Stuttgart, ist das nicht diese Stadt, die vor dem schönen München liegt, die man darum besser wahlweise links oder rechts liegen lässt? Deren Bedeutung sowieso nur geliehen ist, weil es Baden-Württemberg gibt und die Menschen dort so furchtbar fleißig sind, dass man ihre Stimmen nicht überhören kann?
Stephan-Andreas Casdorff

Aufgabe der FDP im Moment ist nicht: Wie kommen wir in einem Jahr an die Macht, sondern: Wie kommen wir in einem Jahr wieder in den Bundestag.
SPD-Troika, zweite Version: Der eine kann nicht ohne die anderen. Der Lohn ist ein Amt

In der zweiten Version der SPD-Troika kann der eine nicht ohne die anderen. Wenn Steinbrück, Steinmeier und Gabriel auf Hahnenkämpfe verzichten, werden nicht nur die Wähler das gutheißen. Der Lohn ist auch ein Amt.
Die Kanzlerin betont, dass sie in der Plagiatsaffäre Vertrauen in ihre Bildungsministerien hat. So fing es bei Guttenberg auch an.
Traum von einer besseren Welt. Traum von Wunden, die heilen können. Traum von der Überwindung des Nationalen. Seit den Römischen Verträgen von 1957 sind solche Träume immer wahrer geworden. Deshalb ist die Europäische Union nicht nur ein Staatenbund, sondern ein Zuhause.
Deutschland ist weit gekommen seit Helmut Kohl, also seit dem Ende seiner Amtszeit vor allem. Damit ist jetzt einmal nicht gemeint, dass die rot-grüne Koalition von 1998 an alle die neoliberalen Veränderungen im System, besonders im Sozialsystem und bei der Senkung des Spitzensteuersatzes, vorgenommen hat, die Schwarz-Gelb unter Kohl auch wegen Kohl nicht vornehmen wollte.
Deutschland ist weit gekommen: eine geschiedene Christdemokratin aus Ostdeutschland ist Kanzlerin, ein Homosexueller Außenminister, ein vietnamesisch-stämmiger Freidemokrat Vizekanzler, ein Mann im Rollstuhl führt das Finanzministerium – natürliche, selbstverständliche Vielfalt.

Während der großen Koalition hat die Kanzlerin viel über Peer Steinbrück gelernt. Angela Merkel dürfte aufgefallen sein, wo die Schwächen des SPD-Kanzlerkandidaten liegen. Eine besonders ausgeprägte Eigenschaft ihres Konkurrenten könnte sie im Wahlkampf nutzen.
Merkel kennt Steinbrück – und seine Schwächen. Das kann ihr nutzen
Die SPD hat keine Wahl: Sie muss sich von Steinbrück in den Wahlkampf führen lassen

Die SPD hat mit Peer Steinbrück durchaus eine Chance, wenn sie einen klaren Kurs fährt: Ja oder Nein, und das als Kontrast zur Meisterin des Ungefähren. Wenn da nur nicht diese Sponsoring-Geschichte wäre.

Eine ganze Generation kannte lange keinen anderen Kanzler als ihn - Helmut Kohl siegte immer wieder. Er schaffte vieles und verschliss vieles, auch die Union. Wenn er heute die Fraktion besucht, ist er für viele da wie eine Ikone. Wie groß ist die Distanz zu seiner Partei?
Frank Henkel will die Krise offenbar aussitzen – dabei kann er nur verlieren

Frank Henkel will die Krise offenbar aussitzen – dabei kann er nur verlieren.

Der eine ist zu unpopulär, der zweite kein Kämpfer, der dritte im Stoff. Der dritte hat aber noch einen weiteren Vorteil.
Wolfgang Schäuble war der Architekt der Einheit, jetzt will er der für Europa sein. Freier denn je fühlt er sich, und der Rollstuhl hindert ihn immer weniger, je älter er wird. Am Dienstag wird er 70. Doch die Kanzlerin hält ihn, so wie er sie. Warum sollte er da aufhören?
Das hat es so auch noch nicht gegeben – dass gleichzeitig weltweit Botschaften von Demonstranten gestürmt und angezündet werden. Ein Symbol für vielerlei, und nichts Gutes ist dabei.

Wird aus dem arabischen Frühling ein blutiger Winter der Islamisten? Die aktuellen Unruhen offenbaren, dass es in der arabischen Welt weiterhin Nährboden für die Verteufelung des Westens gibt. Und das liegt auch an Versäumnissen der westlichen Regierungen.

Bis zum heutigen Tag, an dem das Verfassungsgericht über den ESM-Vertrag urteilt, wird hierzulande versteckt, um was es geht: Um die Übernahme von Verantwortung, die eine Last sein kann, weil man mit ihr fallen könnte. Wenn Deutschland Europa nicht aufhelfen will, steht es auch bald allein.
Das Lambsdorff-Papier von damals ist, vor diesem Hintergrund und dann auch noch dialektisch gedacht, heute kein Trennungspapier mehr, sondern eines, dessen Grundsatz verbinden könnte

Wofür stehen die Grünen heute?, fragt sich Stephan-Andreas Casdorff. Die Partei wollte einst die Welt retten – nun kämpfen ihre Spitzenpolitiker nur noch mit der eigenen Eitelkeit. Die sollten sie für andere Dinge einsetzen, schlägt der Autor vor.
Die Partei wollte einst die Welt retten – heute kämpft ihre Spitze mit der Eitelkeit
Die Merkel-Kritiker wollen Erklärungen – keine andere CDU