Eine "Revolution" wird prophezeit, eine "Welle der Euphorie" diagnostiziert. Selbst Nahost-Kommentatoren, die sonst eher nüchtern sind, überschlagen sich.
Malte Lehming
Es lebte einmal ein mutiger Mann. Der hieß Jitzhak Rabin und herrschte über den Staat Israel.
Er wird fehlen. Denn kaum ein anderer Neuankömmling gehörte nach so kurzer Zeit so selbstverständlich ins Berliner Gesellschaftsleben wie er.
Dramatische Gesten sind zu erwarten, bei den kommenden Nahost-Verhandlungen. Mit Türen wird geknallt, hektische Telefonate werden geführt.
Wer will ihnen die Wut verübeln? Wer will richten über ihren Zorn?
Wenn in Deutschland einer etwas versiebt hat", das wusste schon Kurt Tucholsky, "dann kneift er hinterher, schreibt aber seine Memoiren, womit er seine gänzliche Unschuld an dem Malheur dartut, die Gegner beschimpfen und fünfzehn Prozent des Ladenpreises einstecken kann." Ein bisschen mehr, annähernd 800 000 Mark Garantie-Honorar plus einige lukrative Konditionen, heimst nun Oskar Lafontaine ein, der überraschend frühzeitige Polit-Pensionär.
BERLIN .Die Berliner Grünen haben wegen der tödlichen Schüsse im israelischen Generalkonsulat mit der Einsetzung eines Untersuchungsausschusses gedroht.
Neue Chancen im Friedensprozeß in SichtVON MALTE LEHMINGEs tut sich was im Nahen Osten.Allerdings steht weder ein spektakulärer Durchbruch bevor, noch wird ein neues geheimes Friedens-Abkommen geschmiedet.
Am 30.Jahrestag der Wiedervereinigung von Jerusalem werden 5000 Gäste erwartetVON MALTE LEHMINGBERLIN.