Auch 2030 gibt es noch richtige Winter: Jochen Schimmangs Berlin-Zukunftsroman „Neue Mitte“.
Oliver Pfohlmann
Wie haltbar ist Geschichte? Inka Parei erzählt in „Die Kältezentrale“ von der DDR im Jahr 1986
Mario Vargas Llosa schildert das Leben des irischen Freiheitskämpfers Roger Casement
Berlin in den dreißiger Jahren: Volker Kutschers dritter Gereon-Rath-Krimi
Hermann Brochs Briefe an seinen Sohn Armand und den Kulturphilosophen Erich von Kahler
Thomas Sautner zeigt in „Fremdes Land“, wohin eine Gesellschaft im Sicherheitswahn treibt
Star des Southern Gothic: William Gay und sein Debütroman „Ruhe nirgends“

Exil als Zustand: Hans Sahls Roman „Die Wenigen und die Vielen“ in einer Neuausgabe.

Zwei Gesellschaftssysteme hat sie enden sehen. Mit dem Gefühl, ein drittes könnte folgen, ist Christa Wolf in der Finanzkrise nicht allein. Eine Kritik ihres neuen autobiografischen Romans „Stadt der Engel“.
Wie eine jüdische Familie unter Nazis überlebt: Valentin Sengers Erinnerungen „Kaiserhofstraße 12“

"Der schönste Sommer meines Lebens": Mit 18 verliebte sich Ingeborg Bachmann, Tochter aus Nazi-Familie, in einen österreichischen Juden. Ihr jetzt erst herausgegebenes "Kriegstagebuch" erzählt diese Geschichte, deren Bedeutung für Leben und Werk der Dichterin kaum überschätzt werden kann.
Martin Gülich erzählt in „Septemberleuchten“, wie der Zeuge eines Mords zum Komplizen wird.
Vom Nutzen und Nachteil der Erinnerung: Dorothea Dieckmanns Roman „Termini“

Nicht nur für Müslifans: In Margaret Atwoods Roman "Das Jahr der Flut" steht die Sekte der "Gottesgärtner" im Mittelpunkt.
Pure Gleichzeitigkeit: Rainer Merkels Roman „Lichtjahre entfernt“
Ambitioniert: Volker Kutschers historischer Krimi "Der stumme Tod".
Ironisches Schauermärchen: William Gay beobachtet "Nächtliche Vorkommnisse" in den amerikanischen Südstaaten und betrachtet den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse.
Knietief in Weiden: Thomas Klupps furioser Debütroman "Paradiso“. Der junge Schriftsteller macht auf jenen geheimnisvollen, ja beinah magischen sozialen Mechanismus aufmerksam , der all unsere Beziehungen erst ermöglicht: Vertrauen.
Wenn Schönheit versandet: Hans Pleschinskis etwas verunglückter Roman „Ludwigshöhe“.
Grimmige Bilanz: Ruth Klüger setzt ihre Lebenserinnerungen fort
Roger Willemsen und seine Kurzprosa "Der Knacks": Das Phänomen entdeckt der Autor überall, in Großstädten und Museen oder auch beim Nachdenken über Tschernobyl.
Von Beruf Reporterin: Anja Jardines Erzähldebüt
Verstörende Prosa mit verstörten Figuren: Peter Stamms traurigschöne Erzählungen "Wir fliegen“.
In einer Metrostation fallen sich plötzlich zwei Fremde in die Arme und gehen miteinander ins Hotel, später erklärt sich die Ehefrau und Mutter ihren jähen Gefühlsrausch mit dem Trennungsschmerz von „Liebenden in Kriegszeiten“. Mit diesem eindrucksvollen, demaskierenden Bild endet der neue Erzählband Deborah Eisenbergs.