Erst gehen die besten Spieler, dann verheddert sich der Trainer. Doch Wechsel, Wut und Wunderreden bringen nichts. Die Chronik eines kapitalen Absturzes.
Stefan Hermanns

Seit Monaten kämpft Hertha BSC gegen den Abstieg, an diesem Wochenende könnte es auch rechnerisch vorbei sein.

Herthas Planung stockt – weil noch nicht definitiv feststeht, in welcher Klasse die Berliner spielen werden. Doch eines ist inzwischen klar: Steigt Hertha ab, muss Funkel gehen.
Der deutsche Fußball besitzt einen Hang zu vorschnellen Entscheidungen, vor allem was die Entlassung von Trainern angeht. Im Fall von Bruno Labbadia trifft das ausnahmsweise nicht zu.
Die Botschaft der HSV-Spieler am Sonntag in Hoffenheim war eindeutig: Unter diesem Trainer arbeiten wir nicht mehr. Labbadias Entlassung ist angesichts der "historischen Chance" in der Europa League eine notwendige Soforthilfemaßnahme.

Noch ist Herthas Abstieg nicht besiegelt, die Ursachenforschung aber hat längst begonnen: Ein Mix aus Missmanagement und Dilettantismus ist für den Absturz verantwortlich.

Der FC Schalke 04 hat nach dem Sieg in Berlin die direkte Qualifikation für die Champions League sicher. Aber nun ist noch mehr drin: Die Meisterschaft. Flattern jetzt wieder die Nerven?

Hertha BSC droht der Abstieg. Friedhelm Funkels Auftrag war klar: Berlin vor dem Absturz retten. War er die richtige Wahl dafür?

Trainer Friedhelm Funkel deutet erstmals an, dass er auch nach dem Abstieg bei Hertha BSC bleiben könnte

Trainer Friedhelm Funkel deutet erstmals öffentlich an, dass er auch nach dem Abstieg bei Hertha BSC bleiben könnte

Friedhelm Funkel deutet erstmals an, dass er auch nach dem Abstieg bei Hertha BSC bleiben könnte. Zweitligaerfahrung kann der Trainer reichlich vorweisen - und erfolgreich gearbeitet hat er im Fußballunterhaus auch schon.
Seit Monaten ist Hertha BSC Tabellenletzter, seit Wochen gilt der Abstieg als unabwendbar, am Wochenende nun könnte der Sturz in die Zweite Liga auch rechnerisch feststehen.

Nach dem Unentschieden in Frankfurt klingt alles, was die Berliner sagen, nur noch wie hohles Gewäsch. Über Herthas Flucht in Phrasen und Durchhalteparolen.

Gegen die Eintracht begann für Hertha vor drei Jahren das Projekt Moderne. Heute geht es für den Klub um die letzte Chance – wieder einmal.

Berechtigte Beschwerde oder schlechte Verlierer? Bundesliga-Schlusslicht Hertha BSC wehrt sich nun mit einem Protestbrief gegen vermeintliche Benachteiligungen durch die Schiedsrichter.
Heute in zwei Monaten beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft – bis dahin muss Bundestrainer Löw noch einige Probleme lösen

Ein Tor hätte Hertha gereicht, um vom letzten Platz wegzukommen. Doch es fällt auf der anderen Seite: Cacau trifft für Stuttgart. Die Berliner verlieren 0:1. "Das ist nicht nur Pech", sagt Verteidiger Steve von Bergen.

Weder Heim- noch Auswärtsspiel: Hertha muss gegen Stuttgart im halbvollen Olympiastadion antreten.

Am Samstag trifft Hertha auf den VfB Stuttgart. Den Schwaben erging es in der Hinrunde kaum besser als den Berlinern. Doch die Mannschaft hat sich nach der Winterpause gefangen und reist als bestes Team des Jahres 2010 ins Olympiastadion.

Geht da noch was? Nach dem 3:0 in Köln wächst bei Hertha BSC die Zuversicht, den Abstieg noch verhindern zu können.

Es gibt wieder Hoffnung: Hertha gewinnt dank Toren von Raffael und Cicero mit 3:0 gegen den 1. FC Köln. Wenn Hannover 96 nicht in Hamburg gewinnt, müssen die Berliner in den letzten fünf Spielen nur noch drei Punkte bis zum Relegationsplatz aufholen.
Die Spieler des stark abstiegsbedrohten Berliner Fußball-Bundesligisten Hertha BSC sind bei anderen Klubs schon jetzt sehr gefragt. Der Abstieg würde sie auf den Markt spülen.

Weil zu Herthas Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart am 10. April nur 25.000 Zuschauer zugelassen sind, wird die Begegnung nebenan in der Waldbühne auf einer Großleinwand live gezeigt.

Nach dem Gewaltexzess im Anschluss an das Hertha-Spiel Olympiastadion gab es 25 Festnahmen. Weitere Randalierer werden jetzt gesucht.