, und sieht ständig die Schilder mit den Kängurus drauf.
Seine Mutter hat er vergöttert. Auf einem der Familienbilder, die der Vater fotografiert hat, steht der Dreijährige am Liegestuhl von Mama und lächelt kokett in die Kamera.
Die Welt ist voller Wunder. Das glauben Sie nicht, Sie nüchtern materialistisch eingestellter Zeitgenosse?
Der erste Realitätsschock kam mit dem Fernseher. In "Aktenzeichen XY" zeigte Eduard Zimmermann echte Tatwaffen - den Schraubenzieher zum Beispiel oder das Küchenmesser, mit dem ein Opfer traktiert wurde.
"Luna Papa" gesehen? Und dabei an Emir Kusturica gedacht?
Der Australier an sich ist freundlich. Sagt "Good Day", fängt an zu reden und hört nicht mehr auf.
Sage mir, wie du schreibst, und ich sage dir, wer du bist. Hach, sind das Zeiten!
Die Möwe hängt am Maschendraht. Der Sturm auf hoher See, mit dem alles beginnt, wütet auf dem Dach des Hallenschwimmbads, zwischen Leinen voll niemals trocknender Wäsche.
Schlafen wäre jetzt schön. Aber wer schreibt, der schläft nicht.
Es ist immer wieder erstaunlich, womit sich Wissenschaftler so alles beschäftigen. Zum Beispiel Professor Marc Levoy von der Universität Stanford.
Takeshi Kitano? Nie gehört.
Schöne Wörter sind das: nationale und internationale Ausstrahlung. Innovativ.
Kulturseiten? Liest doch keiner, sagten die Expo-Manager zu Tom Stromberg, dem Expo-Kulturchef.
Wie stellen sich schwarze Kinder ein Leben als weiße vor? Und wie stellen sich die Weißen eine afroamerikanische Existenz vor?
Von wegen Fehdehandschuh: "Es geht nicht nur um Geld, aber es geht auch um viel Geld", eröffnete Norbert Lammert (CDU/CSU) die Bundestagsdebatte um die Hauptstadtkulturförderung. Schärfere Töne waren an diesem Abend im Plenarsaal unter der Reichstagskuppel kaum zu hören.