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Christine Wahl

Das komplette Theaterbusiness scheint im Urlaub herumzulümmeln. Sieht man von den üblichen saisonalen Freiluft-Hits einmal ab, hat es der Dramenfan zurzeit nicht leicht.

Von Christine Wahl

Jedes Jahr listet der deutsche Bühnenverein minutiös auf, welche Stücke wie oft inszeniert und von wie vielen Zuschauern gesehen wurden. An der Spitze tut sich da seit Jahren relativ wenig: Dramatische Gassenhauer wie Goethes „Faust“, Shakespeares „Hamlet“ oder Brechts „Dreigroschenoper“ dominieren die Hochkultur.

Von Christine Wahl

Unter den Flirtpartnern, die sich das Theater immer unermüdlicher in benachbarten Disziplinen sucht, ist die Wissenschaft nicht der schlechteste: Chaosforschung, Mengenlehre oder Relativitätstheorie können im dramatischen Zusammenhang höchst aufschlussreich sein. Ein potenziell unerschöpfliches Projekt „in enger Kooperation mit den Wissenschaften“ hat die Autorin, Regisseurin und Darstellerin Barbara Geiger geschaffen: Sie stößt sich von Alfred Edmund Brehms Hit „Brehms Tierleben“ aus dem 19.

Von Christine Wahl

Wie lockt man eigentlich – mitten in den wohlverdienten Theaterferien und zur Abwechslung endlich auch mal bei angemessen sommerlichen Temperaturen – Menschen ins Theater? Betrachtet man die Bühnenseiten einschlägiger Stadtmagazine, fällt zwar durchaus eine saisonale Ausdünnung auf, aber mitnichten dramatischer Kahlschlag: Inzwischen spielen viele freie Theater wacker weiter, während die großen Häuser Urlaub machen.

Von Christine Wahl

Einer der Höhepunkte der vergangenen Theatersaison war ohne Zweifel die 100. Vorstellung von Dimiter Gotscheffs Antiken-Inszenierung „Die Perser“ im Deutschen Theater.

Von Christine Wahl

Lange Zeit galt William Shakespeare als Marktführer, wenn es an die dramatische Sommerbespielung ging. Das Hexenkessel Hoftheater beispielsweise – einer der konstantesten und ältesten Berliner Open-Air-Spektakel-Anbieter mit entsprechend idyllischem Ambiente im Monbijoupark – hat sich erst mal durch fast alle Irrungen, Wirrungen und Verwechslungskomödien aus der Feder des Elisabethaners gespielt, bevor andere Autoren zum Zuge kamen.

Von Christine Wahl

Eigentlich dürften die Berliner Theater wirklich keine Zuschauernachwuchs-Probleme haben. Über den Eifer, mit dem sich berufene Bühnen für nachrückende Zuschauergenerationen ins Zeug legen, ist an dieser Stelle ja schon berichtet worden: Farbenlehre für Zweijährige, Schiller für die Kita, Baudrillard für Grundschüler.

Von Christine Wahl
Odysseus der Braunkohlegebiete. Der Schriftsteller Wolfgang Hilbig.

Poesiefestival Berlin: Leopold von Verschuer bringt ein Langgedicht von Wolfgang Hilbig auf die Bühne. Dem Dichterkollegen Uwe Kolbe gilt "Prosa meiner Heimatstraße" als Essenz des Werkes.

Von Christine Wahl

Als ich 1994 nach Berlin kam, tauchten in jeder Theaterankündigung genau zwei Vokabeln auf: „Isolation“ und „Vereinzelung“. Alle (Bühnen-)Welt kümmerte sich offenbar um unfreiwilligen Separatismus, wobei der Frührentner genauso betroffen schien wie die Single-Chemiestudentin, der gemobbte Arbeitnehmer und die aus der Work-Life-Balance geratene Führungskraft.

