Die gute Nachricht zuerst: Berlin kann sich auch in Zukunft drei Opern leisten. Das jedenfalls sagte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit bei seiner Regierungserklärung.
Lorenz Maroldt
Der Brief, der Mitte Juni per Einschreiben beim Landesverband der Berliner FDP in der Chausseestraße einging, störte die liberale Fröhlichkeit nur wenig. Ein Parteiaustritt - na und?
Der Brief, der Mitte Juni per Einschreiben mit Rückschein beim Berliner Landesverband der FDP in der Chausseestraße einging, störte die liberale Fröhlichkeit nur wenig. Ein Parteiaustritt - na und?
Berlin muss sich an neue Bilder gewöhnen.Zum Beispiel an die von Dr.
Kaum jemand kennt Berlin so gut wie Eberhard Diepgen. West-Berlin.
In Berlin antreten? Bloß nicht!
Ja, die politische Verantwortung für das Finanzdesaster in Berlin will Eberhard Diepgen übernehmen. Nein, zurücktreten will der Regierende Bürgermeister nicht.
An dieses sonnige Wochenende im Mai 2001 wird sich die PDS noch in einigen Jahren gerne erinnern. Damals, so mögen sie dann sagen, damals sind wir so richtig schön betrogen worden.
Wenn es in Berlin einen Club gibt, der sich über mangelnde Nennung in dieser Zeitung nicht beklagen kann, dann ist es das Maria am Ostbahnhof. Vor allem die Kollegen Partygänger, die an dieser Stelle jeden Freitag tippsen, finden hier immer wieder Spannendes und sprechen darüber.
Eigentlich ist es ganz einfach: Jeder hat das Recht, sich möglichst unauffällig auf eine abgelegene Straße zu begeben und dort eine Meinung zu äußern. Daran hielten sich zum Beispiel gerade die Jungen Liberalen.
Die Frage scheint eindeutig zu sein, die Antwort auch: Zwei Drittel der Deutschen meinen, ein Patient soll das Recht haben, vom Arzt eine todbringende Spritze zu verlangen. Brauchen also auch wir, wie die Holländer, ein Gesetz zur aktiven Sterbehilfe?
Ja, die Berliner Sozialdemokraten haben Spaß gehabt. Ein kämpferischer Vorsitzender Strieder, ein gejagter CDU-Fraktionsvorsitzender Landowsky, die ganze Partei jubelt mit einer Stimme.
Eberhard Diepgen und Manfred Stolpe wagen einen zweiten Anlauf zur Fusion von Berlin und Brandenburg. In fünf Jahren soll es eine neue Volksabstimmung geben, im Jahr 2009 könnten die Länder vereinigt werden.
Da haben sie es der alten Kodderschnauze aber mal so richtig gezeigt, die Berliner Christdemokraten. Im letzten Moment verhinderten sie, dass die Sozialdemokratin Regine Hildebrandt mit der Louise-Schroeder-Medaille ausgezeichnet wird.
In der Charlottenburger Windscheidstraße, nicht weit vom Kurfürstendamm entfernt, betreibt Thomas Blöcker ein feines Antiquariat. Das allein wäre noch nicht bemerkenswert.
Zugereiste halten den Berliner für vorlaut und überheblich, um es vornehm auszudrücken. Das ist ein krasses Fehlurteil.
Für Klaus Landowsky wird die Luft immer dünner: Nicht einmal mehr in den eigenen Reihen findet er noch eine Mehrheit, die ihm den Rücken stärkt. Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Infratest dimap für den Tagesspiegel und die SFB-Abendschau sind 68 Prozent aller Befragten dafür, dass Landowsky als CDU-Fraktionsvorsitzender zurücktritt.
Wenn Klaus Landowsky jemals beim Spiel "Was bin ich" aufgetreten wäre, hätten es die Ratefüchse nicht so schwer gehabt. Je mehr Jobs einer ausübt, desto größer ist die Trefferwahrscheinlichkeit.
Berlin ist eine schnelle Stadt. Nur die Politik ist langsam, sagt man.
Bevor sich Paul Bonin irgendwann in den achtziger Jahren von London aus auf den Weg nach Europa machte, ließ er in seinem Pass unter der Rubrik Beruf "Musician" eintragen. Seitdem ist er genau das: Musiker, und zwar in Berlin.
Am Valentinstag war die CDU-Spendenaffäre für Rupert Scholz "lückenlos und abschließend aufgeklärt". Da lag dem Bundestagsabgeordneten und stellvertretenden CDU-Landesvorsitzenden der Zwischenbericht zur Affäre vor.
Die Berliner Landespolitik hat es ganz nach oben geschafft: Sie war in den Tagesthemen bei Ulrich Wickert und wird bald auch im Bundestag sein. Hurra, wir sind wieder wer, wenn auch nur als Affäre.
In der CDU hat der Berliner Landesverband früher nie eine große Rolle gespielt. Zu klein, zu unbedeutend, zu weit weg von der großen Politik - einfach anders.
Sprechen wir über die Zukunft. Reden wir über die Rente.