
Mit den Männern hat sie es nicht gut getroffen. Mit der Justiz schon gar nicht. Als Mörderin wurde sie verurteilt - ein Irrtum. Sie kam frei, erhielt Entschädigung. Und dann?
Mit den Männern hat sie es nicht gut getroffen. Mit der Justiz schon gar nicht. Als Mörderin wurde sie verurteilt - ein Irrtum. Sie kam frei, erhielt Entschädigung. Und dann?
Andere wollen etwas werden. Er wollte etwas erleben
Sie hielten ihn für einen Aufrührer, gefährlich für den Staat. Ein Aufrechter war er, ohne Angst. In den Westen wollte er nicht, doch sein Anwalt, ein Mann im Stasi-Auftrag, empfahl es ihm. Ahnte er, dass die einzige Gefahr für ihn von ihm selbst ausging?
Er war Musiker und kein Buchhalter. Deshalb hatte seine „Hafenbar“ nicht immer offen, wenn es die Öffnungszeiten verhießen. „Svenje vom Trockendock“ führte den Laden wie sein Leben: ohne Plan, aber mit viel Liebe
Soll sie die Geschichte erzählen, die Geschichte ihrer Tochter? Es geht um Angst, Missbrauch. Und um die verzweifelte Liebe der Mutter zu ihrem Kind, das sich immer weiter entfernt, bis in den Tod.
Was tut man, wenn einer keine Grenzen kennt? Wenn Konsequenz nichts bringt und Liebe auch nicht. Der Nachruf auf einen, der Vertrauen suchte, dem aber nicht zu trauen war.
Der Fall des Berliner Staatssekretärs Andrej Holm zeigt, wie interessengeleitet und selbstgerecht über DDR-Biografien geurteilt wird. Den Kritikern geht es um mehr als die Stasi. Ein Einspruch.
Es gab ein gutes Leben im schlechten: Das Erinnerungsbuch „Stierblutjahre“ von Jutta Voigt beschreibt die Boheme in der DDR. Ein Kunststück.
Beatrix Boesch lebte in Zürich, Hamburg, Bremen und Berlin. Sie gründete ein Frauenkino, trug Post aus und wollte Naturheilerin werden. Nachruf auf eine Suchende.
Keine Hofburg, kein Dreivierteltakt, dafür eine Venus mit offenem Bauch, habsburger Eingeweide und die Gräber Namenloser. „Der Tod, das muss ein Wiener sein“, heißt es. Warum eigentlich?
Ein Mann kommt in die Stadt, studiert lange, fährt bisschen Taxi, geht viel in die Kneipe. Sie nennen ihn Taxi-Klaus. Und was macht er aus seinen Talenten? Der Nachruf auf ein Kreuzberger Leben.
In Istanbul ging er auf ein österreichisches Gymnasium, nach Berlin kam er als Diplomat. Was aber sollte er tun, als er seinen Posten verlor? Er war doch kein Gastarbeiter! Nachruf auf einen Berliner, der sich von den Eingeborenen sehr unterschied.
Caro saß vorm S-Bahnhof Zehlendorf, las ein Buch nach dem anderen und wartete auf Geld fürs Heroin. Einen Monat saß sie im Gefängnis, danach lebte sie auf der Straße. Eine Spurensuche.
Von der Kuh, die ihr und ihren Kindern das Leben rettete, hat sie erzählt
War doch ihre Kneipe. Konnte sie so lang drinsitzen, wie sie wollte
So sagte es der Vater. Sollte er sich dagegen auflehnen? Er hielt es mit Marx, Groucho Marx: „Ich möchte keinem Club angehören, der mich als Mitglied aufnimmt.“ Nachruf auf einen Künstler ohne Drang.
Sie hockte ja mittendrin im Millieu der Welt- und Selbstveränderer
Millionär mit Backenbart, Erbauer von Betonklötzen: ein Feindbild linker West-Berliner. Mit 60 konnte Karsten Klingbeil endlich seine Rollen wechseln. Der Geschäftsmann wurde Künstler. Doch weder der Kunstmarkt noch das Finanzamt nahmen seine Anstrengungen ernst.
Da lag der Spaß im Ernst
Er sagte: „Bin ja nur einer vom Bau mit Sonderschulabschluss.“ Sie darauf: „Aber mit Gesellenbrief.“ So blieb er mit seiner Helga zusammen. Ein Nachruf auf einen kleinen Mann mit großem Geschick.
Das hat ihn seine Tochter mal gefragt. „Nur Gott hat immer Recht.“ Er darauf: „Nein, bin ich nicht. Aber ich hab Recht!“ Dennoch hat es der Bauingenieur aus dem Iran in Deutschland nur zum Taxifahrer gebracht. Seinen Kindern sagte er: „Ihr seid Ausländer, ihr müsst besser sein als die Deutschen.“
Er fiel auf in Lübars. Deshalb blieb er dort
Sohn eines russischen Adligen aus St. Petersburg, Wehrmachtssoldat vor Leningrad, Chauffeur einer Kauffrau vom Ku'damm, strenger Fahrschullehrer. Nachruf auf ein Jahrhundertleben.
Ihr Erwachsenenleben begann sie in der bayerischen Milchwirtschaft. In Berlin betrieb sie den vermeintlichen Toaster von David Bowie. An der Elfenbeinküste verlor die Lebensfrohe ihr Leben bei einem Anschlag islamistischer Terroristen.
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