Die Technische Universität bereitet sich auf eine Kampagne gegen die Sparpolitik des Landes Berlin vor. TU-Präsident Hans-Jürgen Ewers regte gestern vor dem Akademischen Senat an, im Mai einen "dies academicus" über die Perspektiven der Hochschulpolitik einzuberufen.
Uwe Schlicht
Die Berliner Gewerkschaften Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die ÖTV haben jetzt von den Politikern gefordert, den Hochschulen in der Stadt eine höhere finanzielle Ausstattung zu geben. Bei den Verhandlungen über die neuen Hochschulverträge für die Jahre 2003 bis 2005 müsse der Wissenschaftsstandort Berlin finanziell besser ausgestattet werden.
Bomben und Wasserschäden aus dem Zweiten Weltkrieg, Säurefraß in dem Papier und die langjährige Benutzung der Bücher in den öffentlichen Bibliotheken haben viele Druckwerke so geschädigt, dass sie für immer verloren zu gehen drohen. Nach einem Überblick, der gestern von der Bayerischen Staatsbibliothek veröffentlicht wurde, stehen in den deutschen Bibliotheken rund 60 Millionen Bücher, die vom endgültigen Aus bedroht sind.
Die Charité hat zum ersten Mal seit der Wende mehr als hundert Millionen Mark an Drittmitteln für die Forschung eingeworben. Die meisten Drittmittel sind an den Standort Mitte mit 50 Millionen Mark gegangen, gefolgt vom Standort Wedding im Bereich des Virchow Klinikums mit 35,5 Millionen.
Die Freie Universität Berlin hat trotz eines erzwungenen Verlusts von 270 Professoren bei der Einwerbung von Drittmitteln für die Forschung seit dem Jahr 1990 eine erstaunliche Steigerung zu verzeichnen. 1990 lagen die Drittmittel noch bei 90 Millionen Mark - im Jahr 2000 wurden 127,5 Millionen Mark erreicht.
Erstmals wird der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität von der Möglichkeit Gebrauch machen, sich einen Teil der Bewerber für die Betriebswirtschaft in einem Auswahlverfahren auszusuchen. Das ist seit dem Wintersemester möglich und die Wirtschaftswissenschaftler sind die einzigen, die von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.
Das FU-Kuratorium hat jetzt den Präsident Peter Gaehtgens ermächtigt, den Kaufvertrag über den Erwerb des einstigen American Headquarters in der Clayallee zu unterschreiben. Die FU will das ehemalige Kasernengelände als neuen Campus erwerben und dafür einen Kaufpreis von 48,4 Millionen Mark entrichten.
Wenn künftig ein Student zwei Professoren gegenübersitzt, dann kann dieses Gespräch darüber entscheiden, ob er an dem Fachbereich einer begehrten Universität zugelassen wird. Seit diesem Wintersemester dürfen 20 Prozent der Studienplätze in Numerus-clausus-Studiengängen über Auswahlgespräche vergeben werden.
Nach der Humboldt-Universität, die eine internationale Graduate school errichten will, beabsichtigt jetzt auch die Freie Universität eine internationale Ausbildungsstätte für den wissenschaftlichen Nachwuchs einzurichten. Es soll zunächst nur in wenigen Fächern Plätze der "Dahlem International Postgraduate School" geben, die in enger Verbindung zu bestehenden Sonderforschungsbereichen zu etablieren sind.
"Die pünktliche Zahlung der geänderten Bafög-Beträge wird in Berlin organisiert und umgesetzt." Das erklärte gestern Wissenschaftssenator Christoph Stölzl vor dem Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses.
Die VW-Stiftung fördert zwei Jahre lang ein Projekt, bei dem ermittelt werden soll,wie die Schüler das Internet für Recherchen im Physikunterricht nutzen. Da immer mehr Schulen Zugang zum Internet erhalten, müssen Lehrer und Schüler das Internet auch sinnvoll einsetzen können.
Trotz einer deutlichen Erhöhung der Mittel für den Hochschulbau durch Bund und Länder auf jetzt 4,3 Milliarden Mark im Jahr reicht das Geld nicht aus, um den dringenden Sanierungsbedarf für die vielen Hochschulgebäude aus den 70er Jahren und den Ausbau der Hochschulen im Osten des Landes finanzieren zu können. Dazu seien jährlich etwa fünf Milliarden Mark nötig.
