Der Westen hat gewonnen, der Osten hat verloren, kennen wir ja schon. Um die Flugrouten wird ein Ost-West-Getöse gemacht, das aber eigentlich gar nichts mit einem klassischen Ost-West-Konflikt gemein hat.
Lorenz Maroldt
Mit Karl Lagerfeld über die Modestadt Berlin zu sprechen, kann ziemlich lustig sein. Von der Avantgarde-Haltung der Nachwendejahre hält er nicht viel, „Pfff!

Die CDU widerruft ihre Irrlehren bezüglich der Hauptschulen - genauso panisch wie alles andere. Man müsse die Wirklichkeitsveränderung zur Kenntnis nehmen. Die Wirklichkeit in Schulen ist allerdings vor allem ein riesiges Durcheinander.
Nach der Trunkenheitsfahrt des Wahlkampfleiters von Renate Künast stürzt sich die politische Konkurrenz voller Häme auf die Grünen. Mildernde Umstände gibt es nicht, auch nicht für Künast.
Fast alle haben es gewollt: Die Brandenburger sind dem Ministerpräsidenten ihrer Wahl immer auf seinem Weg gefolgt sind, in Kenntnis aller Vorwürfe, Unterlagen und Aussagen.

Das Netz ist nicht "politisch", "kreativ" oder "innovativ", wie es in der Begründung für den Online-Award für "Guttenplag Wiki" heißt, findet Lorenz Maroldt. Es ist die Metaplattform des Plagiats.

Gregor Gysi versucht das Thema Linke und Antisemitismus mit einem Fraktionsbeschluss zu beenden. Vergeblich. Die unscharfe Abgrenzung zu Extremisten durchzieht die Partei wie einst die Mauer Berlin.
Zehn Jahre ist Klaus Wowereit im Amt. Für die rot-rote Koalition gilt heute das Gleiche wie damals für die schwarz-rote: Es ist aus, aus und vorbei. Am Ende der Ära Rot-Rot steht allerdings kein großer Skandal, sondern nur eine Wahl.

Irgendein Auto brennt eigentlich jede Nacht in Berlin. Frank Henkel, Spitzenkandidat der Berliner CDU, fordert inzwischen "Null Toleranz" für die Brandstifter. Eine gute Idee - nicht, weil "Null Toleranz" gut ist, sondern weil das Thema in den Wahlkampf gehört.
Auf einmal steht Berlin in Deutschland wieder so ähnlich da wie Griechenland in Europa, als verschwenderischer, fauler und ein bisschen auch asozialer Nachbar, der zwar gerettet wird, zähneknirschend, aber nur um den Preis seiner Haushaltskapitulation.
Die Pläne für das Mercedes-Gebäude widersprechen in wichtigen Punkten einem erfolgreichen Bürgerentscheid in Friedrichshain-Kreuzberg. Man darf über den Bau sauer sein. Die Gründe, die gegen das Hochhaus vorgebracht werden, sind allerdings noch schlechter.

Was ist eigentlich so schwer daran, einen Polizeipräsidenten für Berlin zu finden? Klare Antwort: Der bisherige war zu gut.
Sage niemand, die FDP bleibe sich nicht treu. Mühelos gelingt es ihr, am ersten Tag nach dem großen Ämtertausch ihr Profil als verwirrte Versammlung freier Demokraten zu schärfen.

Was geschah wirklich in Seehofers Keller? Es gibt heftigen Streit um den Henri-Nannen-Preis für „Spiegel“-Autor René Pfister.

Ein Ranking wird es nicht geben. Die Vergleichstests an Schulen, "Vera" genannt, werden nicht veröffentlicht. Ein knallharter Wettbewerb zwischen Schulen ist zwar unsinnig. Gegenüber Eltern ist es andererseits entmündigend, ihnen Daten über die Qualität der Schule vorzuenthalten.

Torben P. nach dessen Prügelattacke bis zum Prozess frei zu lassen, ist für Lorenz Maroldt nicht nur menschlich schwer vermittelbar, es ist auch juristisch nicht zwingend, schreibt er im aktuellen Kontrapunkt.
Vielleicht war Frank Schaefer ja gar nicht ein so guter Erstligatrainer. Zu weich für’s Geschäft, taktisch ein Amateur, ohne Autorität bei den Spielern, ein Zweifler, zunehmend Verzweifelter.
Sarrazin bedauert – aber was? Es lag ihm fern, Migranten zu diskriminieren. Abgesehen von nutzlosen Obsthändlern, die Kopftuchmädchen produzieren? Nur wer sein Buch tatsächlich nicht kennt, kann damit zufrieden sein, wie der Streit mit der SPD beigelegt wurde.
Die Grünen in Baden-Württemberg haben sich als vertrauenswürdige Regierungspartei schon disqualifiziert, bevor sie überhaupt Regierungspartei sind.
Das Einheitsdenkmal sollte eigentlich für die Bürger da sein. Doch man hat sie übergangen. Das rächt sich jetzt. Der Kulturstaatsminister muss sich allerlei Spott und Wortspiele anhören.
Dass es in einer Hauptstadt zu Behinderungen wegen Staatsgästen kommen kann, ist nachvollziehbar. Aber über die Verkehrssituation anlässlich des Nato-Treffens wurde die Öffentlichkeit vorab nicht nur nicht, sondern danach auch noch falsch informiert.
Andere aus dieser Generation (aber auch aus anderen Generationen) machen viel Geld in der Wirtschaft oder kämpfen für Attac. Was also bedeutet es, mit achtunddreißig bei den Liberalen zu sein? Wofür kämpft Rösler?

Je wahnwitziger die derzeitige Bundesregierung eigene Positionen abräumt, desto wahrhaftiger wirken die Grünen. Doch noch immer gilt es, Wahlen zu gewinnen, nicht Umfragen, schreibt Lorenz Maroldt im "Kontrapunkt".
Lehrer in Berlin haben es nicht nur schwer, sie werden auch noch schlecht behandelt. Dabei braucht Berlin leistungsfähige und motivierte Lehrkräfte. Jede Investition in die Bildung ist eine Investition in die Zukunft der Stadt.