Keiner will einen Skandal, und doch gibt es im deutschen Eishockey mal wieder Unruhe, keine drei Monate vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land. Eine auf der Gesellschafterversammlung der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verabschiedete Reglung macht es möglich: Danach dürfen ab der kommenden Saison nur noch 18 von 22 Spielern auf dem Spielberichtsbogen älter als 23 Jahre sein.
Claus Vetter
Wer immer schon mal wissen wollte, wie schnell sich 5000 Zuschauer nach einer Partie des EHC Eisbären aus dem Staube machen können, der war am Freitag im Sportforum Hohenschönhausen zur rechten Zeit am richtigen Ort. Rekordverdächtig fix waren die EHC-Fans nach dem Spiel gegen die Moskitos Essen geflüchtet.
Mit dem hehren Ziel der Nachwuchsförderung wird derzeit viel an Regelungen herumgedoktert. Im Großen, wie jüngst von den Innen- und Sportministern der Bundesländer, die Ausländer aus Staaten außerhalb der Europäischen Union nur noch in Ersten Ligen sehen wollen.
Wenn Fans toben, Trainer und Spieler sich nicht über einen Punkt freuen und Journalisten der Redaktionsschluss im Nacken sitzt, dann ist in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mal wieder Penaltyschießen angesagt. Steht es nach 60 Minuten remis, geht es ins Duell Spieler gegen Torwart.
Dass den Fragestellern bei Pressekonferenzen bei der Wahl ihrer Themen keine Beschränkungen auferlegt sind, scheint sich nach dem jüngsten öffentlichen Auftritt von Fast-Fußball-Bundestrainer Christoph Daum einzubürgern. Auch bei den Berlin Capitals war am Freitagabend Slapstick angesagt.
"Jetzt müssen wir eben eine Serie hinlegen", sagt John Chabot, Stürmer in Diensten des EHC Eisbären. "Von den nächsten zwölf Spielen sollten wir am besten gleich zehn gewinnen.
Die Capitals haben bald finnische Chefs. Der Konzern Jokerit will beim Berliner Eishockey-Klub einsteigen.
Zweieinhalb Monate nach dem Bekanntwerden der positiven Haarprobe beendete Christoph Daum gestern sein Versteckspiel in Florida. Am frühen Donnerstagmorgen landete der ehemalige Trainer des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen auf dem Flughafen in Frankfurt (Main).
Wenn der erfolgsverwöhnte Trainer vom deutschen Eishockey-Meister München Barons, Sean Simpson, feststellen muss, dass sich seine Mannschaft auch einmal "einen schlechten Tag erlauben darf", dann müssen die Capitals vorbeigeschaut haben. Denn die Berliner spielen derzeit lieber auswärts - etwa beim Vizemeister der vergangenen Saison, den Kölner Haien, oder, wie vorgestern, beim Meister der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in München als im eigenen Stadion gegen den Letzten (Essen) oder den Vorletzten (Augsburg).
Auch Eishockey-Trainer können heute - wie die Kollegen beim Fußball - kaum noch in Ruhe arbeiten, zumal in Berlin. Uli Egen, zurzeit mit dem EHC Eisbären in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sehr erfolgreich, weiß, dass in Zeiten solcher Erfolge der Jubel im Umfeld nicht allzu ernst genommen werden sollte.
Wer macht das Rennen um den Bau einer Super-Mehrzweckhalle in Berlin? Die Anschutz-Gruppe um die Eisbären, die jetzt ihren Planungen für eine Halle am Ostbahnhof in Friedrichshain den letzten Schliff gibt?
Als Udo Döhler im Sommer die Eisbären in Richtung Jafféstraße verließ, hatte sich der Eishockey-Torwart seine Arbeit beim Lokalkonkurrenten etwas anders vorgestellt. Sicher, dass Döhler bei den Capitals hinter dem weißrussischen Nationaltorhüter Andrej Mezin zweite Wahl sein würde, war anzunehmen.
Sport: Eishockey: Zu laut zum Nachdenken - Steve Walker hat sich beim EHC Eisbären schnell eingelebt
Der Fan der Detroit Vipers ist ratlos: "Weiß irgendjemand, was mit Steve Walker passiert ist? Ist er verletzt, oder hat er seine Karriere beendet?
In ihren offiziellen Stellungnahmen halten sich die Trainer in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in der Regel vornehm bedeckt. Das war am Freitag, nach dem 5:6 nach Penaltyschießen der Capitals gegen die Augsburger Panther in der Eissporthalle an der Jafféstraße nicht anders.
Mitte November war es, als bei den Berliner Teams aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) neue Trainer her mussten, aus unterschiedlichen Gründen: Am 10. November wurde Chris Valentine bei den Capitals Nachfolger des nach einem Streit mit der Klub-Führung entlassenen Michael Komma.
Esa Tikkanen hatte seinen Spaß. Und das ist bei dem Finnen, der einst mit den Edmonton Oilers in der nordamerikanischen Profiliga NHL die Titel serienweise sammelte, in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nicht immer der Fall.
Einen Moment ist Uli Egen irritiert. Nicht etwa, weil der Trainer des EHC Eisbären aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit dem just beendeten Spiel seiner Mannschaft gegen die Iserlohn Roosters unzufrieden ist.
Seit zwölf Spieltagen ist Chris Valentine Trainer der Capitals, und bislang hatte der Nachfolger von Michael Komma meist Grund zur Freude. Die Berliner rangieren auf dem dritten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), haben unter Valentine 21 von 36 möglichen Punkten geholt.
Party-Stimmung zwischen Eisbahn, Abgasdüften, Bier, Bratwurst und Songs des Schlagerbarden Wolfgang Petry vom Band - und der Sieger kam wie immer aus Russland. Der amtierende Weltmeister Wladimir Fadejew sicherte sich beim internationalen Eisspeedway-Rennen in der Eisschnelllaufhalle des Sportforums in Hohenschönhausen den Titel des "Master of Spikes".
Da saß einigen Fans der Capitals offensichtlich der Schalk im Nacken. Zu Anfang des dritten Berliner Derbys in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wurde auf der Tribüne der Eissporthalle an der Jafféstraße ein Transparent mit der Aufschrift "Hallo, ihr dunkeldeutschen Stasikinder" ausgerollt.
Am Ende gewinnt immer ein Fahrer aus Russland. Die Motivation, sich auf ein Motorrad mit Spikes in den Reifen zu schwingen, um dann über ein 400 Meter langes Eis-Oval zu düsen, wird beim interessierten Mitteleuropäer schon allein mangels vorhandener Eisflächen gebremst.
Chris Valentine oder Uli Egen - welcher Eishockey-Lehrer arbeitet akribischer, der von den Capitals oder der von den Eisbären? Jonas Lanier lacht.
Rekordverdächtig schnell waren Spieler und Fans des EHC Eisbären am Dienstag nach dem Spiel gegen die Schwenninger Wild Wings verschwunden. Die Flucht aus dem Sportforum Hohenschönhausen kam nicht von ungefähr.
Der eine versucht sich durchzuwursteln, der andere spielt prinzipiell mit voller Besetzung und räumt auch einem Star keinen Bonus ein - eben weil er gewinnen muss: 4:3 nach Penaltyschießen hatte der EHC Eisbären die Nürnberg Ice Tigers geschlagen, und in der Spielanalyse gingen beide Trainer ganz unterschiedliche Wege. Die Gründe für die Niederlage beim Vorletzten der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hatte Nürnbergs Coach Bob Murdoch schnell zur Hand: "Wir haben zu viele Verletzte.