Rias-Kammerchor mit dem „Messiah“ im Konzerthaus.
Ulrich Amling
Thielemann dirigiert die Berliner Philharmoniker

Zum 80. des Dirigenten Nikolaus Harnoncourt
Das Händel-Jubiläumsjahr hat uns ein merkwürdiges Paradoxon beschert: Wir erleben die Gegenwart seiner Musik, seines dramatischen Genies – der Kompositeur selbst aber entkommt unerkannt und will die Geheimnisse seiner Epoche nicht preisgeben.

Hohe Kunst: Cecilia Bartoli stellt in der Berliner Philharmonie ihr Album mit barocken Kastratenarien vor.
Das European Union Youth Orchestra hat es besser. Sein Schicksal liegt nicht in der Hand selbsternannter Musikerzieher oder Komponisten, die sich ein Jugendorchester zur Erfüllung ihres Geltungsdrangs aufbauen.
Urlaub haben die Berliner Philharmoniker noch lange nicht: Sie verbringen den Sommer musizierend in Aix-en-Provence. Doch ihr Konzert zum Abschluss der Saison in der Waldbühne lassen sie sich dennoch nicht nehmen: "Russische Rhythmen".
An diesem Wochenende beginnen die 19. Brandenburger Sommerkonzerte: Dabei entdeckt das Festival jedes Jahr auch neue Spielorte, öffnet Dorfkirchen und Herrensitze für die Musik und unterstützt Projekte der Denkmalpflege.
Melonenscheiben rutschen glucksend in Proseccogläser, die Wasserspiele auf dem Götz-Friedrich-Platz hüpfen, ein zartes Lüftchen weht um die Deutsche Oper. Ein Hauch von Sommeridylle begleitet die Premiere von "La Cenerentola".
Italienische Weltmusik im Potsdamer Nikolaisaal: Das Ensemble "L’Arpeggiata" begeistert das Publikum.

Verfressener Superstar und Wahlengländer, Operngenie und Projektionsfläche: Vor 250 Jahren starb der Komponist Georg Friedrich Händel.
Das Zeitalter der Extreme wird belauscht: Das Musikfest Berlin widmet sich in diesem Herbst dem 20. Jahrhundert zwischen Russischer Revolution und dem Untergang des Ostblocks nach dem Fall der Berliner Mauer vor 20 Jahren.
Bernard Haitink, einer der am meisten verehrten Dirigenten weltweit, feiert seinen 80. Geburtstag. 150 Mal dirigierte der Amsterdamer die Berlienr Philharmoniker.

Tempel und Theater: das Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Ein Buch folgt verschütteten Spuren.
Longseller: Der Altkanzler spielt Mozart und Bach.

Zum 80. Geburtstag von Ennio Morricone. Seit 50 Jahren komponiert er für den Film und wirkt dabei wie ein italienischer Produktdesigner der Siebziger: die klassische Moderne im Hinterkopf, die Erfordernisse der Industrie im Blick, von Arbeitseifer beseelt. Ein bewusster Gestalter.
Anne Teresa de Keersmaeker tanzt im Hebbel am Ufer
Die Potsdamer Winteroper zeigt Georg Friedrich Händels Zauberstück "Alcina" im Schlosstheater des Neuen Palais’ Sanssouci.
Ingo Metzmacher und seinem Deutschen Symphonie-Orchester gelingt ein kleines Wunder: Er kombiniert sinnstiftend Mahlers "Auferstehungssinfonie" mit György Ligetis "Lux aeterna".
Volkes Stimme: Christoph Nel und René Jacobs bringen Händels Oratorium „Belshazzar“ auf die Bühne der Berliner Staatsoper. Überwältigend und verstörend.
Im Ausweichquartier: Die Berliner Philharmoniker spielen im Hangar 2 des Flughafens Tempelhof
Auch in Berlin kann man zum Weinexperten werden: Ein neuer Lehrgang spricht Existenzgründer und Quereinsteiger an. Gastronomische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich

Rauschhaft: In der Berliner Philharmonie erweckt Cecilia Bartoli das Erbe von Maria Malibran zu neuem Atem.

Wenn Anna Netrebko die „Traviata“ an der Deutschen Oper im Alleingang stemmt, erntet sie vom Publikum Achtung und Bewunderung. Seine Liebe bleibt ihr verwehrt.