Im Vorfeld des am Montag beginnenden Besuchs des iranischen Präsidenten Mohammed Chatami sind an den deutschen Grenzen zahlreiche Iraner zurückgewiesen worden. Bei ihnen habe der Verdacht bestanden, "dass sie sich an massiven Störaktionen beteiligen wollten", sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Sonntag in Berlin.
Andrea Nüsse
Schah-Besuch 1967: Im Juni besuchte Schah Reza Pahlevi zusammen mit seiner Frau Farah Diba Berlin. Der Besuch wird von Krawallen und Unruhen in Westberlin überschattet.
Für die rot-grüne Bundesregierung ist es der bisher schwierigste Staatsbesuch. Die Reise des iranischen Präsidenten Mohammed Chatami nach Berlin und Weimar hat bereits im Vorfeld unvergleichlich mehr Wirbel ausgelöst als die Besuche des russischen Präsidenten Wladimir Putin oder des chinesischen Ministerpräsidenten Zhu Rongji, deren Bilanz in der Menschenrechtspolitik ähnlich schlecht ausfällt.
Der Umgang mit diktatorischen Regimes ist für westliche Demokraten schwierig. Komplizierte Machtgefüge, raffinierte Winkelzüge und rätselhafte interne Logiken sind für demokratische Politiker oft schwer durchschaubar.
Der Besuch des iranischen Präsidenten Mohammed Chatami stößt nicht nur bei Teilen der Exil-Iraner auf Bedenken. Auch zahlreiche Bundestagsabgeordnete fordern, den "Besuch des Präsidenten der im Iran herrschenden religiösen Diktatur" abzusagen.
"Dies wird eine heiße Woche". Der Pressesprecher des Nationalen Widerstandsrates Iran, Mohammad Moshiri, weiß wovon er spricht: Er organisiert die Proteste gegen den Besuch des iranischen Staatspräsidenten Mohammed Chatami mit, der von Montag bis Mittwoch nächster Woche zu einem offiziellen Staatsbesuch nach Berlin und Weimar kommt.
Man nennt sich beim Vornamen, Colette und Hannan, schätzt und respektiert sich. Beide Frauen kämpfen für Frieden zwischen ihren Völkern.
Versöhnung ist immer gut. Und wenn Frankreich seine tumultuösen Beziehungen zu Algerien endlich normalisieren möchte, ist dies positiv.
"Ich bin gläubiger Moslem und Laizist" ruft der Sozialdemokrat Kenan Kolat in den Saal der Friedrich-Ebert-Stiftung und zitiert die erste Sure des Korans. Damit will er beweisen, dass der Mensch im Islam unmittelbar zu Gott steht und keine Organisation die Interessen der Gläubigen vertreten darf.
Gewalt bringt Gegengewalt hervor. Und eine Diktatur kann ihre Gegner zu undemokratischen Fanatikern werden lassen.
Die Reformdynamik der Islamischen Republik Iran nach den Parlamentswahlen vom Februar ist das Thema einer hochkarätig besetzten Konferenz in Berlin. Es ist die größte Zusammenkunft iranischer Intellektueller und Politiker im Ausland seit der Islamischen Revolution 1979.
Zyniker sagen, dass es nur in Zeiten der Hallsteindoktrin eine klare bundesdeutsche Afrika-Politik gegeben habe: damals unterstützte man alle jene Herrscher, Autokraten und Diktatoren, die versprachen, die DDR nicht anzuerkennen. Befreit vom ideologischen Ballast des Kalten Krieges, musste das wiedervereinigte Deutschland Afrika dann aber als eigenständiges Gebilde wahrnehmen.
Hinrichtungen, Folter, ein unfaires Rechtssystem und religiöse Intoleranz herrschen in Saudi-Arabien - und die Welt schaut zu. Das ist der Vorwurf der Menschenrechtsorganisation amnesty international, die eine weltweite Protest-Kampagne gestartet hat.
Warum haben immer noch Männer die besseren Jobs? Weil sie intelligenter und fleißiger sind?
Bei seinem Amtsantritt tat der französische Sozialist Jospin alles, um sich vom System Mitterrand abzusetzen. Jeder Sozialist, der zu sehr mit dem verstorbenen Präsidenten verbandelt war, schied für ein Ministeramt aus: Dazu gehörten Ex-Bildungsminister Jack Lang und Ex-Regierungschef Laurent Fabius.
Bundeskanzler Gerhard Schröder hat Palästinenserpräsident Jassir Arafat in Berlin zugesagt, weiter großzügige Finanzhilfe für den Aufbau Palästinas zu leisten. Arafat dagegen forderte mehr politisches Engagement der EU im Nahost-Friedensprozeß.
Ist ein Kopftuch weltanschaulich neutral oder nicht? Diese Frage haben zwei deutsche Gerichte unterschiedlich beantwortet: Am Donnerstag entschied der Bayerische Verwaltungsgerichtshof, dass ein Kopftuch weltanschaulich neutral ist.
Unter der christdemokratischen Bundesregierung war der Eindruck entstanden, die Europäische Union verstehe sich als "christlicher Club", der die moslemische Türkei als Mitglied nicht haben möchte. Die rot-grüne Regierung hat dann dafür gekämpft, dass die EU der Türkei beim Gipfel in Helsinki den Status des Beitrittskandidaten zugesteht - und damit den Verdacht zerstreut.
Die islamische Revolution vor gut 20 Jahren war ein Einschnitt in der Geschichte der arabisch-islamischen Welt. Seitdem beherrscht der Islamismus den moralischen und politischen Diskurs in der Region.
Nur ein Schlitz für die Augen ist frei. Ansonsten sind die Frauen von Kopf bis Fuß in schwarzen Stoff gehüllt, darüber tragen sie einen weißen Kittel.
"Dieses Gesetz hat mehr Artikel als das Presse- und Parteiengesetz. Dabei geht es nur um die Nichtregierungsorganisationen.
Auch die staubigen, verdreckten Straßen Kairos konnten ihm nichts anhaben. Peter Gerner war immer von weitem zu erkennen: elegant gekleidet, im hellen Leinenanzug mit buntem Einstecktuch in der Brusttasche, gediegene englische Lederschuhe an den Füßen, der mitterweile grauweiße Schnauzbart ordentlich getrimmt.
Weltweit müssen 250 Millionen Kinder zwischen fünf und 14 Jahren unter Bedingungen arbeiten, die ihrer Entwicklung schaden. 130 Millionen Kinder im Grundschulalter gehen nicht zur Schule.
Auf dem Kottbusser Damm fällt sie nicht auf. In Berlin-Kreuzberg dreht sich kein Mensch nach der jungen Frau um, die zu schwarzem Jackett, grauen Hosen und dunkelblauen Schuhen mit Plateausohle ein feines, braungemustertes Kopftuch trägt.