Professor Günter Stock, der im Vorstand der Schering AG für die Forschung zuständig ist, wurde jetzt in das Kuratorium neuer Art der Humboldt-Universität gewählt. Das Kuratorium der HU ist wie ein Hochschulrat mit herausragenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik besetzt und hat wesentlichen Einfluss auf die strategischen Fragen der Universitätsentwicklung.
Die Technische Universität ist die letzte Universität in Berlin, deren Gremien noch nach hochschulpolitischen Fraktionen entscheiden. Gerade erst ist der bisherige TU-Präsident Hans-Jürgen Ewers, gestützt vom Bündnis der Konservativen und Liberalen, für die neue Amtszeit wiedergewählt worden, da ergeben die Gremienwahlen ein für Ewers brisantes Ergebnis.
Auf dem Neujahrsempfang der Charité appellierte der neue ärztliche Direktor, Manfred Dietel, an die Politiker, das Bettenhochhaus der Charité in Mitte als klinischen Standort zu erhalten und auch die beiden Klinika in Buch unter der Verantwortung der Charité zu belassen. Dietel erinnerte den Regierenden Bürgermeister daran, dass es eine Zusage der Großen Koalition für Investitionen in Höhe von 800 Millionen Mark gebe.
85 000 Studienplätze sollen in Berlin erhalten bleiben und nicht weiteren Spareingriffen zum Opfer fallen. Für diesen Kurs gibt es inzwischen vorsichtige Signale aus Berlins Senat, berichteten die Präsidenten der Freien Universität und der Technischen Universität, Peter Gaehtgens und Hans-Jürgen Ewers, am Dienstagabend nach einem Gespräch mit Wissenschaftssenator Christoph Stölzl über die Verlängerung der Hochschulverträge.
Der Kreis der Gründerstudenten der Freien Universität wird immer enger. Vor kurzem ist Horst Rögner-Franke im Alter von 81 Jahren gestorben.
Die Grünen und die SPD haben weitere Einsparungen bei Berlins Hochschulen entschieden abgelehnt. Der hochschulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Peter Schuster kritisierte, dass die Hochschulen im Januar 2001 noch keine Klarheit über ihre Finanzen im Jahren 2003 hätten.
Wissenschaftssenator Christoph Stölzl hat gestern die bisherige Linie des Berliner Senats bekräftigt, dass in der Stadt 85 000 Studienplätze erhalten bleiben müssen. Er reagierte damit auf die Veröffentlichung des Tagesspiegels vom Vortag über eine Gefährdung dieser 85 000 Studienplätze durch weitere Sparpläne.
"Auf allen Stufen, vor allem aber in den letzten Jahrgängen, hat der Rechenunterricht in den Dienst der nationalsozialistischen Erziehung zu treten und im Zusammenhang mit den übrigen Fächern wichtige Forderungen, Ereignisse und Errungenschaften des nationalen Lebens von der Zahl her den Kindern nahezubringen." So steht es in den Richtlinien für das sechste bis zehnte Lebensjahr.
599 neue Studiengänge mit einem Bachelor- oder Masterabschluss gibt es zur Zeit in Deutschland. Über diesen Anstieg hat sich der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Klaus Landfried, erfreut gezeigt.
Die Humboldt-Universität möchte ihre Studenten besser als bisher auf den Übergang in den Beruf vorbereiten. Zu diesem Zweck will sie ein Netzwerk mit Firmen und Betrieben aufbauen, in denen die Studenten schon während des Studiums Praktika ableisten können.
Zwei Berliner gehören zu den elf Wissenschaftlern, die mit dem höchstdotierten deutschen Förderpreis, dem Leibniz-Preis, ausgezeichnet werden und ein Preisgeld zwischen 1,5 Millionen und drei Millionen Mark erhalten. Günter M.
Den üblichen pauschalen Negativurteilen über die deutsche Bildung möchte sich Wolf-Michael Catenhusen, nicht anschließen. Dazu sei immer noch der deutsche Abiturient im interntionalen Vergleich besser vorbereitet als die Schulabgänger in vielen anderen Ländern der Welt, und deutsche Hochschulabsolventen sind sowohl auf dem künftigen Arbeitsmarkt als auch als Nachwuchskräfte für ausländische Universitäten gefragt.