Einen Tag vor ihrer Premiere in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gibt die Deutschlandhalle ein überraschend farbloses Bild ab. Weißgrau schimmern die Banden, Werbung gibt es nicht - von einem Transparent mal abgesehen.
Claus Vetter
Uli Egen hat es nicht leicht. Da hat die Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) noch gar nicht angefangen und schon muss sich der Trainer des EHC Eisbären rechtfertigen.
Am Mittwoch haben die Capitals in letzter Instanz von der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ihre Lizenz zurückerhalten - dank ihres Hauptgesellschafters Egon Banghard, der mal eben elf Millionen Mark locker gemacht hat. Im Schatten dieses Triumphes fiel es dem Unternehmer am Donnerstag nicht weiter schwer, schnell wieder zur Tagesordnung überzugehen.
Die Capitals gehören weiterhin zur Deutschen Eishockey-Liga. Am Mittwoch bekamen die Berliner auf der Gesellschaftertagung der DEL ihre Lizenz zurück.
Das monatelange Hin und Her um die Lizenz der Capitals scheint beendet. Die Berliner bleiben vorerst in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).
Früher war im deutschen Eishockey alles einfach. Den Bundestrainer mit dem Pepita-Hut kannte jeder.
Manchmal müssen Zusammenhänge nicht konstruiert werden. Eben dann, wenn sie sich aufdrängen.
Am 7. September beginnt die Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).
Donnerstagnachmittag in der Deutschlandhalle. Die Bandentür geht auf, aufs Eis hüpft nach und nach eine bunte Truppe von Eishockey-Spielern.
Die Geduld der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit den Capitals ist erschöpft - die Geduld der Berliner mit der DEL aber noch nicht. Gestern entzog der Aufsichtsrat der DEL den Capitals die Lizenz, die Berliner irritierte das jedoch nicht.
Betrachter der Ereignisse bei den Berlin Capitals müssen an eine Seifenoper denken. Und zwar einer von der Sorte, bei der man mangels schlüssiger Handlungsfäden irgendwann die Lust verliert, am nächsten Tag wieder einzuschalten.
Wetten, dass die deutsche Wasserball-Nationalmannschaft einen Wildecker Herzbuben zweieinhalb Minuten über das Wasser tragen kann? Über das tiefe Wasser.
Vielleicht nimmt die Posse um die Existenzkrise der Capitals doch noch ein glückliches Ende. Gestern sah es danach aus.
Gestern Mittag, Flughafen Tegel. François Leroux ist gelandet und freut sich: "Endlich in Berlin.
Man stelle sich vor: Den Eröffnungskick in der neuen Arena Auf Schalke hätten am Montag nicht Schalke 04 und Borussia Dortmund sondern Dortmund und Greuther Fürth bestritten. Sicher, beim Eishockey ist alles ein paar Nummern kleiner als beim Fußball.
Im Stammbuch der Deutschlandhalle hat Eberhard Diepgen dick aufgetragen. "Berlin ohne Deutschlandhalle", schreibt Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister, "das wäre genau so wenig vorstellbar wie Paris ohne Eiffelturm, London ohne Wembley-Stadion oder New York ohne Freiheitsstatue.
Freunde großer Dramatik kamen am Freitag bei den Capitals auf ihre Kosten: Auf den allerletzten Drücker konnten die Berliner dafür sorgen, dass ihnen die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) nicht die Lizenz entzieht. In der Geschäftsstelle der Capitals wurde auf ein kleines Stück Papier gewartet, an dem die Zukunft der Capitals hing.
Seifenoper mit gutem Ausgang oder zerplatzt am Ende nur eine Seifenblase? Bis heute Abend um 23.
Vor dreieinhalb Jahren half Michael Kölmel dem damals konkursbedrohten 1. FC Union mit einer kräftigen Finanzspritze aus der Bredoullie.
Der Countdown läuft. Die Capitals sind angezählt, ob der Berliner Klub von der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auch ausgezählt wird, wird sich in Kürze entscheiden.
Uli Egen fuchtelt mit einem Filzstift an der Plastiktafel herum. Der Trainer des EHC Eisbären synchronisiert die Anweisungen in flottem Allgäuer Englisch.
Das Ultimatum läuft ab, doch trotz scheinbar auswegloser Lage haben wohl noch nicht alle bei den Berlin Capitals ihren Humor verloren. Bis zum 10.
Das Possenspiel bei den Berlin Capitals nimmt ungeahnte Ausmaße an. Zwar erzählt der Bauunternehmer Andreas Fettchenhauer, Intimus des Berliner Hauptgesellschafters Egon Banghard, noch jedem, der es hören will, dass die Schulden des vom Lizenzentzug bedrohten Klubs in Kürze getilgt werden.
Das Drama um die Berlin Capitals befindet sich im vielleicht letzten Akt. Bei der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wächst die Verwunderung darüber, dass der vermeintlich starke Mann des Berliner Klubs nicht verhindert, dass sich der letzte Vorhang senkt.