Forum (2): Claire Denis’ Tanz-Doku „Vers Mathilde“
Silvia Hallensleben
Forum: Filme über die schwierige Heimat der Juden
tanzt sich fit für die Berlinale Am Dienstag läuft der Berlinale-Vorverkauf an. Bis dahin heißt es nicht nur, die Grundlagen der Festival-Logistik zusammenzubekommen.
Auschwitz-Theaterstück auf der Leinwand: Tim Blake Nelsons „Die Grauzone“
entdeckt das Experiment in der Tradition Nur Querulanten kämen wohl auf die Idee, sich über mangelnde Vielfalt des Berliner Kinoprogramms zu beklagen. Auch in Sachen Minifestivals und Retrospektiven gibt es das ganze Jahr über reichlich Auswahl – seltener allerdings mit Programmen, die einen frischen Blick aufs Altbekannte wagen.
Porträt eines Diktators: Stones „Comandante“
Wieder schön böse: „Die Brautjungfer“, der neue Claude Chabrol
wird ausnahmsweise nostalgisch Es muss in den Achtzigern gewesen sein, als die frischgebackene NewWave-Coolness neben dem Werk des französischen Filmexistenzialisten Jean-Pierre Melville auch die Filme der Schwarzen Serie ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückte. Eiskalter Großstadtdschungel, einsame Helden und expressionistische Schlagschatten gehörten hier ebenso zum festen Inventar wie das ewig Weibliche.
hat zu Weihnachten Lust auf anderes Dieser Tage zeigte 3sat ein Fernsehspiel, in dem Held und Heldin – beide traurigst vereinsamt – sich am Weihnachtsabend vor einem heruntergelassenen Kinogitter begegnen, um nach einigen filmüblichen Wirren gemeinsam in die Zukunft zu gehen. Doch wer sagt denn, dass nur einsame Menschen zu Weihnachten außerhäuslichen Filmgenuss begehren, während der Rest der Welt glücklich vor der Flimmerkiste sitzt?
bekundet Interesse am Berliner Babylon „Habseligkeiten“? Das mag laut Schönstenliste das schönste deutsche Wort sein, aber es gibt köstlichere, erkoren aus der Verwaltungssprache: „Interessenbekundungsverfahren“ zum Beispiel.
beobachtet Überlebenskämpfe im Kino Fleißige Tagesspiegel–Leser wissen, dass das Babylon-Kino am Rosa-Luxemburg-Platz in ernster Bedrängnis ist. Entscheidungen dürften dieser Tage fallen.
Menschenrechte im Film: „One World Berlin“
räsoniert über visuelle und andere Fütterungsformen Kleinvieh macht auch satt – und hat dazu noch sozialtherapeutischen Effekt. Das werden sich polnische Sozialarbeiter gedacht haben, die in dem Dorf Swidnica, nur 170 km von Berlin entfernt, ein ungewöhnliches Experiment angezettelt haben.
Innensicht: Holger Janckes NVA-Film „Grenze“
sucht die Ränder der Wahrnehmung „Clandestini“, die Heimlichen, werden sie in Italien genannt, „sans papiers“ in Frankreich. Invisible – Illegal in Europa heißt der neue Film von Andreas Voigt, der fünf dieser für die Normalbürger Unsichtbaren vorstellt, die in Europa vorläufigen Unterschlupf gefunden haben.
Die Tauben sind müde: das erste Leipziger Dokfilmfestival unter Claas Danielsen
gratuliert dem Hitler-Darsteller Udo Kier Selbst Feinde von Eichingers Untergangsspektakel mögen kaum leugnen, dass zumindest Bruno Ganz seinen Adolf mit Wackelhändchen und onkeligem Geschnarze ganz famos hinlegt. Dabei zeigt doch auch seine Darstellung in ihrer Detailbesessenheit vor allem, wie wenig solch naturalistische Anverwandlung zum Verständnis historischer Zusammenhänge taugt.
kommt zur nächsten Lady-Lou-Party Den richtigen Rückblick haben sich die Organisatorinnen erst für 2009 vorgenommen, dann ist ein Vierteljahrhundert Lesbenfilmfestival voll. Nummer 20 in diesem Jahr soll ohne große retrospektive Anwandlungen passieren.
Das Jewish Film Festival steht vor dem Aus
entdeckt den Weltkinderkinotag Am 20. September ist Weltkindertag – Gelegenheit auch hier, sich um eine der Zuschauergruppen zu kümmern, die leider immer wieder durchs journalistische Aufmerksamkeitsraster fallen.
rühmt die Macht des Dokumentarfilms Lange scheint es noch nicht her, als wir Berliner mit „der größten Baustelle Europas“ prunkten. Doch Baustellen sind untreue Genossen.
Sabiha Sumars brisantes Politdrama „Silent Waters“ berührt ein dunkles Kapitel Pakistans
findet: Die im Dunkeln sieht man doch Wer den Namen Anne-Marie Miéville in die Filmdatenbank imdb.com eingibt, wird mit einer langen Liste von Einträgen belohnt, die bis in die frühen siebziger Jahre zurückreichen.
Gaunerkomödie aus Dänemark: „Stealing Rembrandt – Klauen für Anfänger“