Faszinierend: die Chile-Doku „Nostalgia de la luz“
Silvia Hallensleben
Die Stadterleuchterin hat nie so recht verstanden, welche Erfüllung Menschen darin finden, sich in überfüllte Kinosäle zu drängen, um einen Film zu sehen, der sowieso in zwei Wochen herauskommt. Doch der heftige Zulauf zu Previews folgt seinen eigenen Gesetzen und Heiligabend sind sie fast schon so etabliert wie Würstchen und Kartoffelsalat.
Wie ist das, wenn einem eines Tages die eigene Familiengeschichte als Spielfilmplot gegenübertritt, privateste Erzählungen und Mythen in der Schauspielkunst von Hollywoodstars melodramatisch überhöht? Dem amerikanischen Filmemacher Ross Mc Elwee ging es so, als ihm sein Cousin den Film „Bright Leaf“ von Michael Curtiz zeigte.
Zum Auftakt der Französischen Filmwoche Berlin. Eröffnungsfilme lassen sich meist produktiver unter diplomatischen als unter artistischen Aspekten betrachten.
Es gibt einige Titel der deutschen Nachkriegskulturgeschichte, die sich fest in der Erinnerung eingebrannt haben, obwohl die Stücke selbst – ob Film oder Roman – heute bei den unter Sechzigjährigen kaum mehr bekannt sind. „Es muss nicht immer Kaviar sein“ etwa, „Wir Wunderkinder“ oder „Ich denke oft an Piroschka“.
„Nichts ist besser als gar nichts“: ein Film über Arbeitslose und andere Überlebenskünstler.
Die ersten Filme waren kurz. Dass sie bei der Vorführung nicht unbedingt so lautlos daherkamen wie der Begriff Stummfilm anzeigt, hat sich mittlerweile herumgesprochen.
Tastversuche und Überwältigungsstrategien: Eindrücke vom Leipziger Dokumentarfilmfestival.
Knast und Glück: Die Doku „La bocca del lupo“

Orangen aus Jaffa sind berühmt. Der israelische Filmemacher Eyal Sivan erzählt in seinem Dokumentarfilm „Jaffa – The Orange’s Clockwork“ den Nahostkonflikt mit Apfelsinen.

Das kuriose „Making of“ eines Filmklassikers
Während die Franzosen für ihre Renten auf die Straße gehen, entzünden sich deutsche Protestbewegungen an stadtplanerischen und ökologischen Fragen wie Stuttgart 21 oder Gorleben. Dabei spielt die Macht über Räume eine große Rolle.
Angela Zumpe arbeitet in ihrem Dokumentarfilm "Transit" eine schizophrene deutsche Geschichte auf - und den Tod ihres Bruders.
Auf der deutschen Wikipedia-Seite zum französischen Kino kommt Claire Denis nicht vor. Auch sonst wurde die weibliche Seite der cineastischen Grande Nation hier aufs darstellerische Interpretative geschrumpft.
Im Kino: Der Dokumentarfilm „Kinshasa Symphony“ erzählt von Musik unter unmöglichen Bedingungen
Der Caligari-Platz in Weißensee ist wohl der einzige Platz Berlins, der nach einem Kinoschurken benannt ist. Acht Jahre ist die Neubenennung jetzt her – stolzer Ausweis der Leidenschaft jener Leute, die das Brotfabrik-Kino betreiben.
Jeder weiß, dass das derzeit gepuschte dreidimensionale Kino uns vom heimischen Computerdaddeln an die Multiplexkassen zurückholen soll. Doch nicht jeder liebt Popcornknabbern mit Brille.
Multikulturell gewickelt: Thomas Balmès’ Dokumentarfilm „Babys“
Wenn Kunst sich Feinde macht, muss sie gegen diese geschützt werden. Eine Würdigung der polischen Sprengkraft des Kinos.
Berliner Kinos zeigen Filmklassiker von Wim Wender, Alfred Hitchcock und Enzo Castellari
Nur uralteingesessene Berliner können sich vermutlich noch an die Einführung des Kabelpilotprojekts im Stadtstaat und die damit verbundene heftige Protestbewegung Anfang der achtziger Jahre erinnern. Die Stadterleuchterin selbst stand damals durch ihre professionsbedingte freudige Erwartung des direkten Drahts zur schönen bunten TV-Welt in ihrem alternativ geprägten Umfeld auf eher einsamem Posten.
Jan Terhavens Doku „Herbstgold“ zeigt ehemalige Spitzensportler, die für die Leichtathletik-WM der Senioren trainieren.
Unwirsches Personal, aufdringliche Mitbesucher und enge Umkleidekabinen gab es damals schon. Auch vergangene Bademoden lassen sich in der wunderbaren Hallenbad-Episode von Buster Keatons The Cameraman (1928, Regie: Edward Sedgwick) ausgiebig bestaunen.
„Deutsche Seelen“: Eine Doku über die Überbleibsel der berüchtigten Colonia-Dignidad-Sekte in Chile.