Halldór Gudmundssons Buch über Islands Bankrott
Gerrit Bartels
In den Führungsetagen der mittelgroßen Verlage ging es zuletzt zu wie auf dem Trainermarkt der Bundesliga am Ende dieser Saison: Ein reges Kündigen und Verpflichten war das, das selbst für Laurenz Bolliger einen guten Ausgang nahm: Nachdem Bolliger beim Berlin Verlag gekündigt hatte, wo er für die Taschenbuchreihe verantwortlich war, um die Belletristik bei Eichborn zu übernehmen, machte er im letzten Augenblick einen Rückzieher und stand ohne Arbeitgeber da. Aber nur kurze Zeit: Bolliger übernimmt nun die Programm- und Marketingleitung des Bereichs internationale Literatur in den Taschenbuchprogrammen der Verlage Suhrkamp und Insel.
Produzentenlegende Phil Spector muss für neunzehn Jahre ins Gefängnis – wegen Mordes an der Schauspielerin Lana Clarkson.
Umberto Eco über die Kunst des Bücherliebens: Von dem italienischen Erfolgsschriftsteller und Universalgelehrten ist bekannt, dass Bücher sein Leben sind, er nicht nur ein Mann aus Wörtern, sondern aus Büchern ist.
Seine wichtigsten Werbeauftritte in Deutschland hat Eminem letzte Woche schon absolviert. Manchmal vergisst man sogar, dass er hauptberuflich Musiker ist. Eminem begibt sich mit seinem Album "Relapse" erneut in Therapie.
Sex, Karneval, Rock ’n’ Roll: Peaches trat im ausverkauften Astra auf.
Per Olov Enquist erzählt in „Ein anderes Leben“, wie die Literatur ihn vor dem Alkoholismus rettete
Ein Schriftsteller schreibt immer nur über sich. Gerrit Bartels über die höhere Form von Autobiografien.
In der Detailschilderung ausdauernd und präzise: Mit "Alice" hat Judith Hermann ein Buch übers Sterben geschrieben.
Politischer Denker, ausdauernder Friedensaktivist, bedeutender Schriftsteller: Zum 70. Geburtstag des israelischen Autors Amos Oz.
Letzte Woche war die Leiterin der Suhrkamp-Presseabteilung, Tanja Postpischil, in Berlin. Das ist nichts Ungewöhnliches, weil der Suhrkamp Verlag bekanntlich nächstes Jahr von Frankfurt nach Berlin zieht.

Auch Literatur ist harte Arbeit: Judith Hermann und ihr neuer Erzählband „Alice“.
Wenn schon Kettensägenmassaker und Horrorszenen, dann muss dabei mindestens das Verhalten der Geschlechter zueinander studiert und analysiert werden. Zwischen Splattermovie und Computerspiel: Matias Faldbakkens Roman "Unfun".

Zum Tod des britischen Schriftstellers J. G. Ballard. Am Sonntag erlag der 78-Jährige einer langjährigen Krebserkrankung.
Das gelungene Beispiel einer verfilmten Autobiografie: „Mein Leben – Marcel Reich-Ranicki“
Wie man mit Synthesizern den Rock’n’Roll rettet: „It’s Blitz!“, das elektrisierende neue Album von den Yeah Yeah Yeahs ist ziemlich grandios.

Wie Günter Grass im Berliner Ensemble störrisch seine Thesen über die deutsche Vereinigung gegen Wolfgang Thierse verteidigte.
Gerrit Bartels staunt über Mängelexemplare als Bestseller. Aktuells Beispiel: Sarah Kuttners erster Roman gleichen Namens.
Bürgerlich, klassizistisch, nur noch Kunst: Wie Diedrich Diederichsen im Berliner HAU das Ende des Pop erklärte.
Gerrit Bartels über das Stühlerücken bei deutschen Verlagshäusern.
Es gibt in diesem neuen Roman des Berliner Schriftstellers André Kubiczek einen Satz, der lässt einen als Leser genauso aufatmen wie zum besserwisserischen Schlauberger werden: Herr Kubiczek, Sie wissen doch, wie es geht! Warum halten Sie sich dann nicht selbst an das, was Sie ihrer Hauptfigur ins Stammbuch schreiben?
Doch mehr als ein halber Pole? Warschau-Korrespondent Gerhard Gnauck hat ein Buch über Marcel Reich-Ranickis polnische Jahre geschrieben.
Russisches Roulette: Rawi Hage erzählt in seinem Debütroman "Als ob es kein Morgen gäbe" vom Beirut der achtziger Jahre.
Frankfurt ist Geschichte, Berlin wird hart erarbeitet: Wie der Suhrkamp Verlag seinen Umzug vorbereitet - und meint, dazu auch noch Visionen verbreiten zu müssen.