Dann wird ja alles gut, dachten wir. Denn irgendwie war die Freude über den Zuschlag für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 seinerzeit ein wenig getrübt gewesen durch die leise Ahnung, dass da irgendetwas nicht ganz astrein gelaufen war.
Markus Hesselmann
Sportfans sind Experten auf vielen Gebieten. Sie fühlen sich in der Statistik ebenso zu Hause wie in Fragen der Moral.
Dieses Spiel hatte nur einen Gewinner: Heinz Schwarz. Der Mann war dafür zuständig, dass das 116.
Einen Verdacht will André Rolle gleich mal ausräumen. "Wir sehen das nicht durch die Union-Brille", sagt der Mann vom "Event-Büro" des Kulturamtes Köpenick.
Mit geradezu vatikanischer Beharrlichkeit pflegt der Deutsche Fußball-Bund die Legende vom ausgebombten Archiv. Noch vor zwei Tagen teilte DFB-Generalsekretär Horst R.
Eduard Geyer ist angekommen. Im Kreis der erfolgreichen Fußball-Lehrer allemal, aber jetzt erst einmal bei der Pressekonferenz nach dem Sieg seiner Aufsteiger gegen den Tabellenführer.
Wir waren ja auch irgendwann mal aufmüpfig und haben - in diesen Tagen ist ein Outing in dieser Hinsicht geradezu Pflicht - als Studenten schon mal Seminare gesprengt oder in besetzten Häusern gefeiert. Gern erinnern wir uns an das gute Gefühl, dabei stets auf der richtigen Seite zu stehen - auf allen denkbaren richtigen Seiten.
Das Dementi kam rasch. Da habe jemand laut nachgedacht, der das gar nicht dürfe.
Er hält sich nach wie vor für den richtigen Mann. Christoph Daum will irgendwann doch noch Bundestrainer werden.
Was wäre, wenn die geplante weitgehende Beschränkung auf EU-Ausländer im deutschen Sport schon seit einiger Zeit Gültigkeit hätte? Anthony Yeboah, zweimaliger Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga, dürfte in Deutschland keine Tore schießen.
So in etwa könnte der erste Arbeitstag des Hertha-Managers Dieter Hoeneß nach dem Urlaub aussehen: Aufstehen, Mailbox abhören mit vielen Journalisten-Fragen, später dann zu Herthas Trainingsgelände fahren zum Gespräch mit Gabor Kiraly und Marko Rehmer. Die beiden sind dort heute mit den anderen Hertha-Spielern für 14.
Es war eine unlautere Affäre. Die Herren von der SED-Bezirksleitung in Rostock sahen nicht ein, warum sich im Arbeiter- und Bauernstaat fünf Jahre nach seiner Gründung die guten Kicker im Süden in Massen auf die Füße traten, während der Norden Fußball-Diaspora blieb.
Ryszard Kapuscinski begleitet 1995 die UN-Flüchtlingskommissarin nach Äthiopien, ins Grenzgebiet zum Sudan. 300 000 junge Menschen sind vom Hungertod bedroht.
Zunächst war es nur ein Gerücht. Doch kurz vor dem Ende der Winterpause war die Sache klar: Andreas Möller kommt.
Die Evangelische Kirche hat während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter beschäftigt. Der Berliner Landesbischof Wolfgang Huber räumte am Dienstag ein, dass es in Berlin ein Lager mit rund 100 Gefangenen gegeben habe, die auf einem Friedhof arbeiten mussten.
Die Sommerfrische möchte die Polizei ihren Pappenheimern nicht gleich vermiesen. Mallorca, Dom-Rep, Thailand, oder wo der notorische Hooligan Fan sonst gern feuchtfröhlich urlaubt - das alles ist auch in diesem Juni kein Problem.
Eben noch war er im Fan-Zentralorgan "Schalke unser" auf Platz zwei der liebevoll zusammengewählten Rangliste "Arschloch des Jahrhunderts" eingekommen, knapp verdrängt vom Spitzenplatz nur durch den Weltverbandsboss und Gott-sei-bei-uns Sepp Blatter. Heiko Herrlich (BVB), Günter Eichberg (Sonnenkönig), Carmen Thomas (Schalke 05) und Rolf Rüssmann (Überläufer) hatte Andreas Möller in dieser Umfrage locker abgehängt.
Die Bilder aus Kopenhagen bleiben in schlechter Erinnerung. Da prügeln sich vor dem UEFA-Cup-Endspiel britische und türkische Hooligans vor laufender Kamera.
Wollten die Herren erst einmal schauen, ob sich ihre Arbeit überhaupt noch lohnt? Auf dem nackten Beton des steil aufragenden ersten Eckstücks des neuen Ostseestadions saßen vier Bauarbeiter in der Sonne und sahen dem letzten Heimspiel des abstiegsgefährdeten Bundesligisten FC Hansa Rostock in dieser Saison zu.
Das Schlusswort war versöhnlich: "Sagen Sie Herrn Schröder, dass meine Kritik nicht persönlich gemeint ist." Joaquim Chissano, der Präsident Mosambiks, nahm in Berlin am Afrika Wirtschaftsforum teil, mit rund 700 teils hochrangigen Politikern aus 14 südafrikanischen Staaten.
Eines stellte der Hauptredner rasch klar: "Das hier ist nicht das Wort zum Sonntag." Und es waren auch nicht irgendwelche Umwelt- und Friedensbewegte, die sich da kürzlich selbstbeschwörend die Frage stellten: "Ist uns Afrika egal?
In Afrika ist Bürgerkrieg bei bewaffneten Auseinandersetzungen die Regel. Offene Konflikte zwischen Staaten sind eher die Ausnahme.
Die Auslandsschulden der afrikanischen Staaten werden auf insgesamt rund 700 Milliarden Mark geschätzt. Afrikanische Regierungschefs wie der nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo plädieren für einen Schuldenerlass durch die reichen Länder, damit junge Demokratien wie Nigeria sich auch durch einen höheren Lebensstandard stabilisieren können.
Bernhard Schwartländer, Chefepidemologe der Vereinten Nationen, beschwört apokalyptische Szenarien herauf, die an die Pest im Mittelalter erinnern - und untermauert diese Szenarien mit Zahlen: Von den weltweit 30 Millionen HIV-Infizierten leben schon jetzt mehr als 23 Millionen in Afrika. Von 16 Millionen Aids-Toten waren fast 14 Millionen Afrikaner.