Die türkische Armee will PKK-Kämpfer im Irak verfolgen – ein heikles Thema für den Rice-Besuch in Ankara
Thomas Seibert
Die türkische Armee hat im Südosten des Landes mit einer der bisher größten Militäraktionen gegen die Kurdenrebellen der PKK begonnen. Einheiten aus allen Landesteilen und schwere Waffen wie Panzer würden ins Kurdengebiet verlegt, ein ganzes Befehlszentrum ziehe von Ankara in den Südosten um, berichteten Zeitungen am Donnerstag.
Istanbul - Die Regierung in Ankara spricht von einer gelungenen Balance zwischen Gefahrenabwehr und Freiheitsrechten – Kritiker warnen vor einem Rückfall in dunkle Zeiten: Das geplante neue Anti-Terrorgesetz der Türkei entzweit die Nation. Rechtstaatliche Normen würden nicht angetastet, beteuerte Justizminister Cemil Cicek, als er das vom Kabinett bereits beschlossene Gesetz vorstellte.
Istanbul - Eine leere Handybatterie hat am Montag ein Blutbad in Istanbul verhindert. Militante Kurden hatten in einem Bus, der 37 Richter und Staatsanwälte zur Arbeit brachte, 1,2 Kilogramm Sprengstoff mit einem Handy als Auslöser versteckt – die Bombe zündete nicht, weil sich der Akku entladen hatte.
Istanbul - Für Ausländer ist es nicht einfach, türkischer Staatsbürger zu werden. Einige der Kriterien im Staatsbürgerschaftsrecht sind so vage gehalten, dass der Willkür Tür und Tor geöffnet wird.
Eine türkische Familie weckt mit „Affengang“ Interesse der internationalen Forschung
Von der Türkei kann die EU vorerst keine Reformen mehr erwarten
Galatasaray Istanbul spielt erfolgreich, hat aber 150 Millionen Euro Schulden
Der türkische Regisseur Serdar Akar ist mit seinen 42 Jahren ein talentierter und in seiner Heimat angesehener Vertreter des jungen türkischen Kinos. Ein nationalistisch eingefärbter Action-Reißer wie „Tal der Wölfe-Irak“ passe eigentlich nicht zu Akars bisherigen Werken, sagen türkische Filmexperten: Ihm sei es bei dem Projekt wohl nur ums Geld gegangen.
In Ankara schwärmt sogar die Frau des Premiers von dem Streifen, der Außenminister distanziert sich
Ein Problem zwischen Berlin und Teheran Tagesspiegel-Zeichnung ist in der Türkei ein Thema – doch meistens wird unaufgeregt berichtet
Chaos im türkischen Fußball: Die Regierung will den wiedergewählten Verbandspräsidenten stürzen
Istanbul - Osman Murat Ülke hat mit seiner Meinung über die türkische Armee noch nie hinter dem Berg gehalten. Als der heute 35-Jährige zum Wehrdienst antreten sollte, verbrannte er öffentlich seine Einberufungspapiere.
Istanbul - Die Türkei hat einen „Aktionsplan“ zur Lösung des Zypernproblems vorgelegt, mit dem sie den Konflikt auf der geteilten Insel bis Ende des Jahres lösen will. Außenminister Abdullah Gül stellte am Dienstag in Ankara das Vorschlagspaket vor, das unter anderem eine Zypernkonferenz vorsieht, die spätestens im Juni stattfinden und eine Friedenslösung vorbereiten soll.
Der Fall Pamuk und die Redefreiheit in der Türkei
Istanbul - Nach gut einer Woche in Freiheit ist Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca am Freitag in der Türkei erneut festgenommen worden. Das Oberste Berufungsgericht des Landes erklärte am Freitag die vorzeitige Haftentlassung des 48-Jährigen für unrechtmäßig; die Istanbuler Polizei nahm Agca darauf am Abend im Istanbuler Stadtteil Kartal fest.
Istanbul - US-Außenministerin Condoleezza Rice hat sich für Februar in der türkischen Hauptstadt Ankara angesagt. Damit erhalten Spekulationen über einen möglichen Militärschlag der USA gegen den türkischen Nachbarn Iran neue Nahrung.
Istanbul - Knapp eine Woche nach Beginn des Prozesses gegen den Schriftsteller Orhan Pamuk in Istanbul sind in der Türkei zwei Publizisten wegen „Beleidigung des türkischen Staates“ verurteilt worden. Der Autor Zülküf Kisanak erhielt wegen seines Buches „Verlorene Dörfer“ eine fünfmonatige Haftstrafe, die in eine Geldstrafe von umgerechnet knapp 2000 Euro umgewandelt wurde.
Istanbul - Eigentlich war der Fall klar. Der Journalist Rahmi Yildirim hatte die innenpolitisch nach wie vor mächtige türkische Armee in einem Online-Kommentar als „Beschützer der kapitalistischen Ordnung“ kritisiert.
EU-Politiker hoffen auf Einstellung des Verfahrens gegen den türkischen Autor
Kemal Kerincsiz zieht gegen den Schriftsteller Orhan Pamuk vor Gericht, er verklagt Journalisten und Publizisten – und er ist stolz darauf. Der Istanbuler Rechtsanwalt ist die treibende Kraft hinter vielen Strafprozessen in der Türkei, die nach Meinung der EU die Meinungsfreiheit bedrohen.
Vor dem Gesetz: Heute beginnt in Istanbul der Strafprozess gegen den Schriftsteller Orhan Pamuk
Ankaras Justiz geht derzeit gegen 60 Publizisten vor. Die Prozesse gefährden die EU-Beitrittsverhandlungen
Istanbul - Wer die Bilder vom denkwürdigen Fußballspiel der Türkei gegen die Schweiz vor zwei Wochen in Istanbul noch im Kopf hat, wird die Türken kaum für ein Volk halten, das bezüglich seiner nationalen Identität tief verunsichert ist. Doch nun fördert eine von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan angestoßene Diskussion über das Verhältnis der Türken zu ihrem Staat so viele Ängste und Befürchtungen zutage, dass plötzlich die Frage im Raum steht: Was ist eigentlich ein Türke?