Schadet Harianto Wijaya unserem Land? Raubt der 26-Jährige einem einzigen der nun bald wieder vier Millionen deutschen Arbeitslosen die Chance auf einen Job?
Antje Sirleschtov
Die Nachricht erreichte die Öffentlichkeit in einem psychologisch nicht ganz glücklichen Augenblick. Während Finanzminister Hans Eichel zur Wochenmitte eingestehen musste, dass sich Deutschland - entgegen seinen bisherigen Prognosen - nun doch "am Rande einer Rezession" befindet und der Bundeskanzler zum SPD-Parteitag den Genossen kleinlaut eingestand, dass es im Wahljahr mit der Zahl der Arbeitslosen in Deutschland eher nach oben als nach unten gehen wird, platzte Arbeitsminister Walter Riester in die gedrückte Stimmung auch noch mit dem Vorhaben, ab kommendem Januar die Green-Card-Regelung auf einen anderen Arbeitsmarktbereich auszudehnen.
Wenn die Konjunktur lahmt, werden in Deutschland nicht nur die Wirtschafts- und Finanzpolitiker unruhig. Auch die Arbeitsmarktpolitiker beginnen zu rechnen: Wie viele Mitarbeiter werden die Unternehmen nun, da wichtige Aufträge für die kommenden Monate wohl ausbleiben, entlassen?
Berlin. Die Nervosität unter den Wirtschafts- und Finanzexperten der Berliner Regierungskoalition nimmt spürbar zu.
Das Treffen der Delegationen des größten Kartells der Welt, der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), in der vergangenen Woche ließ den Tagungsort Wien im Licht des Friedens und der Verantwortung scheinen. Obwohl die Welt in Terror-Erinnerungen und Rezessionsängsten schwebt und obwohl der Heimat der wichtigsten Opec-Mitglieder, dem Nahen Osten, eine lange militärische Auseinandersetzung mit Amerika droht, analysierten die Ölminister ruhig die weltwirtschaftlichen Prognosen und kamen - ohne jeden Widerspruch - zu der Erkenntnis, dass die Welt-Ökonomie jetzt zu ihrer Gesundung Öl braucht - viel und preiswert.
Es muss ein Fluch liegen über Berlin. Erst traf es Herlitz, den ums Überleben kämpfenden Hersteller von Büroartikeln.
Beinahe hätten wir es geschafft. Kühl und besonnen haben Finanzpolitiker, Unternehmer, Börsianer und Währungsexperten rund um den Globus agiert.
Das Vertrauen der Investoren in die Kraft des amerikanischen Marktes ist geschwächt. Nervös erwarten sie in diesen Tagen all die Nachrichten, die Aufschluss darüber geben könnten, wie sich die Terroranschläge der vergangenen Woche auf die wirtschaftliche Entwicklung der bedeutendsten Wirtschaftsmacht der Welt auswirken werden.
Der Chef des schwedischen Stromkonzerns Vattenfall, Lars Josefsson, scheint sein Partnerunternehmen, den US-Energiekonzern Mirant, mit politischem Druck aus dem deutschen Markt drängen zu wollen. Weil sich die Amerikaner bei den laufenden Verhandlungen zur Bildung des drittgrößten deutschen Stromkonzerns, der so genannten "Neuen Kraft" in Berlin (bestehend aus Bewag, Veag, Laubag und HEW), hartnäckig den Anordnungen Josefssons widersetzen, hat sich der Schwede nun offenkundig Schützenhilfe in Sachsen und Brandenburg gesucht - und diese auch gefunden.
Pakistan hat den Vereinigten Staaten die volle Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus zugesagt. Das sagte US-Außenminister Colin Powell gestern, und wenn es dabei bleibt, dann bedeutet es, dass die islamistische Regierung in Islamabad Osama bin Laden für den Terror in New York und Washington verantwortlich halten könnte.
