Angetreten waren sie, um Sensation zu machen.Ein Coup, der den jungen britischen Künstlern vergangenes Jahr mit der gleichnamigen Ausstellung in der Londoner Royal Academy weidlich gelungen war: die Medien voll davon, das Publikum aufgebracht und am Ende 350 000 Besucher (Tsp.
Nicola Kuhn
"Joliment intéressant", lobte die Architektengattin den jüngsten Wurf ihres international gefragten Ehemanns.Und auch Töchterchen Tilla befand: "Papa baut aber schöne Häuser!
Spätestens alle zwanzig Minuten wiederholt sich die Szene: Das Handy klingelt, und Klaus Biesenbach nuschelt ein weltläufiges "Hellooooh" in den Apparat, um darauf ebenso freundlich wie bestimmt - wahlweise in Deutsch und Englisch - zu erklären, daß es gerade nicht günstig sei, er sich aber wieder melden werde.Denn das hat der Leiter der am 30.
Spätestens alle zwanzig Minuten wiederholt sich die Szene: Das Handy klingelt, und Klaus Biesenbach nuschelt ein weltläufiges "Hellooooh" in den Apparat, um darauf ebenso freundlich wie bestimmt - wahlweise in Deutsch und Englisch - zu erklären, daß es gerade nicht günstig sei, er sich aber wieder melden werde.Denn das hat der Leiter der am 30.
Wer es bislang nicht wußte, nie selber erfahren hat, Helen Levitts Fotografien zeigen es: Die Straße tanzt.Ihre Hauptdarsteller, die spielenden Kinder, die sie beobachtenden Erwachsenen, beherrscht eine geheime Choreographie, die nur sieht, wer den Rhythmus spürt.
Im Konzert der Berliner Museen ist eine Stimme zurückgekehrt, die zwar nie zu den dominanten gehört hat, als Verstärkung des Basso continuo jedoch im vergangenen Jahr deutlich fehlte: die Friedrichswerdersche Kirche.Seit gestern ist sie der Öffentlichkeit wieder zurückgegeben, zusammen mit einer neugeordneten Skulpturenausstellung.
Rene Block, Sammler, Galerist, Kurator hat mit seiner ersten Ausstellung als neuer Direktor des Kasseler Fridericianum zugleich vorgeführt, wie er bis zur nächsten documenta das Gebäude zu bespielen gedenkt.Als Ausstellungsmacher hat Block (Jahrgang 1942) schon immer Maßstäbe gesetzt, seit er 1964 in Berlin seine erste Galerie eröffnete, die heute Kunstgeschichte ist.
Etwas über zwei Jahre ist es her, daß in einer eher unspektakulären Mitteilung die Gründung des Vereins "Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst" verkündet wurde; gerade zwei Monate - termingerecht zum "art forum" in den Messehallen - sind es nun noch hin, daß die Ausstellung tatsächlich stattfindet.Während die Galerien schließen oder höchstens mit Acchrochagen das Sommerloch überspielen, können sich die Macher der Berlin Biennale schon lange kein laues Stündchen mehr leisten.
Nicht nur das regnerische Wetter spricht dafür: Der Sommer 1998 ist in Berlin ein Sommer der Museen.Nach dem Antikenmuseum und der Gemäldegalerie hat nun die Alte Nationalgalerie zwar nicht ihre Pforten wiedereröffnet, doch ist zumindest ein Teil, rund 120 Meisterwerke, der etwa 3000 Stücke umfassenden Sammlung seit heute interimistisch im ersten Geschoß des Alten Museums zu sehen.
Ein Satz Jean Pauls präludiert die große Ausstellung: "Die Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können." Das Wissen darum hält den Besucher einen Ausstellungsrundgang lang in dieser schönen Schwebe: Wird er nun endlich auf den Garten Eden, diesen imaginären Sehnsuchtsort, im Essener Folkwang-Museum stoßen oder doch wieder nur seine Enttäuschung finden?
Ein Satz Jean Pauls präludiert die große Ausstellung: "Die Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können." Das Wissen darum hält den Besucher einen Ausstellungsrundgang lang in dieser schönen Schwebe: Wird er nun endlich auf den Garten Eden, diesen imaginären Sehnsuchtsort, im Essener Folkwang-Museum stoßen oder doch wieder nur seine Enttäuschung finden?
Das Georg-Kolbe-Museum fungiert seit vielen Jahren in Berlin als wichtiger Gastgeber für Skulpturenausstellungen, umso mehr seit Eröffnung der neu angefügten Halle.Nun sind die lichten Räume von Kolbes ehemaligem Atelier, die jüngst hinzugekommenen Präsentationsflächen einem dem Haus wohl besonders lieben Gast zur Verfügung gestellt: dem Berliner Bildhauer Karl Hartung, der in diesem Jahr seinen 90.
