Bleiben früh eingeschulte Kinder öfter in der Schulanfangsphase sitzen als die älteren Mitschüler? Das und noch einiges mehr will die Bildungsverwaltung jetzt herausfinden. Den Grünen reicht das nicht, und bis gestern waren auch die Koalitionsfraktionen skeptisch.
Mehr als 50 Schulen beklagen sich in einem Brief an Bildungssenatorin Sandra Scheeres über ihre Arbeitsbedingungen. Angesichts des drohenden Lehrermangels bekommt der Protest zusätzliche Brisanz.
Die Bildungssenatorin will nur die Vergleichsarbeiten untersuchen lassen - das geht den Fraktionen im Abgeordnetenhaus nicht weit genug. Neben den Grünen fordern nun auch die Koalitionäre genauere Angaben über die Methodik.
Berlins Lehrer sind zu alt, überdurchschnittlich viele von ihnen werden in den kommenden Jahren aus dem Dienst ausscheiden. Gleichzeitig rücken nicht genug junge Lehrer nach, Berlins Schulen sind zu unattraktiv. Und die Bildungsverwaltung hat offenbar keinen Plan.
Ob es nun um die Zuschüsse für Universitäten oder andere Großprojekte wie den Neubau der Zentral- und Landesbibliothek geht - all das kostet Geld. Doch davon hat Berlin durch die neue Volkszählung nun weniger. Wo kann die Stadt sparen?
Eigentlich sollen die freien Schulen ihr Personal weitgehend über Landeszuschüsse finanzieren. Aber die Finanzverwaltung und die Schulverwaltung streiten darüber, wie viel Geld sie pro Lehrer bekommen sollen. Jetzt hat das Thema das Parlament erreicht.
Wegen der großen Nachfrage plant der Senat die Gründung einer zweiten internationalen Schule in Berlin. Als Standort ist das ehemalige Kleist-Gymnasium in Tiergarten favorisiert, das allerdings noch bis Dezember Asylbewerber beherbergt.
Ab 1. August haben sogar Einjährige einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz, aber die Kapazitäten in Berlin sind knapp. Viele Eltern machen inzwischen bizarre Erfahrungen bei der Suche und der Senat warnt vor unlauteren Methoden mancher Träger.
Unterricht im Container, Lehrerzimmer im Keller: An Berlins Schulen wird es immer enger. Eltern und Schüler sind wütend – von Pankow bis Steglitz - und fordern, dass die „Käfighaltung für Schüler verboten werden müsste“.
Sechs Bezirkselternausschüsse machen mobil gegen die geplante Verteuerung des Schulessens: Sie schickten einen Brief an die Bildungssenatorin, in dem sie ihr vorwarfen, die reale Situation der Eltern aus dem Blick verloren zu haben. Schon heute müssen viele Kinder ohne warmes Essen auskommen.
Künftig dürfen Berliner Lehrer zwei Tage während des Schuljahrs individuell freinehmen. Für die Schulen bedeutet das, dass zusätzlich 150.000 Unterrichtsstunden vertreten werden müssen. Schulleiter warnen vor Chaos.
Erst sollten die Deutsch-Französischen Europaschüler im Märkischen Viertel Platz machen für Regelschüler. Jetzt sieht es so aus, als würde ihr Umzug abgewendet. Aber die neue Linie birgt neue Risiken.
Die SPD-geführte Bildungsverwaltung hält an der Einschulung von Fünfjährigen fest. Doch die Zahl der Anträge auf Rückstellung ist erneut gestiegen - sodass Bildungssenatorin Sandra Scheeres einlenkt und das jetzige Verfahren prüfen lässt.
Noch sind die ungeliebten Arbeitszeitkonten nicht ganz aus der Welt, da hat sich der Senat schon wieder das nächste Problem eingebrockt: Das Versprechen einer „unwiderruflichen“ Zulage für die angestellten Lehrer bis 2017 legt das Fundament für eine Neuauflage der Ungleichbehandlung in Berlins Lehrerzimmern. Man muss sich nur einmal ausmalen, was passiert, falls ab dem Jahr 2018 ein Junglehrer 1300 Euro pro Monat weniger für die gleiche Arbeit erhalten sollte als sein Kollege, der ein Jahr früher den Schuldienst angetreten hat.
Nur angestellte Lehrer im ersten Berufsjahr erhalten die volle Zulage von rund 1300 Euro, mit der das Gehalt von Junglehrern an das von erfahrenen Pädagogen angeglichen wird. Piratenpolitiker Martin Delius warnt vor einer langfristigen Ungleichbehandlung in den Lehrerzimmern.
Der Streit zwischen Lehrergewerkschaft und Senat wird schärfer. 2000 Protestler sind auf der Straße und auf dem Wasser. Nach den Sommerferien könnte der Ausstand massiv ausgeweitet werden.
Etwa 2000 Lehrer demonstrierten für Tarifverhandlungen für angestellte Lehrer in Berlin. Mit Kanu-Booten enterten sie symbolisch das Büro des Finanzsenators Ulrich Nußbaum.
Die "Streik- und Aktionswoche" der GEW ging am Mittwoch in die dritte Runde. Wieder versammelten sich Hunderte Lehrer in der Nähe des Roten Rathauses. Die gewählten Vertreter von Eltern, Lehrern und Schülern sind mit ihrer Geduld am Ende und fordern vom Senat Verhandlungen mit der Gewerkschaft.
Auch am Dienstag ruft die Lehrergewerkschaft GEW die angestellten Lehrer Berlins zum Streik auf. Nachdem gestern die Gymnasien, Oberstufenzentren und Sekundarschulen bestreikt wurden, sind heute die Grundschulen dran - wo wichtige zentrale Vergleichsprüfungen stattfinden.
Am Montag gingen erneut Berlins angestellte Lehrer auf die Straße. Noch bis Freitag hat die Lehrergewerkschaft GEW Streiks angekündigt - trotz der anstehenden mündlichen Abiturprüfungen. Wie der erste Streiktag verlief, können Sie in unserem Live-Ticker nachlesen.