Von Christine Wahl

Der Anspruch, gesellschaftlich relevant zu sein, wird ja im Theater seit jeher großgeschrieben. Stadt- und Staatstheater suchen Wesentlichkeit dabei vornehmlich in Kanon-Klassikern oder auch in neuen Dramen-Texten: Wie fündig man dabei werden kann, zeigt unter anderem der starke Jahrgang der soeben zu Ende gegangenen Mülheimer „Stücke“, des wichtigsten Festivals für deutschsprachige Gegenwartsdramatik.

Von Christine Wahl

Theatermacher haben sich ja stets einiges einfallen lassen, um das Publikum aus seinem passiv-verträumten Kunstgenuss hochzuschrecken. Besonderen Ruhm erlangte bekanntlich Bertolt Brechts Synapsen stimulierende Grußadresse „Glotzt nicht so romantisch“.

Von Christine Wahl

René Polleschs Performance „Der General“ in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.

Von Christine Wahl

Dass unser Alltag eine relativ durchinszenierte Angelegenheit ist (und weder der Regisseur noch der Darsteller in jedem Fall eine Hochbegabung), wissen wir längst: Erbauungsrhetorik in der Politbranche, Eitelkeitsslapstick im Büro, Hipster-Posing im Szeneclub begleiten uns vom morgendlichen Aufstehen bis zum nächtlichen Absacker so zuverlässig durchs Dasein wie die tristen Berliner Winter oder der BVG-Pendelverkehr. Aber wie stark das Theater bei Menschen, die sich dort häufig aufhalten – ob aus professionellen oder Liebhaber-Gründen – tatsächlich ins privateste Privatleben hineinlappt, überrascht dann doch ein wenig: „Gibt es Situationen in Ihrem Leben, die Sie als Performance-nah bezeichnen würden?

Von Christine Wahl

Jeder, der in die modernen Dienstleistungsmühlen gerät, weil er den Telefonanbieter wechseln will, seine Stromrechnung nicht versteht oder urplötzlich nicht mehr ins Internet kommt, erlebt eine besonders reizvolle Variante des Dokumentartheaters: das vom dialektischen Missverständnis geprägte Rollenspiel mit einem Callcenter-Angestellten, der ihm nach vorgefertigtem Skript lauter Fragen stellt, die er nicht beantworten kann, weil sie nicht das Geringste mit seinem Problem zu tun haben. Die häufigste Frage, die an mich persönlich von Callcenter-Mitarbeitern herangetragen wurde, lautet: „Leuchtet beim intervallartigen Drücken des B-Knopfes die Lampe an Ihrem Splitter gelb oder grün?

Von Christine Wahl

Wenn man rund hundert Mal pro Jahr ins Theater geht, kann einen durchaus der Eindruck beschleichen, die wahren Dramen fänden nicht auf der Bühne, sondern im Parkett statt. Was ist schon der Ehekriegsklassiker „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?

Von Christine Wahl

Wenn Theater-Künstler aus dem buchstäblichen Nähkästchen plaudern, klingt das immer erst mal verheißungsvoll – und hält leider nicht in jedem Falle, was es verspricht. Gerade in der zeitgenössischen postbrechtianischen Bühnenkunst ist der Ausstieg aus der Rolle geradezu zwingend.

Von Christine Wahl
Alte Meister unter sich. Jochen Kowalski schwingt das Tanzbein. Foto: dpa

Hans Kresnik kehrt an die Volksbühne zurück und sucht mit „Villa Verdi“ noch einmal den Kulturkampf.

Von Christine Wahl

Vor zehn Jahren traten ein paar dramatisch umgetriebene Mittdreißiger mit einer besonders provokationswilligen Werbekampagne auf den Plan: „Neue Autoren, frische Schauspieler, unverbrauchte Regisseure" riefen sie in alle Theater- und Redaktionsstuben-Winde. „Noch nie waren echte Menschen so preiswert.

Von Christine Wahl
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