"Berlin, nun freue dich." Dieser Ende 1989 von der Politik geprägte Ausruf nach dem Fall der Mauer, seine unverstellte Begeisterung mag mit den Jahren mehr und mehr in den Hintergrund gerückt sein - angesichts der Probleme der Wiedervereinigung des einst geteilten Landes.
"Berlin, nun freue dich." Dieser Ende 1989 aus der Politik geprägte Ausruf nach dem Fall der Mauer, seine unverstellte Begeisterung mag mit den Jahren mehr und mehr in den Hintergrund gerückt zu sein angesichts der konkreten Probleme der Wiederveinigung des einst geteilten Landes.
Über 300 000 Besucher hat die Sammlung Berggruen in den vergangenen zwei Jahren seit ihrer Präsentation im Charlottenburger Stülerbau angezogen: ein wahrer Publikumsmagnet, der, an Schätzen so reich, weitere Lockungen kaum nötig hat.Seit gestern jedoch ist, einem Sahnehäubchen gleich, im obersten Geschoß des klassizistischen Schatzkästleins eine weitere Attraktion hinzugekommen.
Über 300 000 Besucher hat die Sammlung Berggruen in den vergangenen zwei Jahren seit ihrer Präsentation im Charlottenburger Stülerbau angezogen: ein wahrer Publikumsmagnet, der, an Schätzen so reich, weitere Lockungen kaum nötig hat.Seit gestern jedoch ist, einem Sahnehäubchen gleich, im obersten Geschoß des klassizistischen Schatzkästleins eine weitere Attraktion hinzugekommen.
Interview mit Jan KelchVON NICOLA KUHNJan Kelch hat in der Nachfolge von Henning Bock die Jahrhundertaufgabe übernommen, die Sammlungsbestände aus Ost und West im Neubau der Gemäldegalerie von Hilmer & Sattler am Kulturforum wieder zusammen zu führen, der am 14.Juni feierlich eröffnet wird.
Die documenta-Macherin Catherine David und ihre "Lektion"VON NICOLA KUHNEine artige Verbeugung vor der Nachbarnation, Komplimente für deren Hauptstadt - das hatte wohl niemand von Catherine Davids "Berliner Lektion" im Renaissance-Theater erwartet.Zu einer Abrechnung mit dem Land, mit den Menschen, die so wenig Verständnis für ihre documenta gezeigt hatten, kam es am Sonntagvormittag dennoch nicht.
Die Staatsgalerie Stuttgart feiert Paul Gauguins 150.Geburtstag mit einer Ausstellung der Tahiti-BilderVON NICOLA KUHNVerschreckt, beinahe verängstigt drücken sich die beiden jungen Mädchen hinter die dünnen Stämme eines Baums, kauern auf dem Boden.
Fanfare zum Abschied: Die Alte Nationalgalerie schließt ihre Pforten bis ins Jahr 2001VON NICOLA KUHNMenzel ade! Scheiden tut weh!
Vom Skandalmaler zum Topstar: Georg Baselitz zum SechzigstenVON NICOLA KUHNVier große Ausstellungen stehen für ihn 1998 auf dem Plan: in Deutschland, den USA, Südamerika und zum Jahresende die Retrospektive im Amsterdamer Stedelijk Museum.Kein kleines Programm, aber Georg Baselitz bewältigt es seit Jahren.
Ein Wasserschloß am Niederrhein beherbergt das größte Beuys-Museum der WeltVON NICOLA KUHNEine höhere, womöglich einträglichere Form des Tourismus ist der Kunsttourismus.Und da der Niederrhein zwar schön, aber bislang nur als Zwischenstopp auf den Kulturfahrplänen aufgeführt wurde, ist Nordrhein-Westfalens Regierung entschlossen, diesen dünn besiedelten Landstrich zum neuen Zielort zu erheben.
Mit 64 Gemälden und 200 Zeichnungen versucht das Alte Museum ein vollständiges Bild des Jahrhundertmalers Adolph Menzel zu zeigen VON NICOLA KUHNEs entbehrt nicht einer gewissen Ironie, daß eines der frühen Werke, mit dem sich der 18jährige Adolph Menzel erste Aufmerksamkeit sicherte, eine Abhandlung über das Künstlerleben war.Der Berliner Verleger Louis Sachse hatte dem jungen Mann den Auftrag gegeben, Goethes Gedicht "Künstlers Erdenwallen" zu illustrieren.