Der Witz ist gut, soll aber wohl gar keiner sein. „Suhrkamp vor der Insolvenz gerettet“ steht über der Mitteilung, die an diesem Montag zusammen mit einem Beschluss des Landgerichts Frankfurt aus dem Büro von Hans Barlachs Medienholding AG verschickt wurde.
Gerrit Bartels

Einen Ausweg aus der Finsternis gibt es nicht: Zum 80. Geburtstag des großen amerikanischen Schriftstellers Cormac McCarthy.
Ach, die neunziger Jahre! So massiv wie dieser Tage ist man lange nicht mehr mit der eigenen und der Club-Vergangenheit konfrontiert worden.
Die Personalie, die da am vergangenen Donnerstag bekannt gegeben wurde, ist eigentlich eine echte Überraschung: Der Münchner Schriftsteller, Kolumnist und gelernte Jurist und Rechtsanwalt Georg M. Oswald wechselt die Seiten und wird Leiter des Berlin Verlags.

Irgendwann muss jede Party mal ein Ende haben. Die Bar 25 wurde 2010 geschlossen. Jetzt hat Ju Innerhofer ihr Requiem auf den legendären Ort am Berliner Spreeufer vorgelegt.

In der Spur von Daniel Kehlmann und Dan Brown: Wolfgang Herrndorfs Roadroman "Tschick" ist jetzt über eine Million mal verkauft worden.

Raus aus der Feuilleton-Depression: Johanna Adorján porträtiert ihre "500 besten Freunde" und erzählt Geschichten aus dem Berliner Kulturbetrieb.
Nichts ist schöner, als in dieser Nacht zu leben: Depeche Mode gaben im Berliner Olympiastadion ein furioses Konzert.

Berühmt geworden ist Yoram Kaniuk mit seinem Roman "Adam Hundesohn", in dem er die Nachwirkungen des Holocaust beschreibt. Jetzt ist der große israelische Schriftsteller gestorben.
Ob im Briefwechsel mit Willy Brandt, dem Buch "Kopfgeburten oder Die Deutschen sterben aus" oder der Novelle "Im Krebsgang": Überall stößt man in Günter Grass' Büchern auf das Umkreisen und Umschreiben seines Waffen-SS-Makels.

Mit seinem Debüt "In Zeiten des abnehmenden Lichts" landete Eugen Ruge 2011 einen Riesenerfolg. Das trieb die Erwartungen an sein zweites Buch mächtig in die Höhe. Mit "Cabo de Gata“ legt er nun das Porträt eines scheiternden Schriftstellers vor.
Als Bewohner von Prenzlauer Berg, speziell des Wins- und des Bötzowkiezes, ist man ausgehtechnisch ziemlich aufgeschmissen. Cafés gibt es die Immanuelkirch runter und die Hufeland rauf zwar viele, aber um acht Uhr abends ist Sense.

Bei der Debatte um die Zukunft des Suhrkamp Verlags wird immer wieder dessen Rolle als geistige Heimat des intellektuellen Deutschland betont. Doch was steht beim Kampf um Suhrkamp kulturell wirklich auf dem Spiel?
Lesen und Reisen sind wichtiger als alles andere auf der Welt: Roberto Bolaños Roman „Die Nöte des wahren Polizisten“.

Bei Suhrkamp erreicht der Kampf zwischen der Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz und dem Investor Hans Barlach eine neue Stufe des Eskalation. Unseld-Berkéwicz versucht das vom Ruin bedrohte Unternehmen unter einen juristischen Schutzschirm zu retten. Wie wird Barlach reagieren?
Ein letztes Buch: Der Zeitdiagnostiker und wütende Idealist Tony Judt im Gespräch mit Timothy Snyder.
Der enorme Vorteil dieses Ladens ist: Es sieht ihn in dieser versteckten, eigentlich toten Ecke niemand, er liegt immer hinter irgendwas. Hinter der Volksbühne, am östlichen Ende der ewig langen Linienstraße, gegenüber dem Soho-House zwar, aber diesem auch die kalte Schulter zeigend.

Reiseführer und Biothriller: Dan Brown spielt in „Inferno“ mit Dante-Motiven und preist die wunderbare Macht der Gentechnik.
Gerrit Bartels trauert dem Berliner Plattenladen „Freak Out“ nach
Seit den frühen sechziger Jahren engagierte sich Günter Grass für die SPD und Willy Brandt. Der Schriftsteller wollte Einfluss, aber es ging ihm auch um Freundschaft. Jetzt erscheint der Briefwechsel der beiden Nobelpreisträger - das Dokument einer Liaison von Geist und Macht.
Die Welt ist ein Metalriff: Der Braunschweiger Schriftsteller Frank Schäfer erzählt Heavy-Metal-Stories, die gleichzeitig Coming-of-Age-Geschichten sind.

Deutsch-spanische Realität: Die schönste Nebensache der Welt war einmal - dieser Tage ist der Fußball zur Hauptsache geworden.

Es ist ein einziges Knistern und Kratzen: Der Berlinroman hat Konjunktur wie eh und je - nur als solcher ausgewiesen werden muss er nicht mehr.

Der Kopf in Berlin, das Herz in Braunschweig. Unser Kultur-Redakteur Gerrit Bartels erzählt von seiner Fernbeziehung zu einem Fußballklub, die allein von Kindheitserinnerungen lebt.