Die Wahrnehmung des Rechtsextremismus verläuft in starken Wellen; das rechte Maß findet sie nie. Unmittelbar nach schockierenden Taten – oder, wie jetzt, nach deren später Entdeckung – überschlägt sich die Gesellschaft in Abscheu und Empörung, verkünden Politiker mit viel Pathos Selbstverständlichkeiten und versprechen rasche Reaktionen. Dann verebbt die Aufmerksamkeit, zurück bleiben ein paar Aktivisten und Alarmisten.
Lorenz Maroldt

Zuletzt war der Rechtsextremismus in Deutschland kein großes Thema. Doch angesichts der Taten der Jenaer Terrorgruppe überschlägt sich die Gesellschaft plötzlich in Empörung. Doch die Frage ist, was den großen Worten folgt.

Im Rücktritt von Wolfgang Overath als Präsident des 1. FC Köln sieht Lorenz Maroldt auch ein Ende des traditionsrührseligen Selbstmitleids, das nichts anderes ist als eine Flucht in trotzigschöne Retrogefühle.
Der rot-schwarze Senat hat ein neues Ziel – den Bahnhof Zoo
Der rot-schwarze Senat hat ein neues Ziel – den Bahnhof Zoo

SPD und CDU sind sich einig: Am Bahnhof Zoo sollen wieder Fernzüge halten. Dumm nur, dass das heute niemanden mehr interessiert. Die Leute sorgen sich mehr um die Zukunft der S-Bahn.
Hundeführerschein und Jugendalkoholverbot: Gut so, Senat!
Alkoholverbot für Minderjährige und Hundeführerschein für Herrchen fordert die rot-schwarze Koalition. "Alles nur Symbolpolitik!" rufen die ewigen Zweifler. Lorenz Maroldt meint: Es ist ein Anfang.
Was der Ökopartei in Berlin passiert, droht ihr im Bund: Enttäuschung und Zersetzung

In Berlin streitet die Ökopartei um die Richtung und ihr Personal. Und das, was ihr in der Hauptstadt passiert, droht ihr auch im Bund: Enttäuschung und Zersetzung.
Stellt Steinbrück sich brav hinten an, wird er nie Kanzlerkandidat
Viele rümpfen die Nase darüber, dass Peer Steinbrück mit Altkanzler Helmut Schmidt durch die Lande tingelt und für seine Kanzlerkandidatur wirbt. Dabei bleibt dem Sozialdemokraten gar nichts anderes übrig, als mit Krach auf sich aufmerksam zu machen.
Wie der 27-jährige André H. fast die Berliner Wahl entschieden hätte – ganz aus Versehen

Wie der 27jährige André H. 67 Autos anzündete, damit fast die Berliner Wahl entschieden hätte - und warum sich Politiker von einer Hysterie anstecken ließen.

Seit klar ist, dass SPD und CDU in Berlin über eine Koalition verhandeln, scheint es auf einen Innensenator Frank Henkel hinauszulaufen. Warum eigentlich?, fragt Lorenz Maroldt. Wer hat davon denn was?

Die Auszählungspannen nach der Berlin-Wahl haben ein beeindruckendes Ausmaß erreicht, stellt Lorenz Maroldt fest. Die Wahlleiter reparieren die Ergebnisse oder lassen es bleiben. Das muss sich ändern - und noch einiges mehr.
Die Grünen spielen auf Zeit - und Klaus Wowereit treibt die Demütigung seiner künftigen Partner munter voran. Im Streit um den Weiterbau der A 100 wird keine Realpolitik gemacht, sondern Realsatire.
Die Behandlung im Krankenhaus ist bei vielen Krankheiten nur der erste Schritt auf dem Weg zur Genesung. Den Tagen nach der Operation folgen oft noch Wochen der Rehabilitation.

Die SPD will die A 100 bauen, die Grünen nicht. Aber beide Parteien wollen zusammen regieren. Was für ein Dilemma! Lorenz Maroldt über die Kunst eine Autobahn zu bauen, ohne eine Autobahn zu bauen.
Kaum 24 Stunden weilt der heilige Vater in dieser unheiligen Stadt. Aber das reicht für einen mittleren Aufruhr, schreibt Lorenz Maroldt in seinem Kontrapunkt. Dabei gehen die Berliner sonst doch so stoisch mit Ähnlichem um.
Wahlpanne: Die SPD verliert in Berlin ein Direktmandat – und nicht nur das
Die SPD verliert in Berlin ein Direktmandat – und nicht nur das. Der Vorfall zeigt, ausgerechnet einen Tag vor Beginn der Sondierungsgespräche zwischen SPD und Grünen, wie wackelig die Brücke ist, über die beide aufeinander zugehen wollen.
Vor dem Prozess gegen den U-Bahn-Schläger Torben P. hatten manche Juristen geargwöhnt, ein faires Verfahren sei kaum mehr möglich.
Das Verfahren gegen Torben P. hat nicht den Täter zum Opfer gemacht, sondern aus dem Monster einen Menschen. Dennoch bleiben einige Rätsel ungelöst. Ein Kommentar.