Erst die Drogeriemarktkette dm, jetzt Schlecker, vielleicht bald Rossmann: Dem Dualen System gehen die Kunden verloren. Immer mehr Unternehmen rechnen in jüngster Zeit mit dem spitzen Bleistift ihre Entsorgungskosten nach - und kommen dabei zu dem Schluss, dass das DSD-System zu teuer ist.
Einen ganzen Sommer Ruhe haben uns die Stromkonzerne Mirant und Vattenfall gegönnt. Und nun, pünktlich zum beginnenden Herbst, rasseln die Säbel wieder.
"Liesel von der Post" ist für die Deutschen mehr als eine Angestellte des größten Logistikkonzerns, die Tag für Tag Briefe und Postkarten in Briefkästen legt. Seit Generationen stehen sie und ihre vielen tausend Kollegen mit den gelben Wägelchen für Zuverlässigkeit, Vertrauen und Tradition.
Lange haben Ökonomen, Politiker und auch Aktionäre gespannt auf diesen Tag gewartet. Nun ist es soweit: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag den Leitzins um 0,25 Punkte gesenkt.
Kaum etwas ist so wichtig für ein erfolgreiches Produkt wie ein Markenname. 5000 mal 5000, das sollte so ein Markenname werden.
Seine Saubermänner sind in Berlin bekannt. Sie saugen Teppiche in Hotels, waschen Kopfkissen von Kliniken und halten vor Bürogebäuden ungebetene Gäste vom Eingang fern.
Der Nächste könnte ein berühmter Formel-1-Pilot sein. Noch knapp vier Wochen wird der Muskelprotz Arnold Schwarzenegger für den Energiekonzern Eon die Werbetrommel rühren, dann folgt ihm der nächste Werbestar.
Ein Pariser auf Shoppingtour: Erst überraschte der französische Energiekonzern Electricité des France (EdF) damit, dass er - über die Köpfe der deutschen Marktführer hinweg - Einfluss beim Baden-Württembergischen Stromversorger EnBW erhielt. Jetzt sichert sich EdF mit der Übernahme von Edison in Italien eine strategisch gute Position in Südeuropa.
Im Sommer streiten Buchhändler offenbar gern. Beinahe auf den Tag genau ein Jahr ist es nun her, dass Polizisten unangemeldet mit leeren Kisten in die eleganten Büros deutscher Buchverlage und des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels eindrangen und dort die Aktenregale beräumten.
Das Sandmännchen kennt jeder. Seit 40 Jahren flimmert der kleine Mann über deutsche Fernsehschirme und wird von den Gebührenzahlern dafür entlohnt.
Wie muss man sich den Vorstandschef einer der großen deutschen Banken vorstellen? Einen, der jedes Jahr zig Milliarden Mark bewegt, der eben noch mit einem Federstrich Millionenkredite vergibt und im nächsten Augenblick schon mutig irgendwo auf dieser Welt Aktien für sechsstellige Summen ordert?
Hier offenbart sich Europa: Seit Wochen streiten die Mitgliedsländer der Union mit der Brüsseler EU-Kommission darüber, wie rasch sich die nationalen Strommärkte dem Wettbewerb öffnen müssen, und mit welchem Recht die Regierungen in Spanien und Italien den Verkauf von Anteilen ihrer großen Energieunternehmen an den französischen Staatskonzern EdF verhindern dürfen. Im Kern geht es dabei um ein und die selbe Frage: Wie groß wird in Zukunft die Macht der Europazentrale bei der Durchsetzung eines gemeinsamen Willens der Unionsländer, und wie groß wird deren nationaler Gestaltungsspielraum sein?
Die Zeit arbeitet gegen die Bankgesellschaft Berlin (BGB). Wenn der Konzern nicht in kürzester Zeit das vom Land Berlin zugesagte Kapital von vier Milliarden Mark erhält, drohen dem Kreditinstitut nach Informationen aus der Bank Zahlungsunfähigkeit und Konkurs.
Intershop wähnt sich schon wieder auf der Überholspur. Kaum fünf Monate ist es her, da mussten die Sofware-Hersteller aus Jena hoch fliegende Pläne radikal einkürzen.