"Ich war immerhin 20 Jahre lang Lehrer", pflegt Schulsenator Klaus Böger zu erzählen, wenn es um heikle Themen wie die Lehrer-Arbeitszeiterhöhung geht. Soll heißen: Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das zu verkraften ist.
Susanne Vieth-Entus
Klaus Böger zog nach hundert Tagen im Amt BilanzSusanne Vieth-Entus Der für Sonnabend angekündigte "Sternmarsch gegen Bildungsabbau" wirft seine Schatten voraus: Schulsenator Klaus Böger (SPD) wollte gestern darlegen, warum er nicht der richtige Adressat für Protestmärsche ist. Willkommener Anlass für dieses Vorhaben war die Tatsache, dass sich Bögers Amtszeit jetzt über genau hundert Tage erstreckt.
Die Internationale Gesamtschule wird möglicherweise in Steglitz und nicht in Zehlendorf eröffnen. Schul-Staatssekretär Thomas Härtel (SPD) hält die Staatliche Deutsch-Griechische Europaschule in der Lichterfelder Curtiusstraße für einen "vernünftigen Standort", um die ersten zwei Jahre zu überbrücken.
Die geplante Einschränkung des Elternrechts bei der Oberschulwahl geht möglicherweise weniger glatt über die Bühne als von den Regierungsfraktionen erhofft. Elternvertreter, Gewerkschaft und Opposition machten gestern im Schulausschuss ihrem Ärger über die Gesetzesänderung Luft, die noch im März das Abgeordnetenhaus passieren soll.
"Früher", ja, da hätte er schnell weitergezappt, wenn Politiker wie Wolfgang Schäuble auf dem Bildschirm erschienen. Jetzt bleibt Lew dran.
Die Fraktionen von CDU und SPD haben sich auf einen gemeinsamen Gesetzentwurf zum Übergang auf die Oberschule geeinigt. Demnach soll das Elternwahlrecht eingeschränkt werden, wenn die Zahl der Anmeldungen die Aufnahmekapazität übersteigt.
Am Gatower Flughafen wird demnächst der Traum hunderter Berliner Familien wahr. Das Hans-Carossa-Gymnasium eröffnet zwei fünfte Klassen mit modernen Fremdsprachen - ein Novum in dieser Stadt.
Wie gründet man einen eingetragenen Verein? Tut es auch ein nicht eingetragener?
"Achtung! Ich habe demnächst vor, Amok zu laufen und ein paar Lehrer abzuschlachten.
Der Zustand der Toiletten in vielen Berliner Schulen ist katastrophal, aber das ist allein mit den Sparmaßnahmen nicht zu erklären. Eine Tagesspiegel-Umfrage bei den Bezirksämtern - neben der Kontrolle durch den FU-Professor Hennig Rüden - ergab, dass die Sanitärräume wie eh und je täglich gereinigt werden.
Einige Hundert Lehrer, Eltern und Schüler von rund zehn Schulen in Kreuzberg, Neukölln, Steglitz und Spandau haben gestern gegen die geplante Arbeitszeiterhöhung für Pädagogen protestiert. Die GEW kündigte organisierte Kampfmaßnahmen nach den Winterferien an.
Erwartungsgemäß auf Zustimmung ist gestern im Senat das Vorhaben gestoßen, Berlins Lehrer eine Stunde zusätzlich unterrichten zu lassen. Damit ist für Schulsenator Klaus Böger (SPD) der Weg frei, seinen Sparbeitrag zum Haushalt 2000 intern umzusetzen.
Die Gefahr gewaltsamer Übergriffe auf Lehrer nimmt offenbar auch an Berliner Schulen zu. Nach dem Mordanschlag auf eine Lehrerin in Meißen und Drohungen in Brandenburg ist dem Tagesspiegel jetzt ein schwerwiegender Fall in Marzahn bekannt geworden.
Viel wird geredet über die angeblichen Ausstattungsvorsprünge der Berliner Schule. Es heißt, Berlins Lehrer müssten weniger Unterrichtsstunden absolvieren als ihre Kollegen in anderen Bundesländern.
Neues Jahr, alte Probleme: Für 373 000 Schüler beginnt heute nach dem Ende der Weihnachtsferien wieder der Unterricht, doch die Schulen kämpfen auch nach dem Jahreswechsel mit den alten Schwierigkeiten. Zum einen gibt es weiterhin Unterrichtsausfall, zum anderen wissen Eltern, Lehrer und Schüler, dass sich 2000 einiges ändert.