Die rot-grünen Bildungspolitiker haben sich geeinigt: Ab September sollen Schulen mit einem Ausländeranteil über 40 Prozent kleinere Klassen einrichten können. Seit langem wurde dies parteiübergreifend gefordert, konnte aber gestern erst auf Druck der Bündnisgrünen für den Nachtragshaushalt durchgesetzt werden.
Susanne Vieth-Entus
Die seit Jahren hohe Durchfaller-Quote im Abitur bestärkt Schulsenator Klaus Böger (SPD) in seiner Forderung nach Abschlussprüfungen zum Ende der 10. Klasse und nach Leistungsstandards.
Eine extrem hohe Durchfaller-Quote an mehreren Schulen ist die Besonderheit des Abiturs 2001. An drei Schulen scheiterte fast jeder dritte, an rund zehn Schulen jeder vierte oder fünfte Abiturient.
Der Nachtragshaushalt für 2001 kann erst am Freitag vom Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses beschlossen werden. Denn die Koalitionspartner SPD und Grüne streiten sich um drei Haushaltsposten.
Die PDS ist im Stress. Es sind weniger die unbeholfenen Kalte-Kriegs-Attacken der CDU als die Heckenschützen aus den eigenen Reihen, die eine Image-Veränderung der demokratischen Sozialisten gefährden.
Die rot-grüne Koalition will nach den Sommerferien zusätzliche Millionen für die Schulen ausgeben. Das Netz von Grundschulen mit zuverlässiger Halbtagsbetreuung wird um 25 auf 70 Schulen erweitert.
Fernsehtalker Michel Friedman hat den Berlinern ein Geschenk gemacht. In seiner Sendung am Mittwoch stellte er dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit die Frage, wie viele Tote es denn "an der Mauer" gegeben habe.
Internet-Freak Steffen Müller hat einen Traum: dass ein Lehrer vor ihm steht, der "mal was weiß, was ich noch nicht weiß". Aber er ist schon froh, wenn nach den großen Ferien überhaupt ein paar neue Lehrer an seiner Berufsschule für Druck- und Medientechnik auftauchen.
Was machen Parlamentarier, wenn eine Regierungskoalition zerbricht? Zuhause bleiben, Strippen ziehen, einen neuen Job suchen oder brav das Volk vertreten?
Die opulenten Kristallleuchter im Schloss Bellevue strahlten gestern für ein Publikum, das üblicherweise eher im Schatten steht: Bundespräsident Johannes Rau übergab den Hauptschulpreis 2001, und aus ganz Deutschland waren die stolzen Sieger angereist. Überraschenderweise gehörte auch eine Berliner Schule zu den Preisträgern, obwohl sich von den über 50 hiesigen Hauptschulen nur zwei an dem Wettbewerb beteiligt hatten.
Der Markt für teure Privatschulen in Berlin-Brandenburg ist noch klein - aber er wächst. Laufend kommen neue Schulen hinzu, zurzeit plant sogar die deutsch-chinesische Gesellschaft ein Gymnasium in Potsdam.
Wenn Kinder heutzutage ihre Großeltern treffen, dann muss schon was Besonderes passiert sein. Feiertag, Geburtstag, Krankheit oder so.
Was haben die "Feuerzangenbowle" und Berliner Schule im Mai 2001 gemeinsam? Zum Beispiel dies: Der Lehrer steht vorn am Pult und bestreitet rund 80 Prozent des Unterrichts selbst.
Die Sprachprobleme ausländischer Schüler lenken das öffentliche Interesse zunehmend auf die Arbeit in den Kindertagesstätten. Viele fragen sich: Was ist zu tun, damit nach drei Kita-Jahren gute Deutschkenntnissen da sind.
Bei der Vergabe von Kitaplätzen bleibt noch für zwei Jahre alles beim Alten. Der Rat der Bürgermeister will die vom Senat betriebene Neuregelung um ein Jahr auf 2003/04 verschieben.
Die Schulverwaltung will die reinen Ausländer-Förderklassen attraktiver machen, um sie von ihrem "Schmuddel-Image" zu befreien. Gelockert werden soll die Verpflichtung, Förderklassen nach zwei Jahren zugunsten von gemischten "Regelklassen" aufzulösen.
Schulsenator Klaus Böger (SPD) plant eine Reform der Vorschule. Das jetzige Doppelangebot von Vorklassen in den Schulen einerseits und Vorschulgruppen in Kitas andererseits soll durch ein einziges Angebot ersetzt werden.
Osterstimmung in der Stadt: Die Schulen läuten heute nach der dritten Stunde die Ferien ein. Während die Kinder froh gesinnt zum nächsten Eisladen ziehen, und ihre Pädagogen sich den letzten Festtagseinkäufen widmen, scheint keiner mehr daran zu denken, dass sich heute zum ersten Mal der große Lehrerstreik jährt.
Mit dem lang ersehnten Abitur nach 12 Jahren wird es so schnell nichts werden. Zwar hat die Berliner SPD auf ihrem Parteitag am Sonnabend ein - knappes - Votum für die Schulzeitverkürzung abgegeben, womit CDU, SPD und ihr Schulsenator Klaus Böger auf einer Linie sind.
Die SPD hat die Weichen für ihre zukünftige Schulpolitik gestellt. Mit hauchdünner Mehrheit stimmte sie auf ihrem gestrigen Parteitag für das Abitur nach zwölf Jahren.
Mit dem Landesparteitag der SPD strebt die Krise der Koalition einem vorläufigen Höhepunkt entgegen. Die 320 Delegierten werden heute im Palais am Funkturm einer Resolution zustimmen, in der die CDU aufgefordert wird, den CDU-Fraktionsvorsitzenden Klaus Landowsky zurückzuziehen.
An den Europaschulen wächst die Unruhe. Im achten Jahr seit ihrer Gründung wissen die Eltern noch immer nicht, welche Schulabschlüsse ihre Kinder am Ende in der Tasche haben können.
Vor einer übereilten Einführung fester Betreuungszeiten in allen Grundschulen haben jetzt Berliner Bildungsforscher gewarnt. Es reiche nicht, ein paar zusätzliche Erzieherinnen zu finanzieren.
Böse Überraschungen in den Berliner Bädern haben derzeit Din-A4-Format und hängen hinter Glas: Die neuen Öffnungszeiten, so meinen viele Schwimmer, sollten treffender "Schließzeiten" heißen. Denn bereits ab April, also noch vor Beginn der Sommersaison, wird in den Hallenbädern der Service drastisch eingeschränkt.