Wer sein Kind vorzeitig aus der Grundschule nehmen will, muss sich auf einige Neuerungen einstellen
Susanne Vieth-Entus
Der Kleinkrieg zwischen dem Senat und der Gewerkschaft Bildung und Erziehung (GEW) geht munter weiter. Die vorerst letzte Schlacht wurde vergangene Woche geschlagen: Da kassierte der Senat mit einem Federstrich die Ermäßigungsstunden für ältere Lehrkräfte.
Die Handschrift der Schüler wird ab sofort nicht mehr mit Zensuren bewertet. Stattdessen sollen die Lehrer schriftlich ausformulieren, wie ein Schüler schreibt, heißt es in einem Rundschreiben der Bildungsverwaltung.
Das neue Schulgesetz zeigt Wirkung: Die Zahl der Sitzenbleiber ist im vergangenen Schuljahr drastisch gesunken und zwar um über 3000 Schüler gegenüber den Vorjahren. Dies bedeutet, dass statt 15 000 nur 12 000 die Klasse wiederholen mussten, was einem Rückgang um rund 20 Prozent entspricht.
Beim Bildungsparteitag der SPD im April wird sich Schulsenator Klaus Böger (SPD) mit harter Kritik auseinander setzen müssen. Insbesondere die Abschaffung der Ausländer-Förderklassen und der geringe Stundenumfang des geplanten Deutsch-Pflichtkurses für Vorschüler bringen etliche Genossen in Rage.
Nach Pisa: Fachleute fordern tiefgreifende Reform Böger will mehr Sozialarbeiter einstellen
Ehrenamtliche arbeiten mit den Kindern an den Problemen
Religionsunterricht soll an Berlins Schulen nicht länger eine Sache der Freiwilligkeit sein. Über ein Pflichtfach wird gestritten
Viel Kritik an Plänen der Schulverwaltung
Koalitionsstreit wegen des Gesetzentwurfs – Kirchen und türkische Organisationen unterstützen Pläne des Schulsenators
Haben sich die Fähigkeiten der Schüler seit „Pisa 2000“ verbessert? Anders als die anderen Bundesländer wird Berlin dies nie erfahren: Da sich beim ersten Pisa-Durchgang nicht genügend Schulen an dem Test beteiligt hatten, konnte das Ergebnis nur für Gymnasien und Realschulen gewertet werden.
Vorbild Brandenburg: Bildungssenator will für alle verbindliches Schulfach LER einführen. Auch Islamkunde soll darin aufgehen
Demonstration am Potsdamer Platz – Schließung der Kurt-Held-Schule verschärft Probleme in Kreuzberg
Drastische Zunahme von Körperverletzungen
Sie saßen im Kinderwagen, als die Mauer fiel, lernten laufen, als die D-Mark kam und wurden eingeschult, als Honecker starb. Sie wohnen nur wenige hundert Meter vom ehemaligen Todesstreifen entfernt.
Abgeordnete kritisieren Bildungssenator für Durcheinander bei Reformen - Elterndemo geplant
38 000 Erstklässler müssen untergebracht werden – aber der Raum ist knapp
Berlins Schüler sollen mehr über „Hartz IV“ erfahren. Diesen Monat starten die Landesgremien der Eltern, Lehrer und Schüler an Oberschulen eine Informationskampagne, die alle wichtigen Fragen zu dem Arbeitsmarktgesetz behandeln soll.
Die Schultüten werden erst am 13. August 2005 gepackt, jede Menge Aufregung um die 38000 neuen Erstklässler gibt es aber schon jetzt.
Proteste gegen Kita-Schließungen und Umwandlungen in Horte. Kinder sollen kilometerweit entfernte Einrichtungen besuchen
Zeitplan für die Umstrukturierung der Kitas und Horte bleibt strittig – Vorwürfe an den Senat
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Nach den neuen Schulregeln erreichen alle Schüler das Klassenziel. Einer, der doch sitzen blieb, klagte
Bildungssenator Klaus Böger (SPD) prüft noch, aber die Arbeitsagentur ist schon einen Schritt weiter: Nach Einschätzung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg können die neuen Pflicht-Sprachkurse für Vorschüler mit Hilfe so genannter Ein- Euro-Jobs bestritten werden. Die Kurse erfüllten die Bedingungen von Hartz IV, da es sich um eine „zusätzliche Tätigkeit“ handele, sagte Direktionssprecher Olaf Möller auf Anfrage.