Die Museumsinsel beflügelt die Phantasie. Nachdem Gerhard Schröder Anfang Oktober - als erster Bundeskanzler überhaupt - zur Zukunft der Insel gesprochen hat, spinnt Peter-Klaus Schuster den Faden weiter.
Bernhard Schulz
Milden Glanz ließ Christoph Stölzl auf die zwölf Jahre seiner Amtszeit als Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums (DHM) fallen. Seine gestrige Bilanz-Pressekonferenz im Berliner Kronprinzenpalais - das Zeughaus auf der anderen Straßenseite wird derzeit ungebaut - machte deutlich, dass der künftige Feuilletonchef der "Welt" mit dem Kapitel Museumstätigkeit abgeschlossen hat.
Der Abgang überrascht. Doch nur auf den ersten Blick - Längst ist der Museumsmann zugleich ein EntertainerBernhard Schulz Eine Amtszeit geht zu Ende.
Es zählt zu den Ursprungsmythen der Moderne, dass die Bürger dumpfe Reaktionäre und die Künstler einsame Revolutionäre gewesen seien. Glauben mochte man solche Simplifikation zwar ohnehin nicht; wie es aber wirklich gewesen ist, bleibt in der Regel undeutlich.
Die Wunde heilt nicht. Die Aussonderung, die der 1923 geborene Peter Fröhlich im Berlin der dreißiger Jahre am eigenen Leib erfahren hat und die in der Flucht seiner Familie aus Deutschland beinahe zum allerletzten Zeitpunkt gipfelte, wirkt bis heute nach.
Unter den zeitgenössischen Architekten zählt Mario Botta zu den bekanntesten. Seine Bauten tragen eine unverkennbare Handschrift.
Alte Wunden brachen auf, als am Mittwochabend in den Räumen der Deutschen Bank Unter den Linden zum Thema "Ostkunst, Westkunst, was ist deutsche Kunst" diskutiert wurde. Als 1977 erstmals bei einer "documenta" DDR-offizielle Kunst gezeigt werden sollte, ging das nur um den Preis des Ausschlusses des Künstlerdissidenten A.
Nur langsam vermag sich die Öffentlichkeit an die Stahlskulpturen Richard Serras zu gewöhnen. Dass sich die Bauausstellung "IBA Emscherpark" im Ruhrgebiet zu guter Letzt mit einer Serra-Plastik schmückte, deutet den Wandel an.
Wenn der Kulturausschuss des Deutschen Bundestages am heutigen Mittwoch in nichtöffentlicher Sitzung den Tagesordnungspunkt "Holocaust-Denkmal" behandelt, ist das Thema in der öffentlichen Aufmerksamkeit weit nach hinten gerückt. Der einmütige, von 439 Stimmen getragene Bundestagsbeschluss vom 25.
Schon jetzt fehlen Mittel für das Projekt. Heute tagt der Kulturausschuss des Bundestags - wird danach die Lage klarer sein?
Kaiser Wilhelm I. war anwesend, als 1876 die Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel eingeweiht wurde.
Die Sonne schien auf den Kanzler, der zum Richtfest der Alten Nationalgalerie sprach, und auf die ganze Berliner Museumsinsel. Doch das war nur der Rahmen.
Eine ganze Anzahl von Veteranen des West-Berliner Kunstlebens hatten sich am Dienstagabend in den Räumen des Neuen Berliner Kunstvereins (NBK) eingefunden, um Lucie Schauer zu lauschen. Die frühere langjährige Direktorin des NBK stellte ihr Buch über die "Kunstlandschaft Berlin von 1945 bis heute" vor, Haupttitel: "Ende und Wende".
Die Stadt sei ihrer Aufgabe als Hauptstadt gewachsen, ließ Senator Strieder verlauten, um der Fertigstellung der Lustgarten-Neugestaltung das angemessene Gewicht zu verleihen. Nun, wenn die Hauptstadtfähigkeit am Lustgarten geprüft werden sollte, fiele das Urteil womöglich weniger positiv aus, als es der Stadtentwicklungssenator gemeint hat.
Die Kunst des "Blauen Reiter" bietet ein unerschöpfliches Reservoir für Ausstellungen. Im Bayerischen zählen ihre Bilder zum selbstverständlichen Bestand.
Zu einem Symposium über Fragen der Kunstkritik kamen Mitglieder des Internationalen Kunstkritikerverbandes AICA am vergangenen Wochenende in der Berliner Akademie der Künste zusammen. Walter Vitt, Präsident der deutschen AICA-Sektion, forderte eingangs die Einrichtung eines Hochschulstudiengangs zur Kunstkritik.
Das Ausstellungsprojekt "Das XX. Jahrhundert", mit dem sich Berlins Staatliche Museen von Morgen an zu Wort melden, ragt unter allerorten geplanten Vorhaben dieser Art weit heraus.
Zwanzig Jahre alt ist der Bezirk Marzahn dieses Jahr geworden. Im Januar 1979 wurde der "9.
Berlin hätte früher ganz selbstverständlich in einer Ausstellung über Barockarchitektur Berücksichtigung gefunden. Das Stadtschloß der Hohenzollern war eine der bedeutendsten Leistungen nördlich der Alpen.
Als eine veritable Liebesgeschichte wurde die Beziehung zwischen Heinz Berggruen und Berlin besungen, als der Sammler im Frühherbst 1996 seine beeindruckende Kollektion von Werken der klassischen Moderne als Dauerleihgabe an die Spree führte. Da war sicher auch ein bißchen Freuen-Wollen dabei; der Wunsch, endlich wieder einen der vielbeschworenen Mäzene in der Stadt zu wissen, derer es in Kaiserreich und Weimarer Republik so viele und uneigennützige gegeben hatte.
Die herausragende Beteiligung von Künstlerinnen an der russisch-frühsowjetischen Kunst fiel bereits den Zeitgenossen auf. Das war in den Jahren kurz nach der Russischen Revolution.
Die gläserne Kuppel auf dem runderneuerten Reichstagsgebäude ist zum Symbol der "Berliner Republik" geworden. Selbst Optimisten erahnten wohl kaum die Popularität, die der von jedermann zu betretende Ausguck dem Reichstagsgebäude beschert.
Die Entwicklung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz habe "eine neue Wendung genommen", bilanzierte ihr Präsident, Klaus-Dieter Lehmann, erfreut die gestrige Sitzung des Stiftungsrates.Der Rat, der mit den 16 Bundesländern und dem Bund die Träger der Preußen-Stiftung umfaßt, traf eine Reihe gewichtiger Entscheidungen.
Nationaler Jubel ist uns Deutschen fremd geworden.Selbst der Tag der Wiedervereinigung 1989 wurde fast eher als event denn als historische Wendemarke erlebt.