Die Krankenkassen sehen in der Schweinegrippe eine Gelegenheit, wieder mal die Beiträge zu heben. Dafür gibt es keinen guten Grund
Rainer Woratschka
SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach findet im Tagesspiegel deutliche Worte gegenüber den Krankenkassen: Ihr Ruf nach Beitragserhöhung wegen der geplanten Schweinegrippe-Impfungen sei "ungerechtfertigt und unklug"
Viele saufen weiter wie vorher, manche brüsten sich gar mit nochmals gesteigertem Alkoholkonsum. Was tun, wenn sich Jugendliche sogar von Todesnähe nicht beeindrucken lassen, wenn das Koma nicht als peinlicher Fehltritt gilt?
Immer mehr Jugendliche trinken exzessiv. Und landen in Kliniken. Wegen Gruppendrucks. Wie gefährlich ist die Lage?
Innerhalb von sechs Jahren hat sich die Zahl der Jugendlichen, die wegen Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden, verdoppelt. Besonders erschreckend: Die Komaerfahrung hält die wenigsten vom Weitertrinken ab.
Nach seiner Auslieferung durch Kanada sitzt der Waffenlobbyist Karlheinz Schreiber in Deutschland in U-Haft. Sein Prozess soll bald beginnen - allerdings nicht vor der Bundestagswahl.
Die Schweinegrippe breitet sich weltweit aus - allein in Deutschland sollen im Herbst 25 Millionen Menschen geimpft werden. Wie ist solch eine große logistische Aufgabe zu bewältigen?

Gegen Schweinegrippe sind keine Massenimpfungen nötig, sagen Fachleute. Vielmehr warnen sie vor möglichen Nebenwirkungen - und empfehlen gute, alte Hausmittel.

Die politische Konkurrenz lästert über Steinmeiers Team – vor allem, weil die alten Minister dabei sind.

Nach ihrer Rückkehr in die Hauptstadt verliert Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ihren Platz im SPD-Kompetenzteam.
Die SPD zieht Konsequenzen aus der Dienstwagendebatte: Ulla Schmidt wird Frank-Walter Steinmeiers Schattenkabinett vorerst nicht angehören. Schmidt selbst glaubt, dass eine Prüfung des Falls sie entlasten wird.
Es lebe die Übertreibung. Dass protestierende Ärzte den Untergang ihres Berufsstandes an die Wand malten und sich in ihren Verarmungsszenarien bereits den Hartz-IV-Empfängern zugesellten, ist nicht lange her. Nun geht es andersherum.
Die vorab beklagten Einbußen sind ausgeblieben: Der Großteil der Ärzte in Deutschland verdient klar mehr als vor der Honorarreform. Berliner Ärzte profitieren bundesweit am stärksten.

Berliner Kranke nehmen sehr viele Arzneimittel – aber selten die neuesten Präparate, sagen die Kassen.
Während Gewerkschaften und Teile der SPD noch heftig gegen die beschlossene Rente mit 67 zu Felde ziehen, hat die Bundesbank schon eins draufgelegt. Die Rente mit 69 ist nun das Ziel.

Medizinethiker Reinhard Merkel über die Folgen teurer Arzneien und die Haltung von Gesundheitsministerin Schmidt.
Für wirklich notwendig haben die gesetzlichen Versicherer die Rentengarantie der Regierung nie erachtet.
SPD und Krankenkassen beklagen, dass Ärzte zu häufig kostenpflichtige Zusatzuntersuchungen vorschlagen.
Analogkäse, Garnelen aus gepresstem Fischeiweiß, falscher Kochschinken: Die Skandale um Lebensmittelimitate häufen sich. Doch vieles bleibt unentdeckt, weil die Kontrolleure fehlen. Union und Grüne fordern jetzt einen besseren Schutz.
Aus Kostengründen behelfen sich immer mehr Zahnärzte und Patienten mit Zahnersatz aus dem Ausland. Der Ärztelobby passt das nicht: Billig ist nicht immer gut, argumentiert sie und gibt Tipps wie sich der Preis auch im Inland dürcken lässt.
Durch eine gerechtere Finanzierung des Krankenversicherungssystems könnten pro Jahr 32,2 Milliarden Euro zusätzlich erschlossen werden. Dies behauptet der Gesundheitswissenschaftler und frühere Chef der Barmer Ersatzkasse, Eckart Fiedler.
Bislang zahlen weder Krankenkassen noch Rentenversicherer für eine Behandlung.
Ministerin Schmidt sieht sich und Reform bestätigt: Die Töpfe der gesetzlichen Krankenkassen sind deutlich besser gefüllt als bislang angenommen. Nach neuesten Rechnungsergebnissen haben die gesetzlichen Versicherer das vergangene Jahr mit einem Plus von 1,43 Milliarden Euro abgeschlossen.
Die SPD macht Ernst mit ihrer Ankündigung, die Gesundheitspolitik zum Wahlkampfthema zu machen. Parteichef Müntefering wirbt um Unterstützung für die Idee einer Pflichtkrankenversicherung.