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Robert Leicht

Wenn der Deutsche tiefsinnig wird, entdeckt er sein Gewissen. In keinem anderen europäischen Land wird bei der Begründung einer abweichenden politischen Entscheidung derart pathetisch auf das urgründige Gewissen zurückgegriffen - nicht nur von denjenigen, die sich öffentlich in Gewissensqualen wälzen, bevor sie einmal Nein sagen, sondern auch von jenen, die jedem Abweichler den Nachweis des jungfräulichen Märtyrerstatus abverlangen, als hätten wir es mit einer öffentlichen Gewissensprüfung vor der Ja-Dienst-Verweigerung zu tun.

Von Robert Leicht

Im Deutsch-Unterricht der Oberstufe habe ich meine Lehrerin oft geärgert - und das kam so: Anstatt Aufsatz-Themen ausführlich zu bearbeiten, habe ich knapp dargetan, weshalb die Fragen eigentlich falsch gestellt waren. Falle ich nun in den alten Fehler zurück, wenn ich angesichts der Frage "Wo ist Gott?

Von Robert Leicht

Im Krieg richtet sich der Blick zwangsläufig auf die "moralischen Agenturen", die Kirchen. Wo bleibt ihr eindeutiges, wo ihr einheitliches Votum?

Von Robert Leicht

Der Vorzug der offenen Gesellschaft besteht in ihrer Fähigkeit zur ständigen Selbstkritik. Dieser Vorzug muss sich natürlich immer dann als besonders stark erweisen, wenn die offene Gesellschaft insgesamt herausgefordert wird - und sei es durch den Terrorismus.

Von Robert Leicht

Die Redaktion legt mir eine Frage vor, vor der ich mich gerne gedrückt hätte: Wie halten wir es angesichts dieses Terroranschlags mit dem Wunsch nach Vergeltung und dem Gebot der Feindesliebe? US-Präsident Bush will die Täter jagen und bestrafen; in Europa ruft man zu Besonnenheit auf.

Von Robert Leicht

Der Kanzler hat wieder einmal Basta! gesagt: "Ich komme immer mehr und mehr zu der Auffassung, dass erwachsene Männer, die sich an kleinen Mädchen vergehen, nicht therapierbar sind.

Von Robert Leicht

Wie kommt die Ethik in die Politik hinein - als Legitimationsgrundlage ihrer Entscheidungen? Wo doch gerade die deutsche Politik im Licht unserer Geschichte ganz besonders auf Legitimation angewiesen ist.

Von Robert Leicht

Illusionen und Lebenslügen haben den Zweck, die Welt zu vereinfachen, solange es geht - allerdings mit den typischen politischen Kosten der gegenseitigen Selbsttäuschung. Es war eine Lebenslüge zu behaupten, Deutschland sei kein Einwanderungsland.

Von Robert Leicht

Der Nahe Osten ist ein besonders extremes, aber keineswegs seltenes Beispiel für eine totale Verknotung aller möglichen Konflikte in einen. Als ob es nicht ausreichte, dass gewaltsame politische Konflikte ihre gewöhnlichen Ursachen haben: territoriale Streitigkeiten, wirtschaftliche Interessen, Ölquellen, Wasserquellen .

Von Robert Leicht

Als im Herbst 1973 das Öl nicht nur teurer wurde, sondern richtig knapp, da ging - wie man nach einer "Berliner Rede" des früheren Bundespräsidenten Herzog sagen sollte - ein Ruck durchs Land. Ganz abgesehen davon, dass die westlichen Volkswirtschaften zerrüttet wurden.

Von Robert Leicht

Da hat sich die Bundesregierung endlich richtig etabliert, da hat der Kanzler wochenlang das Geschäft souverän dominiert, da ist Bewegung gekommen in die lange blockierten Themen: Steuern, Renten und so fort (selbst über den Atomausstieg gibt es einen Konsens) - und schon fahren die Umfragewerte der Regierung in den Keller. Die Opposition ist ihren Ehrenvorsitzenden los, Helmut Kohl schweigt weiter gegen das Parteiengesetz, die neue CDU-Führung tappst noch orientierungsarm durch ihre ersten hundert Tage (was sollte sie auch anders tun nach dem plötzlichen Ende der alten Eliten?

Von Robert Leicht
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